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Universitätsbibliothek Heidelberg, Heid. Hs. 3820,266
Lask, Berta
(Heid. Hs. 3820,266): Biographische Skizzen über Emil Lask — o.O., 1923 Januar

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https://doi.org/10.11588/diglit.26716#0007
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- 5 -

im Dien-
ste über
gecrdne-
ter Wert
ein
Leben

Zentrum her geleiteten und doch das wahre Zentrum ahnenden Lebens tragen.

Auf dem Gebiet des politisehen und sozialen Lebens war er in dersel
ben inneren Situation wie allem anderen gegenüber. Auf dem Grunde seiner
Seele das schlummernde Bild einer besseren Welt. Dem Sohn des Arbeitge-
bers waren wirtschaftliche und soziale Probleme durch das Leben unrittel-
bar nahe gerückt, dem Schüler Fichtes dureh das Denken. Doch auch hier
noch keine letzte Entscheidung, keine Durchdringung vorletzter Spharen.
Trotz eines starken sozialen E^nschlages und sczialistiseher Gerichtet-
heit waren ihm Staat und Nation nicht nur heilige Begriffe, auch der ge-
genwartige Staat und die empirische Nation verteidigungswert. Die deut-
sche Kultur war ihm ein Wert, der um geden Preis und mit allen Mitteln

geschutzt werden mussteft, der Krieg eine Notwendigkeit, wenn auch eine
schreckliche und bedauerliche. Die gegebene historisehe Wirklichkeit war
nicht fcinwegzudisputieren; sie stellte Forderungen, die erfüllt lyerden
mussten, gerade um der höchsten Werte willen. So galt es 1914 die Kon-
sequenzen dieser Ansehauungen zu ziehen. Und mit derselben vorbehalt-
losen Hingabe, mit der er sich seinen Jeweiligen Göttern darbrachte, wah-
ren und falschen als Denker, als Freund, als Liebender, mit derselben
Hingabe und dunklen Entschiossenheit warf er sich in diese neue letzte
Aufgabe. Wie das Schicksal die Geistesopfer angencmmen hatte, nahm es
jetzt das Blutopfer an,

Emil Lask suchte nicht den Tod und wollte ihn nicht. Er suchte das
Leben, aber ein Leben^, das vor keiner Hingabe zurückschreckte,amch
ßlcht Vor der HlhgäFe des Lebens.

e Seit 1906 war er in Heidelberg habilitiert. Seine Seminartätigkeit
War lebendig und fruchtbar. Seit 1910 waren ihm die Umrisse seines phllo-
sophischen Lebenswerkes immer deutlicher geworden. Trotz schwerer Zwei-
fel und Hemmungen kam er innerllch weiter. Im Frühsommer 1914 sagte er

einigen vertrauten älteren Schülei-
hundert Jahre als v.erden müsse, ua|'n
nen er erfüllt sei. Und noch in d«^
seinem durchreisenden Freunde PaulE-^
schen Entwürfen und von neuen Wegcf-^
von dem Drang erfüllt, seiner DenhE.
Auffassung die Kulturguter bedrohtE ;-
anderen dringenderen Dienst verlari
die grössere fernere Aufgabe konnt|"°
Fcrderung des Tages ganz erfüllt »et 1
taugliche Männer können sich wünsc=-
schrieb er im Januar A1915 an seinel- 5,
mehr anrühren; die Kontemplation 1=-
Marianne Weber. So ging er ohne Kr= <s
als Infanterieunteroffizier ins Fei
Am Abend vor dem Ausmarsch sse n
den Kinderaugen an, die zu fragen =~
nlemand gab Antwort* weder er selb|-
tief verschüttet lag, noch wir# anE- 5
Das Schicksal aber wartete ni=-
hatte in seinem Leben viel gezögerij?
erfüllte sich schnell. Vier schwer|^
er auf dem Kamm der Karpathen den i*
beiter und Bauern, liebten und vers~
und zu schützen. Aber er wollte keE -
trug alle Strapazen und starkte dii-^
nen Humor. »Er gab seine Befehle i|-
ten Ruhe»,schrieb ein Soldat aus se^


^sung, dass er
szuführen, vcn de-
?rg sprach er mit
len philosophi-
wollte. Er war
aber nach seiner
hmeinschaft einen
|»ine Wahl. Für
werden, wenn die
hchen, dienst- ^
|;her Ruhe zu leberi
kann ich nlcht
l’ne» im August an
|>hne Illusionen

) grossen staunen-
mit mir?» Aber
Jrkenntnis noch zu
»bende.

;nis reifte. Er
te nicht und
ate hindurch lag
e Kameraden, Ar-
n ihn zu schonen
ie Kameraden, er-
eispiel und sei-
mmer in der sröss
1915 fiel er^bei
 
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