Vorrede.
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ten werde, selbst wo der Faden der Geschichte, an den er sie
gereiht hat, ihn bisweilen auf jenes Nachbargebiet hinüber-
führt. Denn wie es auch bereits der Titel angibt, so
W’ünscht er es bei der Beurtheilung und dem Gebrauche des
ganzen Buchs nicht übersehen, dafs es wesentlich vomStand-
puncte der Geschichte aus entworfen ist — ein Standpunct,
der nach der vorherrschenden Richtung der Wissenschaft
unserer Zeit für den Kundigen keiner Rechtfertigung bedarf
—■ und daher selbst die dauernden Zustände, die es im Ein-
zelnen zu schildern unternimmt, nur als Momente einer gro-
fsen und dauernden Bewegung und nothwendigen Entwicke-
lung auf der einen, in der ununterbrochensten Wechselwir-
kung mit den Ereignissen der politischen Geschichte auf der
andern Seite darstellen konnte. Bei demjenigen Publicum,
selbst dem lernenden, dem das Buch bestimmt ist, durfte er
nun dafür zwar die einzelnen Begebenheiten ihrem äufsern
Zusammenhänge nach als bekannt voraussetzen, und erwähnt
ihrer daher auch stets nur mit dieser Rücksicht; doch zweifelt
er nicht, dafs ein Lehrer es selbst einem Vortrage der äufseren
Geschichte bei einem reiferen Auditorium bequem zu Grunde
legen könne, indem die umfassende Einsicht in die Folgen und
Wirkungen der äufsern Begebenheiten auf das innere Leben
und dieses auf jene das Interesse, das jene schon an sich dar-
bieten, nur noch erhöhen kann. Gerade diesen innern Zu-
sammenhang aber kommen die Lehrbücher der politischen
Geschichte nur zu häufig in Versuchung wenig oder gar nicht zu
berühren, und der Verfasser glaubte daher kein unnützes Werk
zu thun, wenn er hier und da selbst auf äufsereEreignisse einige
Strahlen des Lichtes fallen liefse, das nur die Concentration
aller erhaltenen Lichtblicke aus dem Dunkel des Alterthums
unter Einem Brennpunkte über so viele Parthien desselben
verbreiten kann · um so mehr, da die äufsere Geschichte der
Hauptstaaten vielfach selbst nur wieder die innere Geschichte
des gesammten Griechenlands als solchen darstellt. Dafs aber
eine Darstellung des griechischen Volks - und' Staatslebens,
die aus dem Standpuncte der Geschichte entworfen ist, auch
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ten werde, selbst wo der Faden der Geschichte, an den er sie
gereiht hat, ihn bisweilen auf jenes Nachbargebiet hinüber-
führt. Denn wie es auch bereits der Titel angibt, so
W’ünscht er es bei der Beurtheilung und dem Gebrauche des
ganzen Buchs nicht übersehen, dafs es wesentlich vomStand-
puncte der Geschichte aus entworfen ist — ein Standpunct,
der nach der vorherrschenden Richtung der Wissenschaft
unserer Zeit für den Kundigen keiner Rechtfertigung bedarf
—■ und daher selbst die dauernden Zustände, die es im Ein-
zelnen zu schildern unternimmt, nur als Momente einer gro-
fsen und dauernden Bewegung und nothwendigen Entwicke-
lung auf der einen, in der ununterbrochensten Wechselwir-
kung mit den Ereignissen der politischen Geschichte auf der
andern Seite darstellen konnte. Bei demjenigen Publicum,
selbst dem lernenden, dem das Buch bestimmt ist, durfte er
nun dafür zwar die einzelnen Begebenheiten ihrem äufsern
Zusammenhänge nach als bekannt voraussetzen, und erwähnt
ihrer daher auch stets nur mit dieser Rücksicht; doch zweifelt
er nicht, dafs ein Lehrer es selbst einem Vortrage der äufseren
Geschichte bei einem reiferen Auditorium bequem zu Grunde
legen könne, indem die umfassende Einsicht in die Folgen und
Wirkungen der äufsern Begebenheiten auf das innere Leben
und dieses auf jene das Interesse, das jene schon an sich dar-
bieten, nur noch erhöhen kann. Gerade diesen innern Zu-
sammenhang aber kommen die Lehrbücher der politischen
Geschichte nur zu häufig in Versuchung wenig oder gar nicht zu
berühren, und der Verfasser glaubte daher kein unnützes Werk
zu thun, wenn er hier und da selbst auf äufsereEreignisse einige
Strahlen des Lichtes fallen liefse, das nur die Concentration
aller erhaltenen Lichtblicke aus dem Dunkel des Alterthums
unter Einem Brennpunkte über so viele Parthien desselben
verbreiten kann · um so mehr, da die äufsere Geschichte der
Hauptstaaten vielfach selbst nur wieder die innere Geschichte
des gesammten Griechenlands als solchen darstellt. Dafs aber
eine Darstellung des griechischen Volks - und' Staatslebens,
die aus dem Standpuncte der Geschichte entworfen ist, auch