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Heyne, Christian Gottlob
Akademische Vorlesungen über die Archäologie der Kunst des Alterthums, insbesondere der Griechen und Römer — Braunschwig, 1822

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https://doi.org/10.11588/diglit.858#0579
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548

len, ist verschieden. Auf tlie letztere Arl
werden jezt noch Decken und andere
Theile von Gebäuden bemalt. Nach der
Einführung der Tapeten fiel die Wand-
malerei gröfstentheils weg. Zu Delphi,
in Athen u. s. w. fanden sich viele Wand-
gemälde.

Zu Augusts Zeit bildete sich, nach
Plin., 35, 37, ein neuer Geschmack. Man
malte auch leblose Gestalten und Land-
schaften mit verschiedenen Geschöpfen ab.
Früher hatte man nur Fabel und Geschichte
allein dargestellt. Hierauf trat dann auch
bald die Groteske und Arabeske hervor, >
von welchen Vieles im Herkulanium an-j
zutreffen ist.

Davon habe ich mich noch nicht über-
zeugen können, ob die Gemälde zu Her-
kulanium auf nassen oder trockenen Kalch
gemalt sind. Man behauptet beides. Manche,
z. B. Agostino, sagen sogar, es wären
Wachsgemälde. Winkelmann glaubte, sie
wären mit einem Firnisse überzogen. Sie
scheinen Kalch mit Puzzolanerde zum
Grunde zu haben, worüber Ziegelmehl,
oder Zinnober, oder Mennige gezogen ist.
Die Art und Weise, Wandgemälde aus-
zuheben , ist sehr einfach. Zapaglio, ein
Zimmermann, soll sie erfunden haben.
 
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