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Karl Ernst Henrici <Berlin> [Hrsg.]
Autographen, Literatur und Wissenschaft, Kunst und Musik: aus dem Nachlaß des Verlagsbuchhändlers Dr. Fritz Baedeker nebst Beiträgen aus anderen Sammlungen : Versteigerung: Dienstag, den 14. August 1928, Mittwoch, den 15. August 1928 (Katalog Nr. 138) — Berlin, 1928

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https://doi.org/10.11588/diglit.29892#0097
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85

Musik und Theater.

a) Sammlung Franz Müller.

Franz Müller wurde am 30. Nov. 1806 in Weimar als Sohn des Hofmusikus Müller
geboren. Trotzdem er die juristische Laufbahn einschlug und es zum Grossherzogi.
Sachs. Regierungsrat brachte, hatte er sich durch seinen Gesang und sein Klavierspiel,
sowie durch sein bedeutendes musikalisches Verständnis einen Namen im Musikleben
Weimars gemacht. Durch seine freimütige Rezension des „Lohengrin“ bei der Wei-
marer Erstaufführung erregte er Wagners Aufmerksamkeit. Seine Freundschaft mit
Liszt liess ihn bald auch zu Wagner ein innigeres Verhältnis finden. Während Wagners
Exil auf dem Grünen Hügel bei Zürich verschaffte Müller dem Verbannten, dem die
Bibliotheken Deutschlands verschlossen waren, wertvolles Material zu den Arbeiten
am „Ring des Nibelungen“. Müllers inniges Verhältnis zu Wagner wird nicht nur in dem
Briefwechsel mit der Mathilde Wesendonk, sondern auch in Chamberlains Werk gewür-
digt. Die hier ausgebotene Sammlung entstammt dem brieflichen Nachlass Müllers,
dessen Kernpunkt Richard Wagner bildet.

641 Birch-Pfeiffer, Charlotte, Schauspielerin und dramatische Schrift-
stellerin; 1800—1868. 3 eigh. Briefe m. U. Zürich, 1837—1840.
10% Seiten. 8°.

Über ihre Werke und schauspielerische Tätigkeit. „Ich habe, auf langes Quälen
einem mir befreundeten Compositeur . . . meinen Operntext [„Der Alte vom Berge“]
geliefert . . . Alles, was Sie mir über mein geringes Talent sagen hat mich eben so
sehr erfreut, als geehrt! Es thut wohl, in einer Zeit wo Hass und Spott jede schrei-
bende Frau verfolgen, hie und da die Anerkennung tüchtiger Männer zu finden . . .“
Erwähnt sind Marschner, Meyerbeer, Lindpaintner und Lobe. —• Beiliegend
Programmzettel der Aufführung eines B-Pf’schen Schauspiels im „Theater am
Linckeschen Bade“ in Dresden. 1. VIII. 1830. (Pfeffer Rösel).

642 Bülow, Hans von, Dirigent und Klaviervirtuos; 1830—1894. Eigh.
Brief m. U. München, den 5. April 1868. 1 Seite. 40.

An Franz Müller, den Klavierauszug zu „Die Meistersinger“ betreffend.

643 ■— Eigh. Brief m. U. München, den 28. April 1868. 1 Seite. 8°.

An Franz Müller betreffend die Aufführung von Wagner’s „Meister-
singer“. „Der hiesige Tenor Vogl ist dem Componisten ungenügend.“ Es folgen
weitere interessante Bemerkungen über die Besetzung der verschiedenen Rollen.
Am Schluss schreibt Bülow: „Der Meister [ist] vor kurzem wieder nach Luzern
gereist . . .“

644 — Eigh. Brief m. U. München, den 29. Mai 1868. I Seite. 8°.

An Franz Müller, dem er die Besetzung der Hauptrollen in Wagners
„Die Meistersinger“ mitteilt. „Der Meister seit 22. d. hier, ziemlich guten Befindens
und Humors . . .“

645 — Eigh. Brief m. U. 0. 0. und D. [München 1868]. I Seite. 8°.
Mit eigh. Umschlag.

An Franz Müller, der ihn gebeten hatte, einer Dame aus Weimar ein
Billet zu einer Wagneroper zu verschaffen. „Ich gestehe aufrichtig, dass die ver-
wickeltste Partitur leichter zu dirigiren ist, als etwa zwanzig Billette an vierzig
Personen zu vertheilen, ohne Gefahr von den Zurückgesetzten beschädigt zu
werden.“

646 Carriere, Moriz, philosophischer Schriftsteller; 1817—1895. Eigh.
Brief m. U. München, den IO. Februar 1867. I Seite. 8°.

Über sein Werk: „Die Kunst im Zusammenhang der Culturentwickelung.“

Auktionskatalog CXXXVIII, Henrici, Berlin W. 35.
 
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