36 Deutschland.
M. Pf.
SACHSEN.
518 Stendal. — Ungelinger Thor zu Stendal. Ansicht m. d. Stadt im Hinter-
gründe. Ca. 1820. 34X29 cm. gelten. 4 —
519 Stötterlingenburg. — Schmidt-Phiseldeck, C. n., die Urkunden
des Klosters St. Mit 9 Siegestafeln. Halle 1874. (6 M.) Ppbd. 3 50
Mit sauberem Dublettenstempel.
520 Tangermünde. — Ansicht eines Thores zu Tangermünde. Lithogr.
Ca. 1820. 30X28 cm. Schönes seltenes Blatt. 4 —
521 Treffurt u. Ruine Nordmarinstein von Süden. Saubere Tuschzeich-
nung von Eberth. Mit einigen Brandlöchern. 101/2\171/;s cm. 8 —
522 — Der Hellerstein von der Nordseite. Saubere Tuschzeichnung von
Eberth. 10X17 cm. , 10 —
523 Weissenfels. — Ansicht in Kpfst. V. P. Schenk. Ca. 1700. 20X26 cm. 4 —
524 Wittenberg. — Stammbuch des deutschen Rechtsgelehrten Ludwig
Person (des späteren Appellationsrates, Hofrates und Professors zu
Wittenberg) aus den Jahren 157^^—1599. 127 Seiten mit über 135
Eintragungen, grösstenteils aus Wittenberg und Ingolstadt, jedoch auch
aus Basel, Frankfurt, Heidelberg, Leipzig und Neapel stammend. Das
gut erhaltene Manuscript zeichnet sich besonders durch 64 fein in
Farben ausgeführte Wappen in heraldischer Beziehung aus. Die
meisten dieser Wappen sind Handizeichnungen, jedoch befinden sich
auch einige wenige sauber übermalte Holzschnitte darunter. Der Ein-
band aus dem Jahre 1585 ist wegen seiner gut erhaltenen Blind-
pressungen besonders bemerkenswert. Auf dem Vorderdeckel befinden
sich in einer ornamentalen Umrahmung die Porträts von Kaiser Karl V.
und dem Churfürsten Johann Friedrich dem Grossmütigen von Sachsen;
auf der Rückseite in gleicher Grösse deren Wappen. Quer-4. Pergtbd. 3200 —
Auf der Innenseite des vorderen Buchdeckels befindet sich das Wappen Persons
mit 2 menschlichen Figuren, wohl den Besitzer und seine Frau darstellend.
Hervorzuheben ist ferner noch die Eintragung des Johann Fabianus Ponikau,
welche neben dessen Wappen in Gold, Silber, weißer u. roter Farbe noch eine
handkolorierte Zeichnung enthält, eine Darstellung einer Fabel des Geiler von
Keisersberg aus dessen Narrenschiff. Es ist die Erzählung von dem alten
Weibe, welches durch ihre Ränke ein junges Ehepaar dadurch ins Verderben
stürzt, daß es dieselben eifersüchtig macht. Das Bild stellt den Moment dar,
in welchem eben diese alte Verführerin zum Teufel kommt, welcher ihr an
einem Stecken ein Paar Schuhe über einen Bach reicht mit den Worten:
Ich komme nicht zu dir, du möchtest mich sonst betrügen, wie du die Eheleute
betrogen hast.
Ferner ist noch ein ganzseitig bemaltes; Widmungsblatt (mit Wappen) des Kaisers
Ferdinand hervorzuheben. Unter den vielen Eintragungen hebe ich besonders
folgende hervor, welche neben den eigenhändigen Eintragungen auch die heral-
disch schön ausgeführten Wappen der gen. Persönlichkeiten enthalten: Johan-
nes Dux Megapolensis, Günther von Bünau, Julius von Schauburg,
Ernst von Wettin, Staffelt, Joachim von Berch, Sebastian von Schönacht,
Johannes von Ordtlitz(?), Heinrich von Schleinitz, Wilhelm von Miltitz,
Theodor von Möllendorf, Cas. von Leyt, Siegmund Wolkenstein, Albertus
von Alvenslebcn, Siegmund vo.jh Reck, Erasmus von Jagoir, Taghart
von Byern, Heinrich von Oppeii(t), Baldasar von Nostiz, Matthäus von
Kötzschau, Maximilian Gablkone.r, Heinrich von Schönberg, Gerberhard
Moltke, Kergdorff, David Reuentlov, Below, Christ, von Trebniz, Ernst von
Haugwitz, Joachim Rhedinger, Augustin Cranach, Christ. Jagaw, G. Ams-
torff, Zach. Rosenaw, Caspar Zeiss, Joh. Aleman, Z. Hazel, H. von Dussell,
B. von Mechelburg, C. von Absperg, M. v. Plato, Ch. Widelas, Fr. Klee,
Petrus Bavarus Gorlicencis, Sam. Scheurinyck, J. Vendius, Jul. Schönauer,
Balt. Schwindt, Herrn. Baroddus, Fried. Reusch, Ch. Rappold, Seb. Sauemann,
Carl Schwarz, A. Greiffenhagen, Munus Serenissimi Imperatoris Fer-
dinandi. Joh. Emerich, IM. Calüs, Chr. Beyer, Pierre Godin, P. Räädt.
Die Wappen sind durchweg sehr sauber und geschickt ausgeführt. Vereinzelte sind
durch starkes Beschneiden des Buö'hes leicht verletzt, bei einem (dem Amstorff-
schen) ist das Wappenfeld ausgeschnitten.
Die Eintragungen sind meist in lateinischer Sprache, jedoch kommen auch einige
in deutscher und eine in französ. Sprache vor. Von den nicht heraldisch ver-
tretenen Namen erwähne ich: Willi, von Oppen, M. von Steinberg, H. Hilde-
brand (aus Einsiedeln), Rud. von Bevorfen, Casp. von Schliwiz usw.
Das Stammbuch ist von sehr guter Erhaltung, abgesehen von unbedeutenden Ge-
brauchsspuren und einigen unterlegten Blättern. Ein leeres Blatt ist zur Hälfte
abgeschnitten.
Karl W. Hiersemann in Leipzig, Königsstrasse 3. Katalog 353.
M. Pf.
SACHSEN.
518 Stendal. — Ungelinger Thor zu Stendal. Ansicht m. d. Stadt im Hinter-
gründe. Ca. 1820. 34X29 cm. gelten. 4 —
519 Stötterlingenburg. — Schmidt-Phiseldeck, C. n., die Urkunden
des Klosters St. Mit 9 Siegestafeln. Halle 1874. (6 M.) Ppbd. 3 50
Mit sauberem Dublettenstempel.
520 Tangermünde. — Ansicht eines Thores zu Tangermünde. Lithogr.
Ca. 1820. 30X28 cm. Schönes seltenes Blatt. 4 —
521 Treffurt u. Ruine Nordmarinstein von Süden. Saubere Tuschzeich-
nung von Eberth. Mit einigen Brandlöchern. 101/2\171/;s cm. 8 —
522 — Der Hellerstein von der Nordseite. Saubere Tuschzeichnung von
Eberth. 10X17 cm. , 10 —
523 Weissenfels. — Ansicht in Kpfst. V. P. Schenk. Ca. 1700. 20X26 cm. 4 —
524 Wittenberg. — Stammbuch des deutschen Rechtsgelehrten Ludwig
Person (des späteren Appellationsrates, Hofrates und Professors zu
Wittenberg) aus den Jahren 157^^—1599. 127 Seiten mit über 135
Eintragungen, grösstenteils aus Wittenberg und Ingolstadt, jedoch auch
aus Basel, Frankfurt, Heidelberg, Leipzig und Neapel stammend. Das
gut erhaltene Manuscript zeichnet sich besonders durch 64 fein in
Farben ausgeführte Wappen in heraldischer Beziehung aus. Die
meisten dieser Wappen sind Handizeichnungen, jedoch befinden sich
auch einige wenige sauber übermalte Holzschnitte darunter. Der Ein-
band aus dem Jahre 1585 ist wegen seiner gut erhaltenen Blind-
pressungen besonders bemerkenswert. Auf dem Vorderdeckel befinden
sich in einer ornamentalen Umrahmung die Porträts von Kaiser Karl V.
und dem Churfürsten Johann Friedrich dem Grossmütigen von Sachsen;
auf der Rückseite in gleicher Grösse deren Wappen. Quer-4. Pergtbd. 3200 —
Auf der Innenseite des vorderen Buchdeckels befindet sich das Wappen Persons
mit 2 menschlichen Figuren, wohl den Besitzer und seine Frau darstellend.
Hervorzuheben ist ferner noch die Eintragung des Johann Fabianus Ponikau,
welche neben dessen Wappen in Gold, Silber, weißer u. roter Farbe noch eine
handkolorierte Zeichnung enthält, eine Darstellung einer Fabel des Geiler von
Keisersberg aus dessen Narrenschiff. Es ist die Erzählung von dem alten
Weibe, welches durch ihre Ränke ein junges Ehepaar dadurch ins Verderben
stürzt, daß es dieselben eifersüchtig macht. Das Bild stellt den Moment dar,
in welchem eben diese alte Verführerin zum Teufel kommt, welcher ihr an
einem Stecken ein Paar Schuhe über einen Bach reicht mit den Worten:
Ich komme nicht zu dir, du möchtest mich sonst betrügen, wie du die Eheleute
betrogen hast.
Ferner ist noch ein ganzseitig bemaltes; Widmungsblatt (mit Wappen) des Kaisers
Ferdinand hervorzuheben. Unter den vielen Eintragungen hebe ich besonders
folgende hervor, welche neben den eigenhändigen Eintragungen auch die heral-
disch schön ausgeführten Wappen der gen. Persönlichkeiten enthalten: Johan-
nes Dux Megapolensis, Günther von Bünau, Julius von Schauburg,
Ernst von Wettin, Staffelt, Joachim von Berch, Sebastian von Schönacht,
Johannes von Ordtlitz(?), Heinrich von Schleinitz, Wilhelm von Miltitz,
Theodor von Möllendorf, Cas. von Leyt, Siegmund Wolkenstein, Albertus
von Alvenslebcn, Siegmund vo.jh Reck, Erasmus von Jagoir, Taghart
von Byern, Heinrich von Oppeii(t), Baldasar von Nostiz, Matthäus von
Kötzschau, Maximilian Gablkone.r, Heinrich von Schönberg, Gerberhard
Moltke, Kergdorff, David Reuentlov, Below, Christ, von Trebniz, Ernst von
Haugwitz, Joachim Rhedinger, Augustin Cranach, Christ. Jagaw, G. Ams-
torff, Zach. Rosenaw, Caspar Zeiss, Joh. Aleman, Z. Hazel, H. von Dussell,
B. von Mechelburg, C. von Absperg, M. v. Plato, Ch. Widelas, Fr. Klee,
Petrus Bavarus Gorlicencis, Sam. Scheurinyck, J. Vendius, Jul. Schönauer,
Balt. Schwindt, Herrn. Baroddus, Fried. Reusch, Ch. Rappold, Seb. Sauemann,
Carl Schwarz, A. Greiffenhagen, Munus Serenissimi Imperatoris Fer-
dinandi. Joh. Emerich, IM. Calüs, Chr. Beyer, Pierre Godin, P. Räädt.
Die Wappen sind durchweg sehr sauber und geschickt ausgeführt. Vereinzelte sind
durch starkes Beschneiden des Buö'hes leicht verletzt, bei einem (dem Amstorff-
schen) ist das Wappenfeld ausgeschnitten.
Die Eintragungen sind meist in lateinischer Sprache, jedoch kommen auch einige
in deutscher und eine in französ. Sprache vor. Von den nicht heraldisch ver-
tretenen Namen erwähne ich: Willi, von Oppen, M. von Steinberg, H. Hilde-
brand (aus Einsiedeln), Rud. von Bevorfen, Casp. von Schliwiz usw.
Das Stammbuch ist von sehr guter Erhaltung, abgesehen von unbedeutenden Ge-
brauchsspuren und einigen unterlegten Blättern. Ein leeres Blatt ist zur Hälfte
abgeschnitten.
Karl W. Hiersemann in Leipzig, Königsstrasse 3. Katalog 353.