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Hugo Helbing <München> [Editor]
Katalog der Sammlung F. Kalister †, Triest: Ölgemälde sowie einige Aquarelle hervorragendster moderner Meister ; Auktion in München in der Galerie Helbing, Dienstag den 7. April 1908 — München, 1908

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https://doi.org/10.11588/diglit.21247#0037
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ERNST ZIMMERMANN

geb. 1852 in München, gest. 1901 daselbst.

52 Der Gelehrtenstreit.

In einem im überladenen Spätrenaissance-Geschmack ausgestatteten Gemache,
in welches ein hohes Fenster links helles Licht hereinfallen läßt, steht ein mit einem
roten Tuche bedeckter Tisch, um welchen sich die Gelehrtenversammlung gruppiert.
Ein alter graubärtiger Mann im schwarzen Kostüm und schwarzem Barett steht am
linken Ende des Tisches. Vor ihm liegt auf dem Tische ausgebreitet ein altes Dokument,
aus welchem er soeben zu explizieren scheint. Er wendet sich dabei hauptsächlich
an zwei ihm gegenüber sitzende geistliche Würdenträger, einen Kardinal in roter
Amtstracht und einen Abt in brauner Kutte. Ein Mönch schreibt die Ausführungen
des Sprechenden soeben nach, wobei ihm der neben ihm sitzende fünfte Teilnehmer
an der Disputation, ein Herr in Kavalierstracht, aufmerksam über die Schulter zu-
sieht. Hinter dem Kardinal steht ein schmunzelnder alter Mönch, während ein dritter
Mönch mit langem grauen Barte im Hintergrunde neben der durch zwei Säulen
flankierten offenstehenden Türe sitzt.

Rechts unten bezeichnet: Ernst Zimmermann.

Leinwand. Höhe 76 cm, Breite 100 cm. Goldrahmen.

Siehe Abbildung Tafel 27.

ERNST ZIMMERMANN

geb. 1852 in München, gest. 1901 daselbst.

53 Die Zwangsvollstreckung.

Drei lustige Landsknechte haben mit einem Mönche in einer Scheune gezecht
und Würfel gespielt. Der Klosterbruder hat bei dieser Gelegenheit anscheinend eine
Anzahl Würste in der Kapuze seiner braunen Kutte verschwinden lassen, was den
Augen seiner Genossen jedoch nicht entgangen ist. Der eine derselben drückt ihn
mit kräftiger Hand auf das als Kneiptisch dienende Faß nieder und zieht trotz leb-
haften Protestes des Bedrängten die Beute aus dem Verstecke. Lachend sehen ihm
die beiden Kameraden, von denen der eine am Fasse sitzt, während der andere, die
beiden Hände auf das mächtige Schwert gestützt, die Pfeife im Munde links vorn steht,
schadenfroh zu. Vorn rechts am Boden liegt ein umgestürzter Schemel, ein Steinkrug
und ein Becher mit den Würfeln. Im Hintergrunde steht auf dem Boden ein großer
Metallkessel, eine Katze liegt auf dem Mauerwerk.

Rechts unten bezeichnet: Ernst Zimmermann.

Holz. Höhe 79 cm, Breite 57 cm. Goldrahmen.

Siehe Abbildung Tafel 28.

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