Puppen" (Nr. 5), das in seiner koloristischen Auffassung und in der ungeschminkten
treuen Wiedergabe des naiven kindlichen Wesens die überraschend schnellen Fort-
schritte zeigt, die in kurzem Uhde gemacht. Die in großen Linien hingesetzte
Studie zum Bilde „Zur Arbeit“ (Nr. 10) zeigt die monumentale Kraft des Meisters.
Ähnlich ist nur noch der in leuchtenden Farben gemalte „Mohrenkönig“ von 1894
(Nr. 22). Seine „Heimkehr“ (Nr. 11) gibt in dem Arbeiterpaar, das innig aneinander-
geschmiegt bei düsterem Wetter nach Hause strebt, schon den ganzen Stimmungs-
gehalt seiner bekannten Bilder „Der Gang nach Bethlehem“ und „Die Flucht nach
Ägypten“ wieder. In seinem nicht ganz vollendeten „Guten Hirten“ (Nr. 14)
hat er sich auch einmal mit dem Problem abgegeben, eine Einzelfigur mehr kirchlich-
repräsentativ darzustellen. Wie ihn immer aufs neue andere Szenen aus den Evan-
gelien zur künstlerischen Verarbeitung reizten, zeigt ein Bild wie „Christus und die
Kinder“ (Nr. 25), das in seinen aufblitzenden Tönen wie ein alter Schmuck wirkt!
und wie verschiedenartig, sowohl malerisch als kompositionell, er ein Thema anfaßte,
beweisen die zwei Studien zu den Bildern „Christi Himmelfahrt“ (Nr. 27) und zu
seinem Zwickauer Altarbild (Nr. 37).
Gegen Ende der achtziger Jahre suchte Uhde auch das menschliche Mienen-
spiel im Wechsel von Licht und Schatten zu ergründen. Davon zeugen der „Männ-
liche Kopf“ (Nr. 8), ein „Männlicher Studienkopf mit schwarzem Bart“ (Nr. 9)
und ein „Weiblicher Studienkopf“ (Nr. 12). Seit 1890 finden sich unter seinen
Werken zahlreiche Porträts einer jungen hübschen Blondine, die er in immer neuer
Stellung, en face und im Profil, als Brustbild wie als ganze Figur mit abwechslungs-
reichen, koloristischen Reizen und Lichteffekten darzustellen wußte (Nr. 6, 7,
13, 21, 23). Ähnlichkeit mit dieser Dame zeigt auch „Das lachende Mädchen“
(Nr. 18), das in seiner temperamentvollen, rassigen Wiedergabe und in den warmen
Lichtreflexen des Kamins zu den interessantesten und bedeutendsten Werken
dieser Zeit gehört. Doch immer mehr drängt es den Künstler, die Natur selbst in
dem Form und Farbe auflösenden Sonnenlichte zu studieren. Seine interessanten
Waldstudien (Nr. 34 und 38) und seine Interieure und Landschaften (Nr. 16, 17, 33)
gehen dem spielenden Lichte unter belaubten Bäumen und in abgeschlossenen
Räumen nach. Sein „Landungssteg am Starnberger See“ (Nr. 15) mit den glitzern-
den weißgrauen Wellen und der durch die kühne Diagonale des Landungssteges
famos gelungenen Vertiefung des Raumes ist ein Glanzpunkt dieser Seite seiner
künstlerischen Betätigung.
Der engste Kreis seiner Umgebung, seine drei Töchter in Haus und Garten,
sowie sein Atelier wurden allmählich das Feld, wo er seine Licht- und Beleuch-
tungsstudien machte: so sein „Töchterchen am See“ (Nr. 24), „Der Mann mit
Rucksack“ (Nr. 19), „Atelier-Interieur“ (Nr. 35), „Die Tochter des Künstlers“
(Nr. 28), „Aus dem Atelier" (Nr. 32), „Der Engel“ (Nr. 39). Die Früchte dieser
Studien sind technisch und malerisch so vorzügliche Arbeiten, wie „In der Laube“
(Nr. 26), „Kind und Hund“ (Nr. 31) und die — vom Künstler selbst als eins
treuen Wiedergabe des naiven kindlichen Wesens die überraschend schnellen Fort-
schritte zeigt, die in kurzem Uhde gemacht. Die in großen Linien hingesetzte
Studie zum Bilde „Zur Arbeit“ (Nr. 10) zeigt die monumentale Kraft des Meisters.
Ähnlich ist nur noch der in leuchtenden Farben gemalte „Mohrenkönig“ von 1894
(Nr. 22). Seine „Heimkehr“ (Nr. 11) gibt in dem Arbeiterpaar, das innig aneinander-
geschmiegt bei düsterem Wetter nach Hause strebt, schon den ganzen Stimmungs-
gehalt seiner bekannten Bilder „Der Gang nach Bethlehem“ und „Die Flucht nach
Ägypten“ wieder. In seinem nicht ganz vollendeten „Guten Hirten“ (Nr. 14)
hat er sich auch einmal mit dem Problem abgegeben, eine Einzelfigur mehr kirchlich-
repräsentativ darzustellen. Wie ihn immer aufs neue andere Szenen aus den Evan-
gelien zur künstlerischen Verarbeitung reizten, zeigt ein Bild wie „Christus und die
Kinder“ (Nr. 25), das in seinen aufblitzenden Tönen wie ein alter Schmuck wirkt!
und wie verschiedenartig, sowohl malerisch als kompositionell, er ein Thema anfaßte,
beweisen die zwei Studien zu den Bildern „Christi Himmelfahrt“ (Nr. 27) und zu
seinem Zwickauer Altarbild (Nr. 37).
Gegen Ende der achtziger Jahre suchte Uhde auch das menschliche Mienen-
spiel im Wechsel von Licht und Schatten zu ergründen. Davon zeugen der „Männ-
liche Kopf“ (Nr. 8), ein „Männlicher Studienkopf mit schwarzem Bart“ (Nr. 9)
und ein „Weiblicher Studienkopf“ (Nr. 12). Seit 1890 finden sich unter seinen
Werken zahlreiche Porträts einer jungen hübschen Blondine, die er in immer neuer
Stellung, en face und im Profil, als Brustbild wie als ganze Figur mit abwechslungs-
reichen, koloristischen Reizen und Lichteffekten darzustellen wußte (Nr. 6, 7,
13, 21, 23). Ähnlichkeit mit dieser Dame zeigt auch „Das lachende Mädchen“
(Nr. 18), das in seiner temperamentvollen, rassigen Wiedergabe und in den warmen
Lichtreflexen des Kamins zu den interessantesten und bedeutendsten Werken
dieser Zeit gehört. Doch immer mehr drängt es den Künstler, die Natur selbst in
dem Form und Farbe auflösenden Sonnenlichte zu studieren. Seine interessanten
Waldstudien (Nr. 34 und 38) und seine Interieure und Landschaften (Nr. 16, 17, 33)
gehen dem spielenden Lichte unter belaubten Bäumen und in abgeschlossenen
Räumen nach. Sein „Landungssteg am Starnberger See“ (Nr. 15) mit den glitzern-
den weißgrauen Wellen und der durch die kühne Diagonale des Landungssteges
famos gelungenen Vertiefung des Raumes ist ein Glanzpunkt dieser Seite seiner
künstlerischen Betätigung.
Der engste Kreis seiner Umgebung, seine drei Töchter in Haus und Garten,
sowie sein Atelier wurden allmählich das Feld, wo er seine Licht- und Beleuch-
tungsstudien machte: so sein „Töchterchen am See“ (Nr. 24), „Der Mann mit
Rucksack“ (Nr. 19), „Atelier-Interieur“ (Nr. 35), „Die Tochter des Künstlers“
(Nr. 28), „Aus dem Atelier" (Nr. 32), „Der Engel“ (Nr. 39). Die Früchte dieser
Studien sind technisch und malerisch so vorzügliche Arbeiten, wie „In der Laube“
(Nr. 26), „Kind und Hund“ (Nr. 31) und die — vom Künstler selbst als eins