Hugo Helbing <München> [Editor]: Antiquitäten, Kunst- und Einrichtungsgegenstände, Ölgemälde alter Meister: aus dem Nachlasse des verstorbenen Herrn Eduard Loevenich, Heidelberg ; fern aus dem Besitze eines Heidelberger Sammlers sowie Beiträge anderer Provenienz ; Auktion in München in der Galerie Helbing: Donnerstag, den 18. April 1912 und folgende Tage (München, 1912)

120 Glasbild. St. Jakobus und St. Johannes, Halbfiguren vor gotischer Architektur. Wenn echt, dem
Ausgang des 15. Jahrhunderts zuzuweisen. Höhe 21 cm, Breite 15 cm.

In einem vergoldeten Holzrahmen.

121 Desgl. Vor einem Baume sitzen ein Schalmei blasender Landsknecht und ein Dudelsackpfeifer. Rund.

Diam. 13,5 cm.

Abbildung Tafel 1.
Die folgenden

Glasmalereien

sind in modernen Fensterflügeln (Butzenscheiben) als Dekorationsstücke verbleit.

122 Wappenscheibe. Als Schildhalter ein Mädchen mit Fahne. Beischrift: Franz Peller 1606.

Scheibe 18,2 : 16 cm, Fenster 62 : 53 cm.

123 St. Margarethe, mit Märtyrerpalme, den Drachen an einer Kette führend.

Scheibe 21,2 : 15 cm, Fenster 62 : 53 cm.

Drei Scheiben aus einer Folge, die die Seligpreisungen der Bergpredigt (Matth. 5—7) zum Vor-
wurf hatte.

124 Maria Magdalena salbt dem Heiland die Füße (Gastmahl im Hause des Pharisäers Simon, Luc. 7, 37).
Figurenreiche Komposition. Unten rechts auf einer Schrifttafel: BEATI OVI LVGENT // QVO-
NIAM IPSI // CON SOLABVNTVR.

Scheibe 18,6 : 23,5 cm, Fenster 44,5 : 42,5 cm.

Abbildung Tafel 2.

125 Steinigung St. Stephani. Mit reicher Architekturstaffage. (Stadtbild.) Unten auf einer Tafel:
BEATI QVI // PERSECVTIONE // PATIVNTVR // PROPTER IVS- / TITIAM, QVO- // NIAM
IPSORVM // EST REGNVM // CELORVM.

Die Scheibe ist gekittet. Scheibe 18,6 : 23,5 cm, Fenster 45 : 45 cm.

126 Salomon und die Königin von Saba (?). Ein König zu Pferd an der Spitze einer Schar Bewaffneter
hält vor einer (königlichen?) Frau, die mehrere Begleiterinnen hinter sich hat und bei ausgebreiteten
Körben mit Geschenken (?) kniet. Reizvolle Gebirgslandschaft, mit reicher Staffage (Heranführen
weiterer Gaben an den König?). Unten auf einer Tafel: BEATI PACI- // FICI QVONI- // AM
FILII // DEI ROCA // BVNTVR.

Scheibe 18,5 : 23,5 cm, Fenster 45 : 45 cm.

Abbildung Tafel 2.

127 ? Ein Jüngling in zerrissenem Gewand und barfuß trägt ein junges W'eib auf dem Rücken und
schreitet auf einen König mit Gefolge zu. Reiche Palastarchitektur mit Blick auf die Stadt.

Scheibe: Diam. 22,5 cm, Fenster 44,5 : 42,5 cm.

128 Seheibe, durch Bleiruten in 5 Felder geteilt. Im Hauptfelde das Brustbild eines Negermädchens,
von einem Blätterkranz umrahmt. Darunter in einer ovalen Tafel: Felix Quae Sua // Sorte Con-
tenta // 1681. In den übrigen Feldern Früchtefestons. Höhe 37 cm, Breite 38 cm.

Drei Kölner Scheiben von 1729.

129 Große Scheibe mit dem Kölner Wappen, das von reichem Blattwerk flankiert ist. Oben ein Schrift-
band mit der Aufschrift: Coellen ein kroin boven allen Steden schoin.

Höhe 63 cm, Breite 77 cm.

130 Scheibe, durch Bleiruten in 9 gleichgroße Felder geteilt. Das Kölner Wappen von zwei Engeln ge-
halten, darüber Wappen mit Unterschrift: H. Heinrich Christian // Bose It (Jurisconsultus) Alter-
man // Anno 1729. Zu Seiten je ein Engel mit Füllhorn. In den unteren drei Feldern halten zwei
Engel eine Girlande, auf der ein dritter Engel sitzt. Höhe 54 cm, Breite 41,5 cm.

Abbildung Tafel 2.