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Itten, Johannes [Hrsg.]; Kunstverein für die Rheinlande und Westfalen [Hrsg.]; Hering, Karl-Heinz [Bearb.]
Johannes Itten: 10. Dezember 1965 bis 23. Januar 1966, Kunstverein für die Rheinlande und Westfalen, Düsseldorf Kunsthalle Grabbeplatz — Düsseldorf: Kunstverein für die Rheinlande und Westfalen, 1965

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https://doi.org/10.11588/diglit.44663#0031
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Biographie

1888 ist Johannes itten als Sohn eines Lehrers an der Südernlinden im Berner Oberland
geboren. Nach der Schulzeit in Thun besucht er das Lehrerseminar Bern-Hofwil zur
Ausbildung als Primarlehrer. Es folgen: kurze Lehrtätigkeit, ein Semester an der
Ecole des Beaux Arts Genf und vier Semester mathematisch-naturwissenschaft-
liches Studium an der Universität Bern mit Diplomabschluß als Sekundarlehrer.
Studienreisen nach München, Paris, Köln, (Sonderbund-Ausstellung) und nach Hol-
land, lassen in ihm den Entschluß reifen, Maler zu werden.
1913—16 ist Itten Schüler bei Adolf Hölzel in Stuttgart. Im Hölzelkreis trifft er mit Ida Kerko-
vius, Oskar Schlemmer und Willi Baumeister zusammen. Er malt die ersten gegen-
standslosen Bilder, die 1916 von Herwarth Walden im „Sturm“ in Berlin ausgestellt
werden:

1916 Übersiedlung nach Wien. Um sich den Lebensunterhalt zu verdienen, nimmt Itten
Schüler an. Seine neuartigen Aufgabenstellungen und Methoden haben großen Er-
folg.
1919 organisiert Adolf Loos mit den Bildern von Itten die für Wien erste Ausstellung ab-
strakter Bilder. Durch Alma Mahler lernt Itten Walter Gropius kennen und wird von
ihm an das das neugegründete staatliche Bauhaus in Weimar berufen.
1919—23 am Bauhaus Weimar Entwicklung einer allgemeinen Gestaltungslehre, die unter dem
Namen „Vorkurs“ bekannt geworden ist.
1923 zweite Gesamtausstellung von Bildern und Plastiken im „Sturm“.
1923—26 in Herrliberg bei Zürich Studium der Mazdaznan-Philosophie und deren Umsetzung
ins praktische Leben, unter anderem Errichtung einer Weberei, in der auch Teppiche
hergestellt werden.
1926—34 eigene Schule für Maler, Grafiker, Fotografen und Architekten in Berlin.
1930 erscheint im Selbstverlag das „Tagebuch“, Beiträge zum Kontrapunkt der Bilden-
den Kunst. Es folgt eine rege Vortragstätigkeit mit vielen Ausstellungen von eige-
nen Werken und Schülerarbeiten.
1932 übernimmt Itten neben der privaten Berliner Schule die Leitung der staatlichen
Flächenkunstschule in Krefeld, an der er bis 1938 Entwerfer für die Textilindustrie
ausbildet.
1938 wird die Arbeit im nationalsozialistischen Deutschland unmöglich, Itten emigriert
nach Holland. W. Sandberg erteilt den Auftrag für ein Velum (9,5 x 20 m) im Stede-
lijk Museum in Amsterdam.
Ende des Jahres 1938 Wahl zum Direktor der Kunstgewerbeschule und des Kunst-
gewerbemuseums der Stadt Zürich (1938—53).
1943 übernimmt Itten zusätzlich die Leitung der Textilfachschule der Zürcher Seidenindu-
strie (bis 1960). Es folgt der Aufbau des Rietberg-Museums für außereuropäische
Kunst, dem Itten 1952—55 als Direktor vorsteht.
Ausstellungen und Vorträge, Unterricht und Verwaltungsarbeiten lassen wenig Zeit
zum Malen, erst nach der Pensionierung kann sich Itten wieder ganz seiner eigenen
künstlerischen Arbeit widmen.
 
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