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Universitätsbibliothek Heidelberg, Heid. Hs. 3820,40
Lask, Emil
(Heid. Hs. 3820,40): Brief von Emil Lask an seine Mutter (Abschrift) — 1915 März 2

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https://doi.org/10.11588/diglit.21367#0001
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den 2. Merz 1915:

Liebe Mama,

|. . . : Ii. ■ I, r

kerzliehen Dank f»^r die gresse Masse Eurer prachtv©llen

SendungenS In der letzten Tagen konnte ick niekt schreiben, da wir wie

der drgussen waren und im Unterstand übernachteten. Ebensj® dake ick
fu^r die vielen Briefe. Ich habe erhalten bisher ( jeder Tag wird
wohl weitere« bringen): Decke 2 Teile, Waermeflaschen, Hartspiritus
landschuhe, ArmeejDuder, Handwaermer, 0£ionierzigarren, Brille, Handtuc
Tasehentuecher, Muffchen, seidene Unterhose, Reife mit Etui, Lederoel
Ueber einige Sachen, dieich-nicht selbst ' gebrauchsnkann, war ich

trotzdem sehr froh. Ich habe naemlich das Muffchen, das sehr elegant
und schoen ist, unserm Kompaniefuehrer ( Leutnant) und die wollene

Decke unserm Offizierstellvertreter gegeben. Beide waren sehr nett
stets. Dem Offizierstellvertreter gegenueber muss ichmieh ueber -
haupt fuer viele Esssachen revanchieren. Auch vielen anderen gegen-

ueber moeehte ich das.

Bitte schickt vorlaeufig keine wollene Waesche, sondern

erst, wenn ich darueber schreibe. Dagegen waere ich dankbar, wenn ■>
Ihr in Baelde ein neues seidenes Hemd schicktet. Dieser Wechsel mpcht
den Wechsel mit Wollwaesche ueberfluessig. Ausserdem habe ich im Tor-
nister noch ein reines wollenes Hemd und Hose. Die seiöaae Unter-

waesche ist geradezu grossartig. Mur ihr kann ich es wenigstens zu-
schreiben, dass ich einzig und allein von Laeusen verschont werde,

waehrend sogar der Major sehr darunter leidet . Dabei schlafe ich mit
den Offizierstellvertretern zusammen in dem Strohbett der Familie,
das besonders verlaust ist.

( Die Dose Lederoel ist etwas sehr gross, daicg noch Co-

lonill habe, habe ich sie meinem ^utzer gegeben und wir benutzen sie
zusammen. Ich bitte Euch nun 8 Tage nach Empfang dieses Briefes eine
kleine Dose Colonill abzusenden ( 100 g)
 
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