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Universitätsbibliothek Heidelberg, Heid. Hs. 3820,218
Rickert, Heinrich; Lask, Emil [Adr.]
(Heid. Hs. 3820,218): Brief von Heinrich Rickert an Emil Lask — Freiburg i. Br., 1913 Juli 5

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https://doi.org/10.11588/diglit.27603#0001
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1?22/g

Freiburg i.B. den 5.Juli, 1913.

Lieber Lask,

Haben Sie besten Dank für die Zusen-

//

O

düng Jhrer^Hotiz für den Logos. Jeh finde sie sehr schön,und ich
wüßte nicht, was ich daran geändert wünschen sollte. Ob der Satz

über die HektoratsredgTsachlich notwendig war, das wird man wohl be-
zweifeln dürfen, aber es schadet selbstverständlich nicht das Gering-


ste, wenn er stehen bleibt. Das ist nun wirklich schonToft gesagt
worden, daß ich nicht einsehe, warum es nicht noch einmal gesagt

werden soll. Jch denke ja in meinem innersten- in dieser Hinsicht
ti
etwas skeptisch. Jch vermisse irgend einen Gedanken, der mir und der
Rektoratsrede gemeinsam ist, der nicht auch schon bei andern Den-
kern vorkommt, ja ich bilde mir sogar manchmal ein, die Rektorats-
//
rede würde nicht ganz so viel genannt werden, wenn meine„Grenzen
nicht hinterher gekommen wären und gezeigt hätten, daß es so etwas


wie„idiographische Wissenschaft überhaupt geben kann. Das halte ich
für die Hauptsache, und ich kann daher in der bloßen Unterscheidung
t! &
von^nomothetisch und idiographisoh beim besten Willen noch nicht
etwas Bahnbrechendes erblicken,. Aber wie gesagt, ich nehme nicht

den geringsten Anstoß an diesem Satze, und ich vermute, daß die Do-
.tiz auch bereits gedruckt ist. Sollte sie es wider Erwarten nohh

nicht sein, so bitte ich Sie unter keinen Umständen irgendwelche
Aenderung vorzunehmen.

Die Jhnen in Aussicht gestellte Skizze meines Systems

der Philosophie werde ich Jhnen nun wahrscheinlich doch nicht so
bald schicken können. Mir ist die Sache immer mehr gewachsen,und ich
bin leider auch noch in dieser Woche mit dem System nicht fertig gewor-
den. Es hat sich ergeben, daß ich auch in der Religionsphilosophie
 
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