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und durch dieses gemischte Sistem zugleich auch eine grösere Genauig-
keit in der Begrenzung der Formen erhalten werden.

Der Felsenbau wird mit der sonstigen Konstrukzion noch auf an-
dere Weise verbunden. Ein Höhlenbau kann als Erdgeschos ein ge-
mauertes Gebäude tragen. Bei einem Gemache können Boden und
Wände vom ganzen Felsen gebildet, die Deke aber aus Felsstüken oder
Quadern zusammengesezt sein. Die Felsmasse kann endlich als Boden
geebnet, und zu Treppen, Untersäzen der Gebäude u. s. w. ausgearbei-
tet werden, wie der Marmorhügel, der die Reste von Persepolis trägt.

Bisher war blos von dem äußerlichen Formen, oder dem Aushöhlen
der Felsen die Rede, welche verschiedenen Arbeiten oft mehr oder -we-
niger ineinandergreifen, wie bei den mit der Vorderseite aus dem Ge-
birg hervortretenden Tempeln, und den ganz* freistehenden Monoli-
then-Kapellen, u. s. w.. Das Alterthum stellt aber auch Beispiele von
architektonischen Werken auf, die aus den trefflichsten Felsarten aus-
gehauen, in eine andere als ihre ursprüngliche Lage gebracht, aufgerich-
tet, oder auch auf ziemliche Entfernung fortgeschafft wurden, wie die
Obeliske und manche andere.

Bei solchen Werken besteht die Haupt-Aufgabe in dem Losbrechen
und der Fortbewegung. Es bedarf kaum einer Erwähnung, dass das
erstere sieh sehr vom gewaltsamen Sprengen unterscheiden muss. Tief
eingehauene weite Klüfte, Reihen von starken hölzernen Keilen, die,
sehr troken eingeschlagen, mit Wasser begossen werden, um durch ihre
aufschwellende Kraft die ungeheuren Stüke zu lösen, sind Mittel, die
immer zum Zweke führen werden. Für die Fortschaffung ist die be-
wegende Kraft und die Bahn gleich wichtig. Bei solchen Masstäben ist
Einfachheit der Maschinerie nothwendige Regel. Vertikale Wellen,
deren untere Axe in einer im Boden einzurammenden Pfanne läuft, die
 
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