Universitätsbibliothek HeidelbergUniversitätsbibliothek Heidelberg
Metadaten

Universitätsbibliothek Heidelberg, Heid. Hs. 3820,230
Rickert, Heinrich; Lask, Emil [Adr.]
(Heid. Hs. 3820,230): Brief von Heinrich Rickert an Emil Lask — Freiburg, 1914 März 19

DOI Seite / Zitierlink: 
https://doi.org/10.11588/diglit.21382#0002
Überblick
loading ...
Faksimile
0.5
1 cm
facsimile
Vollansicht
OCR-Volltext
muß ihn wohl in absehbarer Zeit in die Druckerei schicken. Balls
Sie herkommen wollen, so empfiehlt sich dazu die nächste Woche
nicht besonders. Für den Sonntag hat sich nämlich Klenau angemel-
det, dessen Symphonie hier am Mittwoch der nächsten wocbe aufge-
führt wird, und der am Freitag darauf seine Oper selbst dirigieren
will. Am Mitwwoch kommt außerdem auch Marianne Weber, um einige
Tage hier zu bleiben. Sehr freuen würde ich mich dagegen, "Me nach
dem -Besuch von Marianne zu sehen. Das, was Sie zu meiner Arbeit
zu bemerken haben, müßten Sie mir dann freilich schriftlich sagen,
oder falls Sie das nicht wollen, könnten Sie auch gleich herkommen,
denn selbst wenn Sie hier mit Klenau zusammentreffen, o schadet
das gar nichts, da er eine längere Reihe von Tagen hier bleibt,
und wir uns noch immer genug sehen können. lur das Zusammentreffen
mit Marianne, die aber erst am Mittwoch hierherkommt, würde ich
nicht für zweckmäßig halten. Bitte schreiben Sie mir also umgehend,
was Sie tun wollen.

Bei uns ist es in der letzten Zeit nicht sonderlich gut ge-
gangen. Sie wissen wohl, daß Alfred eine recht schwere Mittelohrent-
zündung gehabt hat,und unmittelbar daran schloß sich eine Halsent-
zündung mit Fieber, so daß er noch im Bett liegt. Seit Ende Januar
ist der arme Junge nicht viel außer Bett gewesen. Auch Franz war
krank, aber heute konnte er schon wieder zur Schule gehen, leine
Frau ist selbstverständlich durch das viele Pflegen etwas angegrif-
fen, und auch ich könnte frischer sein. Aber ich habe doch immerhin
einen Artikel zustande gebracht, den ich wohl allenfalls veröffent-
liehen kann, wenn er auch wirklich nichts besonderes enthält, und
damit muß ich schon zufrieden sein. Jetzt will ich mich an meine
neuen Auflagen machen. Doch hoffentlich besprechen wir alles bald
mündlich. Daher für heute nur noch die herzlichsten Grüße von mir
und meiner Frau, wie immer Jhr
 
Annotationen