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Heyne, Christian Gottlob
Akademische Vorlesungen über die Archäologie der Kunst des Alterthums, insbesondere der Griechen und Römer — Braunschwig, 1822

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https://doi.org/10.11588/diglit.858#0286
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s55

fehlten, oder falschen Hermaphroditen ge-
rechnet werden.

n. Genien.

Sie geben das Ideal eines Jünglings,
mit einem stillen, sanften, liebenswürdigen
Charakter. Aber sie sind ohne Ausdruck.
In der Hand haben sie eine Sehale,
Schlange oder ein Füllhorn. Sie kommen,
mit und ohne Flügel, auf mehreren Denk-
mälern vor, insbesondere auf bemahlten
Vasen und geschnittenen Steinen.

Der Genius in der Villa Borghese
scheint das Hauptstück zu seyn. Er ist
beflügelt. Sein Kopf hat viele Lieblich-
keit und Schönheit, jedoch ohne Ausdruck.
Seine Stellung ist nicht ohne Zwang.
Winkelmann rühmt denselben ganz unge-
mein. Er bemerkt, man könnte sagen, die
Natur habe diese Schönheit, mit Genehm-
haltung Gottes, nach der Schönheit der
Engel gebildet. Es ist noch keine gute
Abbildung dieses Stücks vorhanden. Eine
*ehr schlechte theilt Montfaucon, T. I,
Tab. ti5, und eben so auch Brigentius,
in seiner Villa Borghesia, welche er in
Versen verfafst hat, p. 70, mit.

Im Pallaste Rarberini steht ein Ge-
nius in Bronze, aber nur 4 Palmen hoch.
 
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