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Universitätsbibliothek Heidelberg, Heid. Hs. 3820,230
Rickert, Heinrich; Lask, Emil [Adr.]
(Heid. Hs. 3820,230): Brief von Heinrich Rickert an Emil Lask — Freiburg, 1914 März 19

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https://doi.org/10.11588/diglit.21382#0001
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Preiburg i.B. der 19.März, 1914.

lieber Lask, Durch Froner erfuhr ieh, da 2 Sie

wieder in Heidelberg sind. Wann kommen Sie denn einmal her? Mit
meinem Aufsatz; für das Riehl-Heft der Kantstud.ien hin ich jetzt
ziemlich fertig, d.h. ieh habe gewaltsam «Afiftto Schluß gemacht, da
ich mich nicht frisch genug fühle, das wirklich auszuführen, was
ich eigentlich in dem Artikel sagen wollte. Als ich gerade bis zu
dem mir wichtigen Punkt gekommen war, sah ich, daß das, was ich
bisher geschrieben hatte, sich allenfalls auch als ein geschlosse-
nes Ganzes veröffentlichen läßt, und de es ungefähr zwei*/Druckbogen
füllen wird, also äußerlich lang genug ist, so habe ich mich dazu
entschlossen. Den begriff der Ethik als Socialphilosophie werde
ich in einem besonderen Artikel für den Logos behandeln. Was ich
jetzt gebe, ist gar nichts anderes als die lehre vom Primat der
praktischen Vernunft in einer etwas von den bisherigen abweichen-
den Formulierung^/, d.h. mit Hülfe der Gegensätze von Contemplation
und Aktivität und Person und Sache. Zum Teil habe ich sehr bekenn-
te Kantische Gedanken wiedergeben müssen, weil ich sie für meinen
Zusammenhang nicht entbefaoan konnte. Das -auze ist außerordentlich
harmlos und nur auf ein paar Seiten stellt etwas, was Sie vielleicht
interessieren wird. Es wäre mir lieb, wenr) Sie den Aufsatz vor dem
Druck lesen wollen. Jch habe einen Durchschlag machen lassen, der
heute oder morgen fertig wird, und ich könnte Jhnen den dann scbik-
ken. Bitte^schreiben Sie mir doch umgebend, ob Jhnen das recht ist.
Sie können den ganzen Artikel bequem in einem Tage! lesen, und ich
wäre Jhnen sehr dankbar dafür, wenn Sie das gleich täten, denn ich
 
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