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Heise, Carl Georg; Barlach, Ernst
Ernst Barlach - der Figurenschmuck von St. Katharinen zu Lübeck — Werkmonographien zur bildenden Kunst in Reclams Universal-Bibliothek, Band 2: Stuttgart: Philipp Reclam jun, 1956

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https://doi.org/10.11588/diglit.61225#0037
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BARLACHS LEBEN
Ernst Barlach wurde am 2. Januar 1870 in Wedel
(Holstein) als Sohn eines Arztes geboren. Seine Ju-
gendzeit verbrachte er in Schönberg (Mecklenburg) und
Ratzeburg. 1888—91 besuchte er die Gewerbeschule in
Hamburg, 1891—95 die Akademie in Dresden (Meister-
schiiler von Robert Diez). 1895—96 erster Aufenthalt in
Paris (Acad^mie Julien), zweite Pariser Reise Februar
bis Juni 1897. Von 1899—1901 erster Berliner Aufent-
halt, 1901—04 in Wedel. 1904—05 Lehrer an der Fach-
schule für Keramik in Höhr im Westerwald. Von 1905
bis 1910, unterbrochen durch eine zweimonatige Reise
nach Rußland im Spätsommer 1906 und einen kurzen
Aufenthalt in Florenz 1909, lebt Barlach in Berlin. Von
1910 bis zu seinem Tode bleibt er in Güstrow in Mecklen-
burg ansässig, zuerst mit seiner Mutter in der Stadt,
später in seinem Atelierhaus auf dem Heidberg. Ab
1927 entstehen die großen öffentlichen Denkmäler (Gü-
strow, Kiel, Magdeburg, Lübeck, Hamburg), beginnend
mit dem Ehrenmal für den Dom in Güstrow. 1933 Ritter
der Friedensklasse des Ordens „Pour le merite“. 1934
beginnt die Verfemung mit der Entfernung des Magde-
burger Ehrenmals, der die anderen Denkmäler folgen;
1938 werden auch die Werke aus den deutschen Museen
entfernt. Am 24. Oktober 1938 stirbt Barlach in einer
Rostocker Klinik.
In seinem zuerst 1928 in Berlin, dann in zweiter Auf-
lage 1948 bei R. Piper & Co. in München erschienenen
Buch „Selbsterzähltes Leben“ gibt Barlach ausführlich
Auskunft über seine Jugendzeit und seine ersten Arbeits-
jahre bis zur russischen Reise. Weit über seine Bedeutung
als biographisches Material hinaus ist es ein bedeutendes
Zeugnis für des Künstlers schriftstellerische Ausdrucks-
kraft. Das dichterische Werk, namentlich seine Dramen,
aber auch seine beiden Romane „Seespeck“ und „Der
gestohlene Mond“ und seine vielen kurzen Prosastücke
und Gelegenheitsaufsätze, weit verstreut und vielfach
vergriffen, warten noch auf eine zusammenfassende,
endgültige Ausgabe, die den Dichter Barlach als dem

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