Altarschreine
86 Altarschrein mit zwei Flügeltüren. Holz geschnitzt mit Malerei und Vergoldung. In demselben
drei Figuren, Johannes der Täufer, Maria mit dem Kinde und Johannes der Evangelist.
Darüber baldachinartiges Maßwerk mit bogenförmigen profilierten Rippen mit Kantenblumen besetzt.
Die Figur des Apostels frappant übereinstimmend mit dem Veit Stoß'chen Johannes dem Täufer am
Hauptaltar der Stadtkirche zu Schwabach. Sogar eine unter der Unterlippe freigelassene Stelle im
Bart findet sich wie dort. Auch die Perlen- und Edelstein - Knopfarbeit am Brustlatz kehrt bei Veit
Stoß öfter wieder. Die kurze gedrungene Gestalt der Maria stimmt auffallend überein mit der Veit
Stoßschen Maria des Ottomar-Altars in der Jakobskirche zu Nürnberg. Alle besonderen Merkmale
der Veit Stoßschen Marien finden sich hier. Das ovale, leicht zur Seite geneigte Antlitz, die
hochgewölbte Stirn, die hochgezogenen Augenlider, der spitzig zusammengekniffene Mund, das stark
hervortretende Kinn. Bei dem Evangelisten Johannes, der dritten Figur des Altarschreins, ist besonders
die Faltengebung äußerst charakteristisch für Veit Stoß. Die gewundene kühne Drehung der bogen-
förmig begrenzten unteren Mantelfläche kommt in ganz ähnlicher Weise bei der knienden Madonna
des Veit Stoß im Germanischen Museum vor. Die Reliefs auf den Innenseiten der Flügeltüren, die
heilige Anna selbdritt und die heilige Margarethe darstellend, sind wohl etwas später. Die Außen-
seiten der Flügel mit Heiligen bemalt. Der Altarschrein steht dem Veit Stoß sehr nahe, wahrscheinlich
eine Arbeit seiner Werkstatt.
Aus einer Klosterkirche in der Nähe von Bamberg stammend. Nürnberg. Anfang 16. Jahrhundert.
Siehe Abbildung Tafel X Kr. SG. 168 Cm hoch, 240 Cltl breit.
87 Altarschrein mit 2 Flügeltüren und Predella. Holz geschnitzt mit Malerei und Vergoldung.
Im Schrein stehen drei Heilige. In der Mitte die heilige Scholastika mit Kirche im Arm; zu beiden
Seiten die etwas kleineren Figuren des heiligen Florian und des heiligen Andreas. Alle drei mit
charaktervollem Ausdruck der Köpfe und malerischer reicher Gewandung. Am Fußsockel des Schreins
und oben über den Figuren durchbrochenes gotisches Rankenwerk. Die Flügel innen mit den
gemalten Figuren des heiligen Rupertus mit dem Salzkübel und der heiligen Helene mit dem Kreuz.
Die Predella mit den gemalten Figuren des auferstandenen Christus, von Maria und Johannes betrauert.
Aus der Schloßkirche in Toblach, Tirol. Ende 15. Jahrhundert. 215 cm hoch, 200 cm breit,
2*
86 Altarschrein mit zwei Flügeltüren. Holz geschnitzt mit Malerei und Vergoldung. In demselben
drei Figuren, Johannes der Täufer, Maria mit dem Kinde und Johannes der Evangelist.
Darüber baldachinartiges Maßwerk mit bogenförmigen profilierten Rippen mit Kantenblumen besetzt.
Die Figur des Apostels frappant übereinstimmend mit dem Veit Stoß'chen Johannes dem Täufer am
Hauptaltar der Stadtkirche zu Schwabach. Sogar eine unter der Unterlippe freigelassene Stelle im
Bart findet sich wie dort. Auch die Perlen- und Edelstein - Knopfarbeit am Brustlatz kehrt bei Veit
Stoß öfter wieder. Die kurze gedrungene Gestalt der Maria stimmt auffallend überein mit der Veit
Stoßschen Maria des Ottomar-Altars in der Jakobskirche zu Nürnberg. Alle besonderen Merkmale
der Veit Stoßschen Marien finden sich hier. Das ovale, leicht zur Seite geneigte Antlitz, die
hochgewölbte Stirn, die hochgezogenen Augenlider, der spitzig zusammengekniffene Mund, das stark
hervortretende Kinn. Bei dem Evangelisten Johannes, der dritten Figur des Altarschreins, ist besonders
die Faltengebung äußerst charakteristisch für Veit Stoß. Die gewundene kühne Drehung der bogen-
förmig begrenzten unteren Mantelfläche kommt in ganz ähnlicher Weise bei der knienden Madonna
des Veit Stoß im Germanischen Museum vor. Die Reliefs auf den Innenseiten der Flügeltüren, die
heilige Anna selbdritt und die heilige Margarethe darstellend, sind wohl etwas später. Die Außen-
seiten der Flügel mit Heiligen bemalt. Der Altarschrein steht dem Veit Stoß sehr nahe, wahrscheinlich
eine Arbeit seiner Werkstatt.
Aus einer Klosterkirche in der Nähe von Bamberg stammend. Nürnberg. Anfang 16. Jahrhundert.
Siehe Abbildung Tafel X Kr. SG. 168 Cm hoch, 240 Cltl breit.
87 Altarschrein mit 2 Flügeltüren und Predella. Holz geschnitzt mit Malerei und Vergoldung.
Im Schrein stehen drei Heilige. In der Mitte die heilige Scholastika mit Kirche im Arm; zu beiden
Seiten die etwas kleineren Figuren des heiligen Florian und des heiligen Andreas. Alle drei mit
charaktervollem Ausdruck der Köpfe und malerischer reicher Gewandung. Am Fußsockel des Schreins
und oben über den Figuren durchbrochenes gotisches Rankenwerk. Die Flügel innen mit den
gemalten Figuren des heiligen Rupertus mit dem Salzkübel und der heiligen Helene mit dem Kreuz.
Die Predella mit den gemalten Figuren des auferstandenen Christus, von Maria und Johannes betrauert.
Aus der Schloßkirche in Toblach, Tirol. Ende 15. Jahrhundert. 215 cm hoch, 200 cm breit,
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