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Universitätsbibliothek Heidelberg, Heid. Hs. 3820,298
Lask, Emil; Rickert, Heinrich [Adr.]
(Heid. Hs. 3820,298): Brief von Emil Lask an Heinrich Rickert (Auszug) — Falkenberg, 1903 Oktober 9

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https://doi.org/10.11588/diglit.27646#0001
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Berlin, den 9.10.1903.
Nachdem ich nun die zweite Auflage studiert habe, sage ich Ihnen
noch einmal herzlichste Glückwünsche ! Die Verbesserungen sind so
gut, dass der Erfolg hoffentlich ein durchschlagender sein wird. Ich
meine damit, dass das Buch in weiten Kreisen als Grundbuch wirken muss.
Leider hat sich meine Antwort durch die Uebersiedelung nach Berlin
und Aehnliches länger verzögert als Ich gehofft habe. Hoffentlich kommt
es noch so, dass keine Lücke in Ihren Arbeiten entsteht.
Meine wenigen Ausstellungen beziehen sich fast alle auf Neben-
punkte. Nur am Anfang habe ich etwas zu bemerken, was mir entweder
wegen seiner Selbstverständlichkeit entgangen ist, oder ich mache letzt
eine grosse Dummheit. Seite 9 f fragen Sie, weichender drei Gegensätze
dem Problem zugrunde liege. Nach meiner Ansicht doch zweifellos der
Drittel Bei Zugrundelegung des zweiten Gegensatzes ist es ganz berech-
tigt, ein transscendentes Sein anzunehmen. Ja beim ist ein trans-
seendentes Sein unbezweifeibar, ebenso wie beim dritten Gegensatz ein
immanentes Objekt unbezweifeibar ist. Problem ist also, ob es auch
beim dritten Gegensatz neben dem Immanenten Objekt ein transscendentes
Sein geben kann, ein Sein also, das In seiner Transscendenz oder qua
transscendent analog dem transscendenten Objekt des zweiten Gegen-
satzes ist. S. 15p und im ganzen Buch wird doch immerwä-hrent einge-
sehäeft, dass es sich darum handelt,ob es elnh dem Subjekt 40.4,4 des
dritten Gegensatzes transscendente Realität gibt. Folglich »liegt un-
serem Problem» doch der dritte Gegensatz zu Grande. Man kanddcch nicht
sagen: problematisch sind die »transscendenten Objekte» (vgx..S.10JU
und dabeieinem Atem an das Ob.lekt des zweiten und an das Sob.fkt
des dritten Gegensatzes denken. Man kann doch höchstens den zweiteiT
Gegensatz zur Illustration (»analog»'.) heranziehen; aber auf jeden
Fall ist es irreführend, den Leser an der entscheidendsten Stelle
(8.9f) vom dritten Gegensatzpmar fortzuscheuchen. -
Ein zweites, mehr geringfügiges Bedenken richtet sich gegen. S.51 f-
Ich kenn nicht einsehen, warum es für die Abbildtheorie irgendwie we-
sentlich ist, dass sie sich auf die Beobachtung bei fremden Menschen
 
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