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Hartmann; Henrici, Emil [Hrsg.]
Iwein, der Ritter mit dem Löwen (Band 2): Anmerkungen — Halle a.S., 1893

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https://doi.org/10.11588/diglit.44264#0050
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P 1-10. 21 — 25. Verloren E —1330. a —52. f—92. p 4-8. 24—34.

nur einmal Gregor 1331 (1503) es auf bitter reimt, so erklärt er sich
(L zu 42) nicht gegen eine andere aussprache. die für ritter voraus-
zusetzende ältere form riter (wie sniter) ist 530. 905. 2412. 3637 und
öfter vorzuziehen, von Bech und bisweilen von Haupt im Erec gesetzt
(s. zu 8795. 7703); auch Müllenhoff erklärte sich bei der bearbeitung
von L4 mündlich für dieselbe, das fehlen des Wortes im reim hat
seinen gründ im mangel an reim Worten, aber nicht, wie L meint, in
der absicht des dichters, dem leser die auswahl zu lassen, für die
annahme, dass er auch riter, also drei formen, und deren mehrere in
einem gedicht an wandte, fehlt der gründ. 7 ‘auf lobes werte weise’
ist sprachlich und sachlich bedenklich: der in der ritterdichtung stets
festgehaltene friedliche character des Artus schliefst es aus, dass er
fechte, striten ist hier gleich ringen werben geiverben. 16 zu dem
gedanken, dass des Artus rühm fortdauere, obgleich er gestorben ist,
verweist Holland Germania 2, 163 auf Durmart li Gallois Li bons
rois Artus est fenis, mais encore dure ses pris.
21 — 30 ein ritter, der gelehrt war und cs in büchern
gelesen hatte, wenn er seine zeit nicht besser verwenden
konnte, als dass er sich mit dichten beschäftigte — was
man mit vergnügen hören kann, darauf verwendete er seine
Sorgfalt; er hiefs Hartmann und war aus Aue — der dich-
tete diese geschichte. dem anfange des a. Heinr. machen ähnlich:
DJbc 21. 22, PI 22, pr 22 — 24; letzteres ergibt für p 24 der reim.
L’s ansicht, der dichter habe sich nicht wörtlich ausgeschrieben, wird,
aber nur für diese stelle der dichtung, durch Gregor 1 (171) gestützt,
vgl. eiuleitung III, 8. die ursprüngliche lesart hatte L nur aus Bd
erkannt, sie wird aber jetzt auch durch A bezeugt, danach ist Nau-
mann Zschr. f. d. alt. 22, 42 zu berichtigen, welcher glaubt, L habe
sich auch auf A gestützt; diese stelle war in A damals noch nicht
gelesen, ebenso wird Paul Beiträge 1, 352. 360 widerlegt, welcher im
Iw. an dieser stelle genaue Übereinstimmung mit dem a. Heinr. an-
nahm; ferner die angabe von Baier Germ. 21,407, die Iweinstelle sei
das original für den a. Heinr., im Erec und Gregor, seinen erstlings-
werken, habe sich der dichter noch nicht genannt: im Gregor nennt
er sich ja zweimal, vom Erec ist der anfang verloren, dass der
a. Heinr. die Vorlage für Iw. 21 — 30 war, erörtert Naumann, ebenso
Haupt z. a. Heinr.2 s. XVIII. — die Zeichensetzung ist zweifelhaft;
Paul punkt nach pflac, streicht die klammer: das erstere lässt nur
die lesart DJbc zu, das zweite auch der vorliegende text, wenn 26
als objekt zu tihtens und gleichzeitig zu 27 gezogen wird. — ob 22
ex auf 30 mcere zu beziehen und swenner bis Omvcere mit Benecke
als zwischenrede aufzufassen sei, ist nicht zu entscheiden. 21 ‘geleret
hiefs wer lesen konnte.’ dass es aber schon im 12. jh. die jetzt
geläufige adjektivische bedeutung hatte, zeigt Wackernagel z. a. Heinr. 1.
 
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