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Hugo Helbing <München> [Editor]
Antiquitäten, Kunst- und Einrichtungsgegenstände und künstlerischer Nachlass aus dem Besitze des verstorbenen Herrn Professor August Holmberg, Direktor der Kgl. Neuen Pinakothek, München: Auktion in München in der Galerie Helbing, Donnerstag, den 30. und Freitag, den 31. Mai 1912 — München, 1912

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https://doi.org/10.11588/diglit.20727#0040
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377 ITALIENISCHE MANDOLINE. Der ganze Hals mit Beineinlagen. Das Deckbrett mit
Perlmutter inkrustiert. Innen die Etikette des Antonio Vinaccia (I) in Neapel. Mitte
des 18. Jahrhunderts.

Länge 57 cm.

Antonio Vinaccia (I) in Via Constantii. Seine Mandolinen sind von hoher Voll-
kommenheit. Vgl. Lutgendorff a. a. O.

378 ENGLISCH HORN in Form eines Halbmondes. (Vgl. Perlen aus der Instrumenten-
Sammlung von P. de Wit, Leipzig [1892] Tafel 15, Abb. 6. — Bierdimpfl, K. A., Die
Sammlung der Musikinstrumente des bayer. Nationalmuseums [1883] S. 17.)

Länge 68 cm.

Plastik.

379 CHRISTUSKOPF (von einem Kruzifix in Lebensgröße). Italienisch, 15. Jahrhundert.

Publiziert von Dr. J. B. Schmid, Zeitschr. d. Münchener Altertums-Vereins N. F.
XIV. XV. (1903/04), Tafel VI, mit Text S. 17.

Schmid hebt die erhabene Auffassung und einfache große Behandlung hervor und
schreibt dann weiter: »Die Formen sind breit und groß gesehen und meisterhaft zügig
geschnitten. Wie ruhig und ohne nebensächliche Details ist nicht die Stirn mit den schmerz-
lich nach oben gezogenen Augenbrauenbogen, die das sterbende Auge überschatten, ge-
staltet, wie einfach und schlicht die edle Nase, wie klar in der Form die eingefallene Wange . . .
modelliert! Der Mund ist halb geöffnet und wie bei einem Sterbenden schmerzlich verzogen,
die Zunge liegt an der Unterlippe an und man fühlt mit dem Lechzenden den Durst. Die
Haare, die in schönen Linien herabwellen, sind nicht kleinlich und wirr, sondern in geschlos-
senen Massen behandelt . . . Die Behandlung des Bartes verrät durch die Sicherheit und

Feinheit der Schnittführung die Hand eines sehr tüchtigen Meisters.
Abbildung Tafel 8.

380 DESGL. Ebenfalls Kopf eines Cruzifixus mit dem Ausdruck des Sterbens. Sehr bemerkens-
werte süddeutsche Arbeit, um 1480, leider stark fragmentiert, doch kommt die ehemalige
Wirkung noch gut zur Geltung, wenn man das Stück im Profil nach links betrachtet. Spuren
von Bemalung.

Höhe 30 cm.

381 CHRISTUSKIND. Vollrund geschnitzte Figur, stehend, die Arme im rechten Winkel
erhoben. Die Rechte mit deutender Geste, die Linke (zur Aufnahme eines Kreuzesstabes
oder dgl.) halb geschlossen. Deutsche Renaissance.

Auf Sockel von schwarzem Marmor.

Höhe 30 cm.
Abbildung Tafel 9.

382 KLEINE HOLZBÜSTE. Kopf eines jungen Mädchens mit lächelndem Gesichtsausdruck.
Auf Marmorsockel. Deutsche Renaissance.

Höhe 8 cm.

383 HOLZGESCHNITZTES PUPPENKÖPFCHEN. Anfang des 18. Jahrhunderts.

384 HERZ MIT DEM STAMMBAUM CHRISTI. In zwei Hälften gearbeitet.

Die Füllung des festen Umrisses zeigt in durchbrochener Arbeit den Stammbaum Christi:
14 Brustbilder in Zweige gestellt. Hübsche Arbeit für eine Fütterung mit Stoff und wohl
als Rosenkranzanhänger bestimmt. Ausgang 16. Jahrhundert.

Höhe 5 cm, Breite 3,5 cm.
 
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