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VORWORT.

.Die Archäologie hat sich bis jetzt, abgesehen von
der Erklärung der figürlichen Darstellungen, fast aus-
schliesslich mit der Entwickelüng der bildenden Künste
beschäftigt, das Handwerk dagegen, insoweit es nicht in
ganz greifbarem Zusammenhange mit den Künsten stellt,
ungebührlich vernachlässigt. Die Frage gar. welche Rich-
tung die einzelnen Zweige des Handwerkes während der
verschiedenen Kunstepochen verfolgten, ist hier und da
oberflächlich berührt, aber nirgends erschöpfend behandelt
worden. In Folge dieser Einseitigkeit der Forschung sind
die Milder, welche wir von dem Stile der einzelnen Epochen
haben, noch sebr lückenhaft. Wir kennen — um einen
Vergleich aus dem Gebiete der Anatomie anzuwenden —
in dem Organismus der einzelnen Stilepochen die Haupt-
arterien, wissen dagegen sebr wenig von den kleineren
Adern, welche mit denselben in Beziehung stehen. So
ist der Professor der Archäologie zwar im Stande, seinen
Schülern einen im Ganzen anschaulichen Hegriff von der
Kunst des l'beidias zu geben, würde sieh aber in nicht ge-
ringer Verlegenbeil befinden, wenn einer seiner Zuhörer ihn
um Auskunft bäte", was für Schmucksachen die damaligen
Athenerinnen tragen oder wie die Sehwerter beschaffen
 
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