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Heidelberg, Universitätsbibliothek Heidelberg, Heid. Hs. 3820,204
Rickert, Heinrich; Lask, Emil [Adr.]
Nachlass Emil Lask (Heid. Hs. 3820,204): Brief von Heinrich Rickert an Emil Lask: Erklärung zur experimentellen Psychologie — Freiburg i. Br., 1912 Dezember 16

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https://doi.org/10.11588/diglit.27589#0001
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3ß 0,201

Ereiburg i.B. den 16.Dezember, 1912.
CMS)

Lieber Lask,
Besten Lank für Jhre Depesche und
•Jhren Brief. Jch schrieb Ihnen ja,' daß die Erklärung mir selbst
nicht gefällt,und daß ich sie unter dem Eindruck mehrerer Briefe,
auch eines non Hatorp_, formuliert habe, die mir zeigten, daß es ohne
eine ausdrückliche Anerkennung der experimentellen Psychologie und
ihrer Vertretung an den Universitäten nicht gehen würde. Zugeben
kann ich, daß ich in dem einen Satz, der ausdrücklich Lehrstühle
fordert für experimentelle1' Psychologen etwas zu weit gegangen bin.
Las habe ich nun geändert, aber sonst scheinen mir die Aenderungen
unwesentlich zu sein. Jch schicke Jhnen gleich den veränderten Ent-
wurf, ohne erst Ihren ausführlichen Brief abzuwarten, denn ich glau-
be nicht, daß ich imstande sein werde,noch weitere wesentliche Aen-
derungen vorzunehmen. Sollte Jhnen und Windelband auch diese Er-
klärung noch zu weit gehen, dann muß ich 3io bitten}mir einen andern
Entwurf vorzuschlagen, denn ich glaube nicht, daß es mir gelingen
wird,eine wesentlich veränderte Form zu finden, für die ich auf die
Zustimmung von Riehl oder auch nur von ITatorp und Husserl rechnen
darf. Ohne diese Männer mache ich die Sache überhaupt nicht, denn
wenn nur die unterzeichnen, die schon den Marburger Studentenaufruf
//
^befürwortet haben, ist die ganze Aktion vollkommen zwecklos. Ja,
sie ist schlimmer als das, denn es wird natürlich nicht Geheimnis
bleiben, daß eine allgemeine Erklärung geplant war und daß sie nicht
zustande gekommen ist. Jch würde das auf das Lebhafteste bedauern.
 
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