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Hugo Helbing <München> [Hrsg.]
100. Kunstauktions-Katalog von Hugo Helbing der vorzüglichen Sammlungen Hofrat Dr. G. J. von R. in K., Gustav Bader, Mülhausen i. E. etc.: wertvolle Porzellane - hervorragende Arbeiten in Silber, Bronze, Kupfer, Zinn ... ; Versteigerung in München unter Leitung des Kunsthändlers Hugo Helbing, Montag den 28. bis Mittwoch den 30. April 1902 — München, 1902

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https://doi.org/10.11588/diglit.15812#0062
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767 Sehr grosser Wandteppich mit Waldlandschatt. Im Vordergründe mehrere weibliche Figuren und eine
Jagdszene. Rechts wickelt sich um einen Baum eine grosse Schlange. Mit breiter Bordüre, welche
Allegorien aut die Tugenden zeigt. Sehr schöne Tapisserie von überaus reicher Zeichnung und malerischer
Wirkung. Ende des XVI. Jahrhunderts. Länge 470, Breite 350 cm.
768 Sehr grosser Wandteppich. Im Vordergründe einer bewässerten Waldlandschatt erblickt man verschiedene
phantastische Tiere, die von zwei mit Spiessen bewattneten Jägern vertolgt werden. Links ein Kahn mit
zwei Insassen, zu denen ein Jäger mit Hund eilt. Die breite Bordüre zeigt zwischen Rankenwerk Allegorien
aut die Tugenden. Von gleicher Ausführung wie die vorhergehende Nummer. Länge 520, Breite 345 cm.
769 Grosser Wandteppich mit einer Jagdszene im Vordergründe einer Waldlandschatt. In der Höhe schweben
Diana und ein Putto. Mit Allegorien aut die Tugenden in der Bordüre. Detekt. Sonst von gleicher Austührung
wie die vorhergehenden Nummern. Länge 345, Breite 339 cm.
770 Sehr grosser Wandteppich aus zwei Teilen bestehend, mit je einer Waldlandschatt. Im Vordergründe der
einen Landschatt Tiere, hinten rechts eine männliche und weibliche Figur. In der Bordüre Allegorien aut
die Tugenden. Der zweite Teil ist sehr detekt und zeigt im Vordergründe zwei Figuren. Ebenso. Ebenso.
Höhe des ersten Teiles 343, Breite desselben 350, Breite des zweiten Teiies250 cm.
771 Fragment einer Tapisserie mit Löwenjagd. Um 1570. Länge 220, Breite 85 cm.
772 Desgteichen mit grossem Pflanzenwerk. Ebenso. Länge 350, Breite !08cm.
772a Persischer Seiden=Teppich mit rotem Fond, den buntes Rankenwerk bedeckt. Mit breiter, hellgrüner
Bordüre. (Sehr detekt.) Von herrlichster Farbenwirkung. Gleich seltenes wie interessantes Stück. XVI. Jahr-
hundert. Länge 272, Breite !67 cm. ,

Waffen und Rüstungsstücke
Die nachstehend beschriebenen Watten mit Ausnahme der Nummern 774, 778, 788, 796 bis 798, 801, 802, 814.
818, 835, 837, 844 und 844a stammen aus der Sammlung R. Zschitle.
773 Visierhetm der Uebergangszeit von der Gotik zur Renaissance mit einem Bügel aut der Glocke zur
Befestigung der Helmzier. Der untere Rand ausgebogen und am Nacken mehrtach geschoben. Um 1500.
774 Visierhelm. Schönes Stück, das eine der frühesten Formen des geschlossenen Helmes veranschaulicht.
Aus Kollektion des Freiherrn von Berthold. Anfang des XVI. Jahrhunderts.
775 Burgunderhelm mit Kamm, Wangenklappen, Stirnstulp und Nackenschutz. Mit vergoldeten Rändern
und gravierten Ornamenten. II. Hälfte des XVI. Jahrhunderts.
776 Sehr fein gravierter Morion mit Trophäen und ornamentalem Bandwerk reich geschmückt. Aut der
einen Seite als Mittelstück St. Barbara, auf der anderen als solches eine Sonnenuhr mit der Umschrift
QVO CVN QVE. Im Kamm aut der einen Seite in einem Medaillon ein Wappen, aut der anderen an
entsprechender Stelle Pelikan. H. Hälfte des XVI. Jahrhunderts Prachtstück ersten Ranges.
777 Kleine rechteckige Reitertartsche. Die Vorderseite mit relietiertem Wappen und Ornamenten aut
Gyps- oder Kreidegrund mit Vergoldung und Bemalung. In der Mitte das Wappen der deutschen Könige
vor der Krönung zum deutschen Kaiser und darum herum die Wappen von Oesterreich, Tyrol, Burgund
und Böhmen. Auf der Innenseite reiche Bemalung mit Spruchband und der Devise: O MATER DE!
MEMEN TO ME! . Antang des XVI. Jahrhunderts. Länge 60, Breite 43 cm.
778 Gotische Gläfe des XV. Jahrhunderts mit 74 cm langem, zweischneidigem Eisen au! hölzernem Schatte.
Bei der Wurzel des Widerhakens Waffenschmiedsmarke. Aus Kollektion des Freiherrn von Berthold.
Länge 272 cm.
779 Prächtig geätzte Prunkhellebarde mit konkaver Beilschneide und dem sächsischen Wappen in reicher
ornamentaler Aetzung; geätzte Federn und Spitze. II. Hälfte des XVI. Jahrhunderts. Länge 260 cm.
780 Prunkhellebarde, reich geätzt. Auf der einen Seite des Beiles vor dem Kruzifix im Gebet knieender
Ritter, darüber der Mond; auf der anderen Seite in reichem Rankenornament die vor dem Kruzifix betende
Edelfrau, darüber die Sonne. Auf jeder Seite in der Mitte zwischen Beil und Gabel das Freiherrlich
von Tucher'sche Familienwappen. Originalschaft mit Stoff bekleidet und benagelt, sowie mit drei Original-
quasten in den Tucher'schen Farben. Mitte des XVI. Jahrhunderts. Länge 236 cm.
78) Prunkhellebarde mit reicher Aetzung. Auf der einen Seite der Spitze Patrizier mit einem Glase, auf
der anderen ein Landsknechtfahnenträger, auf dem Beil in reicher Ornamentik je ein Wappen auf jeder
Seite, wovon das eine das der Nürnberger Familie der Soner ist. Am anderen Ende des Beils die Marke.
H. Hälfte des XVI. Jahrhunderts. Originalschaft mit Resten der alten Sammtbekleidung, auch mit Original-
quaste. Länge 230 cm.
782 Prunkhellebarde mit reicher Aetzung. Auf der einen Seite St. Georg mit dem Drachen, auf der
anderen Seite Inschrift: Gott mein trost ab!} er Jesus Christus hat mich von allen Sünden erlöst. Anno
domini 1566 jar. Allein vor die er und fuer keinen Menschen auf Erden nicht mer. Darunter aufgeätzt
die Initialen P. W. Die Spitze, das Beil und die Tülle mit prächtiger Ornamentik bedeckt. Kleeblatt-
marke. Originalschaft, kreuzweise mit Lederriemen benagelt und mit Resten alter Quasten. Länge 228 cm.
 
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