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Karl Ernst Henrici <Berlin> [Hrsg.]
August Heinrich Hoffmann von Fallersleben: Handschriftliches, Bücher, Schriften, Gelegenheitsdrucke aus seinem Nachlaß ; Versteigerung: Sonnabend, den 10. August 1929 (Katalog Nr. 156) — Berlin, 1929

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https://doi.org/10.11588/diglit.24652#0011
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August Heinrich Hoffmann von Fallersleben

1798 — 1874

Hoffmann von Fallersleben, Dichter, Sprachforscher und politischer
Schriftsteller, Verfasser von zahlreichen Kinderliedern und deutschen Volks-
liedern, der Dichter der deutschen Volkshymne: „Deutschland, Deutschland
über alles“, geb. 2. April 1798 in Fallersleben, besuchte 1816 die Universität
Göttingen, ging 1819 zu weiterem Studium an die Universität Bonn, 1821 trieb
er in Leiden Forschungen über die altniederländische Literatur, 1823 Kustos
an der Universitätsbibliotheken Breslau, 1835 ordentlicher Professor der
deutschen Sprache und Literatur daselbst. 1842 wurde er wegen politisch
anstössiger Grundsätze und Tendenzen in seinen „Unpolitischen Liedern“
seines Amtes enthoben. In der Folge aus mehreren deutschen Ländern aus-
gewiesen, irrte er jahrelang ohne Domizil in ganz Deutschland umher, bis er
1845 in Mecklenburg Heimatrechterwarb. 1848 in Preussen rehabilitiert, bezog
er seitdem das gesetzliche Wartegeld, gelangte 1853 besonders durch Vermitt-
lung Bettinens von Arnim nach Weimar, wo er mit Oskar Schade das „Wei-
marische Jahrbuch für deutsche Sprache, Literatur und Kunst“ herausgab.
1860 wurde er vom Herzog Viktor von Ratibor zum Bibliothekar auf Schloss
Corvey ernannt. Dort starb Hoffmann am 19. Januar 1874.

Die nachstehende Sammlung bildet den Nachlass Hoffmanns, insoweit
er bei den Nachkommen des Dichters noch vorhanden war. Er enthält zahlreiche
Manuskripte zu seinen Werken und Schriften auch handschriftliches Material
und Entwürfe, weiter den Briefwechsel Hoffmanns mit der Familie, Freunden
und Kollegen.

Die letzte Abteilung umfasst die Druckschriften Hoffmanns, eine fast
vollständige Sammlung aller von ihm veröffentlichten Bücher, Gedichte und
fachwissenschaftlichen Abhandlungen (vergl. die Bibliographie J. M. Wagners:
Hoffmann von Fallersleben 1818—1868 mit Nachtrag) mit vielen nur in kleiner
Anzahl hergestellten Gelegenheitsschriften, deren Wert besonders dadurch
erhöht wird, dass viele Bücher etc. Vermerke und Verbesserungen von Hoff-
manns Hand bez. auch seinen eigenen Bibliothekstempel tragen; recht gut
vertreten sind die von Hoffmann veranstalteten, zum Teil in vielen Exem-
plaren vorhandenen Einblattdrucke und Flugblätter. Besonders hinzuweisen
sind auf die seltenen Gelegenheitsdrucke [je 2 Blatt Folio] der „Zweck-
losen Gesellschaft“ in Breslau; auch diese sind teils mehrfach vor-
handen. Da Hoffmanns Handbibliothek schon zu seinen Lebzeiten versteigert
wurde — er war dazu gezwungen, weil er durch seine Amtsentsetzung in Not
geraten war — so ist von ihr nur ein bescheidener Rest übrig geblieben. Zu
erwähnen sei noch, dass viele Manuskripte und Druckschriften mit Bemerkungen
und Strichen von der Hand Heinrich Gerstenbergs, dem Ver-
anstalter einer Gesammtausgabe von Hoffmanns Werken, versehen sind, doch
ist im Nachlass vieles unberücksichtigt geblieben, weshalb der Hoffmann-
Forschung noch viel ungenütztes Material zu verwerten bleibt.

Auktionskatalog 156, Henrici, Berlin W. 35.

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