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Manuscripte deutschen Ursprunges. XVI. —XIX. Jahrh.
Manuscripte deutschen Ursprunges.
XVI.—XIX, Jahrh.
12 Carichter, Bartholomäus, Arzt, Paracelsist, Leibarzt K. Maxi-
milians II. u. Ferdinands L, geb. Anf. d. XVI. Jahrh. zu Reckingen,
gest. um 1574. Ertznei Buch durch herr Bartholomeum von
Reckungen Carichter czu Emell, Königlicher Wird, czu Behem
Doctor beschrieben. 1561. Perg. 154 Bl. 8. Lederbd. 220.—
Schön geschriebenes Manuscript. Jede Seite von einer je viermal
wechselnden ornamentiert. Holzschnittbordüre in Schrotmanier umrahmt.
Auf je 2 Bl. einer jeden Lage befinden sich an der unteren Leiste einmal
die sächsischen Kurschwerter, das andere Mal der Rautenkranz, ein Stunden-
glas etc. Um die rechtsseitige Säule einzelner Bordüren schlingt sich ein
Spruchband m. d. Monogramm IILV. Die Leiste ist offenbar ein Erzeugnis
der sächs. Holzschnittschule d. 16. Jahrh.
Das sächsische Provenienz verratende Manuscript stammt wahrschein-
lich aus der Zeit, wo Carichter zur Behandlung der kranken Mutter des
Kurfürsten August nach Dresden berufen wurde, u. ist m. Rücksicht auf
die exceptionelle Ausstattung möglicherweise die dem Kurfürsten über-
reichte Original-Handschrift des Verfassers. Jedenfalls geht die Hs. den im
Drucke erschienenen med. Traktaten Carichters voraus. Über Carichter
s. Hirsch, Biogr. Lexikon d. Ärzte I, S. 671, über seine Tätigkeit in Wien,
wo er — in den Akten der med. Fakultät als Bartolomaeus Schwartz recte
Garichter bezeichnet — als Empiriker verfolgt wurde, vergl. Hartl u.
Schrauf, Nachtr. zu Aschbachs Gesch. d. Wiener Univers. I, S. 11, Anm. 37.
13 Danzig. — Willkühr der Stadtt Dantzick wornach sich jeder-
maniglichen Bürgere vnd Frembde im handell vnd wandel vnd
sonsten tzu richten vnd zu viehalten haben sollenn. Fol. (Danzig
ca. 1600.) 58.—
102 Blatt sauberes Manuskript, von einer gleichzeitigen Schreiberhand-
schrift angefertigt und das lokale Recht Danzigs enthaltend in mehreren
Kapiteln, u. a.: Von Schipffswercke, Schippern etc. — Von Kauffman’s
Handeln — Von Freiheitt der wercken vnndt Gilden — Von der Execu-
tionis-Ordnung — Von Testamentt Schicht vndt theilunge — Von Schme-
schrifften. — Vom Wetgericht etc.
14 Hackhofer, Joh., von der Mahler Kunst. Manuscript von 166 S.
in-4., ca. 1675. Pergt. 85.—
Über das Ms. selbst gibt das 1. Vorblatt Auskunft, welches die Notizen
dreier aufeinander folgenden Besitzer trägt. Die erste erwähnt, daß der
Maler Joh. Hackhofer auf Kosten des Stifts Vorau nach Italien reiste, sich
dort bildete, dann nach s. Rückkehr mehrere Bilder für die Kirchen der
Umgegend malte und u. a. dieses Werk hinterließ. Der letzte Besitzer
übernahm das Ms. am 20. Okt. 1845. Auf der Innenseite des Vorder-
deckels befindet sich das handschriftl. Ex-Libris: „Johann Hackhofer Maller
gehörig 1699“. Die Handschrift selbst ist gleichmäßig und gut leserlich.
Karl W. Hiersemann in Leipzig, Königsstrasse 3. Katalog 330.
Manuscripte deutschen Ursprunges. XVI. —XIX. Jahrh.
Manuscripte deutschen Ursprunges.
XVI.—XIX, Jahrh.
12 Carichter, Bartholomäus, Arzt, Paracelsist, Leibarzt K. Maxi-
milians II. u. Ferdinands L, geb. Anf. d. XVI. Jahrh. zu Reckingen,
gest. um 1574. Ertznei Buch durch herr Bartholomeum von
Reckungen Carichter czu Emell, Königlicher Wird, czu Behem
Doctor beschrieben. 1561. Perg. 154 Bl. 8. Lederbd. 220.—
Schön geschriebenes Manuscript. Jede Seite von einer je viermal
wechselnden ornamentiert. Holzschnittbordüre in Schrotmanier umrahmt.
Auf je 2 Bl. einer jeden Lage befinden sich an der unteren Leiste einmal
die sächsischen Kurschwerter, das andere Mal der Rautenkranz, ein Stunden-
glas etc. Um die rechtsseitige Säule einzelner Bordüren schlingt sich ein
Spruchband m. d. Monogramm IILV. Die Leiste ist offenbar ein Erzeugnis
der sächs. Holzschnittschule d. 16. Jahrh.
Das sächsische Provenienz verratende Manuscript stammt wahrschein-
lich aus der Zeit, wo Carichter zur Behandlung der kranken Mutter des
Kurfürsten August nach Dresden berufen wurde, u. ist m. Rücksicht auf
die exceptionelle Ausstattung möglicherweise die dem Kurfürsten über-
reichte Original-Handschrift des Verfassers. Jedenfalls geht die Hs. den im
Drucke erschienenen med. Traktaten Carichters voraus. Über Carichter
s. Hirsch, Biogr. Lexikon d. Ärzte I, S. 671, über seine Tätigkeit in Wien,
wo er — in den Akten der med. Fakultät als Bartolomaeus Schwartz recte
Garichter bezeichnet — als Empiriker verfolgt wurde, vergl. Hartl u.
Schrauf, Nachtr. zu Aschbachs Gesch. d. Wiener Univers. I, S. 11, Anm. 37.
13 Danzig. — Willkühr der Stadtt Dantzick wornach sich jeder-
maniglichen Bürgere vnd Frembde im handell vnd wandel vnd
sonsten tzu richten vnd zu viehalten haben sollenn. Fol. (Danzig
ca. 1600.) 58.—
102 Blatt sauberes Manuskript, von einer gleichzeitigen Schreiberhand-
schrift angefertigt und das lokale Recht Danzigs enthaltend in mehreren
Kapiteln, u. a.: Von Schipffswercke, Schippern etc. — Von Kauffman’s
Handeln — Von Freiheitt der wercken vnndt Gilden — Von der Execu-
tionis-Ordnung — Von Testamentt Schicht vndt theilunge — Von Schme-
schrifften. — Vom Wetgericht etc.
14 Hackhofer, Joh., von der Mahler Kunst. Manuscript von 166 S.
in-4., ca. 1675. Pergt. 85.—
Über das Ms. selbst gibt das 1. Vorblatt Auskunft, welches die Notizen
dreier aufeinander folgenden Besitzer trägt. Die erste erwähnt, daß der
Maler Joh. Hackhofer auf Kosten des Stifts Vorau nach Italien reiste, sich
dort bildete, dann nach s. Rückkehr mehrere Bilder für die Kirchen der
Umgegend malte und u. a. dieses Werk hinterließ. Der letzte Besitzer
übernahm das Ms. am 20. Okt. 1845. Auf der Innenseite des Vorder-
deckels befindet sich das handschriftl. Ex-Libris: „Johann Hackhofer Maller
gehörig 1699“. Die Handschrift selbst ist gleichmäßig und gut leserlich.
Karl W. Hiersemann in Leipzig, Königsstrasse 3. Katalog 330.