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Universitätsbibliothek Heidelberg, Heid. Hs. 3820,293
Lask, Emil; Rickert, Heinrich [Adr.]
(Heid. Hs. 3820,293): Brief von Emil Lask an Heinrich Rickert (Auszug) — Falkenberg, 1903 August 5

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https://doi.org/10.11588/diglit.27641#0001
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Falkenberg, «len 5.8.1903.

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— ' Dr. Bauch erzählte air auch, dass Ihr Fichte noch nicht sofort zu
erwarten sei. Ich habe in diesen Tagen wieder an Ihren Fichte und an Ihre
kleinen Schriften denken aussen. Und da ist plötzlich die Klarheit über
aich gekoaaen, dass Sie von Jetzt ab kleine Schriften überhaupt nicht
mehr verfassen dürfen. Zwar den Fichte halte ich nöch für etwas Grosses
(wenigstens für etwas erträglich Grosses), aber so etwas wie den »Atheis-
ausstreit» werden Sie hoffentlich nie wieder schreiben. Ua historisch (!)
nachzuweisen, dass bei Fichte hie und da Ihr »Gegenstand der Erkenntnis»
aufblitzt, dazu sind doch wahrhaftig Leute wie ich gut genug. Sie haben
den tiefsten Sinn, den Bedeutungsgehalt des Historischen logisch entdeckt
überlassen Sie die Historie selbst ruhig anderen Leuten. Es scheint air
allerdings aanchaal, als geraten Sie auch prinzipiell zuweilen zu tief
in eine »historische Weltanschauung» hinein. Ist denn die historische Be-
trachtung eine Wertungsart und nicht vielaehr eine in Bezug auf Werte
 
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