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Karl Ernst Henrici <Berlin> [Hrsg.]
August Heinrich Hoffmann von Fallersleben: Handschriftliches, Bücher, Schriften, Gelegenheitsdrucke aus seinem Nachlaß ; Versteigerung: Sonnabend, den 10. August 1929 (Katalog Nr. 156) — Berlin, 1929

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https://doi.org/10.11588/diglit.24652#0012
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2

A. Manuskripte und Briefwechsel
Autographen aus Hoffmanns Besitz

1. Hoffmanns eigenhändige poetische Werke, Tagebücher
und wissenschaftliche Arbeiten, Kompositionen.

1 Allemannische Lieder. — Eigh. Gedichtmanuskript. 3 Seiten. 8° u. 12°.

Beiliegend ein Einblattdruck in Folio: ,.Allemannische Gedichte in
Holland“ und ein gedrucktes Exemplar in losen Bogen seiner „Allemannischen
Lieder“. 102 Seiten. 8°. Ohne Titelblatt mit eigh. Datierungen und Fuss-
noten von Gerstenberg.

2 Anekdoten. — Eigh. Musikmanuskript: „Anecdoten“. 1833 und 1841.
Zus. ca. 120 Seiten. 8°.

Sammlung von Anekdoten und merkwürdigen Histörchen. Auch einige
Zeitungsausschnitte sind beigeklebt.

3 Aphorismen, Maximen, Betrachtungen, Lebenserfahrungen, Gedanken
über Literatur und Wissenschaft etc. — Eigh. Manuskript. Etwa
660 Seiten. 1818—1834. 4°.

Umfangreiche Sammlung von mehreren tausend Sentenzen, flüchtigen
Einfällen, Aufzeichnungen von Erlebnissen sowie Meinungsäusserungen über
Persönlichkeiten, mit denen er in Verkehr stand.

4 Araber. — Eigh. Manuskript. Abhandlung über arabische Literatur,
Geschichte und Wissenschaft. Ca. 240 Seiten. Meistens 4°. In Um-
schlag mit eigh. Aufschrift: „Araber Juli 1838.“

Soweit ich habe feststellen können, ist das Werk nie gedruckt worden.

5 Aufsätze. — Eigh. Manuskript: Sammlung von kleineren Aufsätzen
in Prosa, von ihm selbst und über Andere. Etwa 25 Seiten, aus den
Jahren 1814—1846 und undatiert. 8°.

Von den Ueberschriften und dem Inhalte der Aufsätze seien nur die
folgenden als Proben des Ganzen erwähnt:

„Bibliothekwesen.

Fünfzehn Jahre lang war ich Custos der Kon. u. Universitäts-Bibliothek zu
Breslau, 1823—38. In dieser langen Zeit beklagte ich nichts so sehr als dass
ich meine Zeit u. meine jugendliche Kraft nicht besser anwenden durfte. Wer
niemals in einem ähnlichen Amte war, weiss gar nicht, wie ein rüstig streben-
der Gelehrter verbraucht werden kann. Die Klagen sind allgemein, selten
aber glaubt man ihnen, wenn sie nicht eben ein Mann ausspricht, dessen
Worte immer und überall Gewicht haben . .

„C o m m u nisten, Socialisten.

Die deutschen Communisten oder Socialisten 1846. Sie wollen das Glück
Aller als letzten Zweck, also freie Entwickelung des Menschenthums u.
Berechtigung zu gleichem Antheil am Genuss. Ein eigentliches System liegt
ihren Bestrebungen nicht zum Grunde. Über die Mittel sind sie sich nicht
einig, sie sehen aber alle in der Aufhebung des Privateigenthums, in Gleich-
heit des Unterrichts u. dem Gebrauche der Pressfreiheit ein Hauptmittel
zur Erreichung ihrer Zwecke. Wenn diese drei Dinge erreicht sind, meinen
sie, würde sich Alles andere von selbst finden, sie rechnen dabei auf die
menschliche Natur, auf die inwohnenden verschiedenen Neigungen u.
das Bedürfniss, thätig zu sein (einen Arbeitstrieb, der immer befriedigt sein

Auktionskatalog 156, Henrici, Berlin W. 35.
 
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