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Heyne, Christian Gottlob
Akademische Vorlesungen über die Archäologie der Kunst des Alterthums, insbesondere der Griechen und Römer — Braunschwig, 1822

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https://doi.org/10.11588/diglit.858#0452
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ihnen gegenüber, an der andern Seite, die
Büsten angereihet, Die Bibliotheken wa-
ren aber vorzugsweise zur Aufstellung der
Büsten bestimmt. Man stellte hier die
Büsten auf oder neben die runden Kisten,
worin die Schriftrollen verwahrt lagen.

Was von Büsten übrig ist, stammt aus
Rom ab; denn, obgleich in Griechenland
sehr viele vorhanden gewesen sind, so hat
doch dort die Verwüstung zu sehr gehau-
set, um etwas Erhebliches überzulassen.

Die noch erhaltenen Büsten sind von
sehr ungleichem Werthe. Sie sind theils
als Ideale, theils nach dem gemeinen Le-
hen bearbeitet, und oft so schön, dafs man
sich nichts besseres zu denken vermag.
Neben den vortrefflichen und durchaus
vollendeten Arbeiten werden aber auch
ganz schlechte sehr häufig bemerkt.
Diese haben nur dann Werth, wenn sie
eine Person vorstellen, von welcher wir
weiter keine Abbildung besitzen, und
wenn sie mit einer zuverlässigen Aufschrift
Ersehen sind.

Das Mechanische der Bearbeitung der
Lüsten ist dem der Statuen ganz gleich;
man mufs aber die Materie unterscheiden,
woraus sie gearbeitet sind. Im Herkula-
nium sind mehrere bronzene Büsten ge-
 
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