Universitätsbibliothek HeidelbergUniversitätsbibliothek Heidelberg
Metadaten

Hentzen, Alfred [Bearb.]; Nolde, Emil [Ill.]
Emil Nolde - das Abendmahl — Werkmonographien zur bildenden Kunst in Reclams Universal-Bibliothek, Band 100: Stuttgart: Reclam, 1964

DOI Seite / Zitierlink: 
https://doi.org/10.11588/diglit.62833#0046
Überblick
loading ...
Faksimile
0.5
1 cm
facsimile
Vollansicht
OCR-Volltext
Aus: Hans Fehr, Emil Nolde — Ein Buch der Freundschaft,
Köln 1957, S. 72
Beide Bilder (Abendmahl und Pfingsten) hatte idi
drei Wochen in meiner Wohnung in Halle aufge-
hängt. Mir fiel es schwer, die Wahl zu treffen. Schließlich
entschied ich mich für das Pfingstbild, und Nolde schrieb
mir am 21. Juli 1910 darüber:
„Du hast sehr daran gedacht, eines dieser beiden Bil-
der Dein eigen zu nennen; ich hatte es vermutet, aber
wollte mich doch nicht diesem Gedanken hingeben. Am
ehesten zu Dir könnte ich mich von diesen Bildern tren-
nen; denn ich habe mich allmählich daran gewöhnt, in
Deinen Zimmern meine früheren schönsten Bilder zu
sehen. Sonst aber muß ich sagen, daß ich sie gern selbst
recht lange behalte. Auch will ich gern, daß gerade diese
starken Bilder bei meinen Ausstellungen mit dabei sind.“
„.. . Auch verstehe ich, daß das Abendmahl nicht in
Deinen Räumen recht sein konnte. Wir selbst konnten
das Pfingstbild und das Abendmahl beide nicht hängen
haben auf Alsen oder in Berlin in der Wohnstube, weil
sie zu sehr ihre Stimmung gebieten. Dennoch glaube ich,
daß sie gerade in einem Privathaus ihren schönen Platz
finden können, aber es muß das Heim einen Raum haben,
schön, wie ein Heiligtum. Die Vorarbeiten für die bibli-
schen Bilder, zwölf Kopfzeichnungen, haben Schieflers
erworben. Sie hängen in seinem Zimmer und wirken
phantastisch stark.“

29
 
Annotationen