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Universitätsbibliothek Heidelberg, Heid. Hs. 3820,229
Rickert, Heinrich; Lask, Emil [Adr.]
(Heid. Hs. 3820,229): Brief von Heinrich Rickert an Emil Lask — Freiburg, 1914 März 7

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https://doi.org/10.11588/diglit.21381#0001
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^?2*2» 2.27

Freiburg i.B. den 7.März, 1914.

lieber Laak, Heber Sie vielen Dank für Jhre

beiden letzten Briefe. Joh kann niobt ausführlich antworten, denn
ioh hatte mir in der letzten Zeit eine Halsentzündung zugezogen,
die sich jetzt in einen Kehlkopf kat 8 rW«verwandelt hat^und ioh soll
so wenig wie möglich sprechen. Bs ist mir natürlich sehr unbequem,
da dabei das Diktieren zu dem anstrengenden' Sprechen gehört, und
ich so gerne einen Artikel für Hilil zustande bringen möchte. Auf
Briefe darf ich unter diesen Umständen gar keine Kraft verwenden.
Joh will Jhnen daher nur mitteilen, daß ioh von Jhren Üachichten
über den unerfreulichen Verlauf der Heidelberger Psychologen-Ange-
legenheit, über die mir auch ieber geschrieben hatte, keinen Ge-
brauch zu machen beabsichtige. Was sollte ich denn schreiben? Sa
könnte doch höchstens ein grober Brief dabei herauskommen, denn
der Vorwurf, ich hätte irgend etwas^verschwiegen, ist so dumm, daß
ich ihn gar nicht ernsthaft zu nehmen vermag, was aber würde ein
solcher Brief nutzen? Joh glaube wirklich, ich tue am besten, ioh
lasse diese unerfreuliche Geschichte au$ sich beruhen, denn ir-
gend etwas ändern kann ioh daran ja doch nicht. Der Umstand, daß
die Kegierung unsern Vorsehlagjhier ein Extraordinariat für Psycho-
logie einzurichten, abgelehnt hat, konnte für mich doch nur ein
neuer Grund sein}für Cohn ein Sxtraordinariat in Heidelberg zu wün-
schen. Die ganze Geschichte ist wirklich zu dumm,und ich habe gar
keine lust^mich mit ihr irgendwie nooh weiter zu beschäftigen. Mit
Cohn habe ich übrigens nisht über die Sache gesprochen. Er hat mir
von seinem Heidelberger -Besuch nichts wesentliches erzählt. Alles,
 
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