64 5. Hagiologie. Geistliche Orden, u, Klöster.
Goldmark
828 Franziskaner. — Schlager, P., Beiträge z. Gesch. d. Kölnischen Fran-
zikaner-Ordensprovinz im Mittelalter. Köln 1904. Orig.-Leinenbd. 5 —
829 — Stickelberg, Konrad von —. Stiftung von 1428. St. vermacht
für sich u. seine Verwandten dem Minoritenkloster in der Wiener
Neustadt verschiedene Weinberge u. Güter zu Gumpoltskirchen u.
Hedeswert, deren Lage u. Ertrag genauer bezeichnet wird, nebst 400
Pfund Wiener Pfennigen. Ausserdem erhalten 6 Brüder des Klosters
durch den Gardian jährlich zu Ostern einen Anzug u. 1/2 Pfund gute
Wiener Pfennige. Dafür haben sie täglich eine Messe für den Stifter
u. seine Familie zu lesen und müssen, bei Vernachlässigung ihrer Ver-
pflichtungen, eine Busse an das Dominikanerkloster in Wien entrichten.
Umfangreiche, gut geschriebene deutsche Pergt.-Urkunde, dat. Neustadt
1428. Qu.-Fol. mit 3 angehängten, im ganzen wohlerhaltenen Siegeln.
Der Name, heute als Stickelberg bekannt, ist Stickchelberg geschrieben. 60 —
830 — Winkler, Joh. — Gersoniana et Memorabilia. Lateinische Ex-
cerpte und Notizen des Minoriten Joh. Winkler aus Lenzfried bei
Kempten. Papier - Handschr. von 1519—1524. 129 Bl. 8. Gleich-
zeitiger br. Lederbd. mit Klappe u. interessanter Blindpressung; d.
Innenseite mit altem neumierten Pergamentbl. beklebt. 90 —
Der Codex gehörte einst d. Karthäusern zu Buxheim. Ein grosser Teil dieser
Excerpte stammt aus Gerson’s Schriften. Jean Charlier de Gerson (1363 bis
1429'1 vom Konstanzer Konzil her bekannt, Kanzler d. Pariser Universität.
Er galt vielen für den Verf. v. Thomas v. Kempon’s Schrift de imitatione
Christi. Auf d. weiteren Verwechslung d. Orte beruht offenbar d. Inter-
esse, das der gegenwärtige Mönch daran nahm.
Voran geht Bl. 4 ein anonymer Traktat, beginnend m. e. byzantinischen Zitat
a. „Cerolampadius“ (?) u. e. Partie über Luther, dessen „Sekte" (Bl. 92)
öfter bekämpft wird. Bl. 24 ff. Excerpte a. Paulus Amnicola, e. bekannten
Gegner Luthers. 38 ff. Aus e. Streitschrift geg. Jakob Faber Stapulensis v.
d. bekannten Gegner des Erasmus: Natalis Beda „regente Academiae
Parisinae" und Rektor in Montaigu („monte acuto"). 64: Aus d. Regula
e. Benediktiner-Abtes. 66: wieder Erasmus. Dann histor. Notizen. 69:
Luther. 82: ad Romanos. 92: Aus d. Briefe e. Poenitentiar’s v. Marien-
steyn. 95: Sprichwörter. 97: Ratio sanctae ecclesiae a Johanne Melosingo
ob the(sim?) M. Johannis Culsantei (?) subscriptam (?). 100: Aus Dio.
Carthusius (?) speculo praelatorum. 101 ff.: Gerson. 110 ff.: v. anderer
Hand: nach Sasgerus, einem Minoriten, in examine novarum doctrinarum.
116 ff.: Imitatio Christi. 121 ff.: Considerationes .XII Gersonis. 129: Vom
heiligen Vincenz Lerinensis, dem französischen Mönchi?. Schluss.
Dazwischen stehen überall Aufzeichnungen, welche d. Klosterleben betreffen, .
m. Datum: So z. B. Bl. 102 eines Magister Gerh. Groet’s Gespräch m. e.
Karthäuser. 34 v. fremder, gleichzeitiger Hand die Namen von 4 Prioren,
die nacheinander in Nürnberg funktionierten: 74, datiert 1514), v. e.
Klostervisitation (ebenso 84); 96, datiert 1524, nennt sich d. Schreiber d.
Buches als Gardian des Memminger Klosters, wovon noch des weiteren die
Rede. Offenbar hat er lange vor 1519 an der Hand seiner Lektüre zu exzer-
pieren begonnen; d. Anfang üb. Luther (in der Schrift m. d. Schluss über-
einstimmend) hat er zuletzt geschrieben u. vorgeheftet. D. abgerissene Bl.
vorne scheint keinen Text enthalten zu haben; es fehlte schon vor Jahr-
hunderten, als d. Buxheimer sich auf Bl. 1 einzeichneten.
Der Text, auch in d. gotisch. Partien u. d. roten Titeln, ist v. ein u. dem-
selben (Winkler) geschrieben, u. nur ganz weniges (HO ff.) u. Einträge v.
andern Insassen des Klosters.
831 Fulda. — Schannat, J. Fr., diocesis Fuldensis cum annexa suaHier-
archia. M. 1 gef. Tafel, sowie vielen Kupfern im Text. Fol. Frankf.
1727. Halblederbd. 10 —
Die geograph. Tafel fehlt.
832 — — historia Fuldensis in 3 partes divisa, quarum prior monasterii
Fuldensis originem, incrementa complectitur, altera in abbatum Ful-
densium jura, praerogativas et privilegia inquisit, tertia res ab iisdem
abbatibus gestas exponit et ab anno 1244 deductas usque in praesentem
annum 1729 late prosequitur. Cum figuris aeri incisis. Acc. integer
Codex probationum, necnon index abbatum emortualis. Fol. Frankf.
1729. M. Frontisp., schönen Kupfervignetten u. Initialen, 1 Karte d.
Bistums Fulda, 3 Münztafeln u. vielen Abb. in Kupferstich. Fol.
Frankf. 1729. Pappbd. 35 —
Schönes, unbeschnittenes Exemplar.
1 Goldm. = 13 d = $ 0,24 = Schw. fr. 1,30 = Holl. fl. 0,62 = Schw. kr. 0,90.
Goldmark
828 Franziskaner. — Schlager, P., Beiträge z. Gesch. d. Kölnischen Fran-
zikaner-Ordensprovinz im Mittelalter. Köln 1904. Orig.-Leinenbd. 5 —
829 — Stickelberg, Konrad von —. Stiftung von 1428. St. vermacht
für sich u. seine Verwandten dem Minoritenkloster in der Wiener
Neustadt verschiedene Weinberge u. Güter zu Gumpoltskirchen u.
Hedeswert, deren Lage u. Ertrag genauer bezeichnet wird, nebst 400
Pfund Wiener Pfennigen. Ausserdem erhalten 6 Brüder des Klosters
durch den Gardian jährlich zu Ostern einen Anzug u. 1/2 Pfund gute
Wiener Pfennige. Dafür haben sie täglich eine Messe für den Stifter
u. seine Familie zu lesen und müssen, bei Vernachlässigung ihrer Ver-
pflichtungen, eine Busse an das Dominikanerkloster in Wien entrichten.
Umfangreiche, gut geschriebene deutsche Pergt.-Urkunde, dat. Neustadt
1428. Qu.-Fol. mit 3 angehängten, im ganzen wohlerhaltenen Siegeln.
Der Name, heute als Stickelberg bekannt, ist Stickchelberg geschrieben. 60 —
830 — Winkler, Joh. — Gersoniana et Memorabilia. Lateinische Ex-
cerpte und Notizen des Minoriten Joh. Winkler aus Lenzfried bei
Kempten. Papier - Handschr. von 1519—1524. 129 Bl. 8. Gleich-
zeitiger br. Lederbd. mit Klappe u. interessanter Blindpressung; d.
Innenseite mit altem neumierten Pergamentbl. beklebt. 90 —
Der Codex gehörte einst d. Karthäusern zu Buxheim. Ein grosser Teil dieser
Excerpte stammt aus Gerson’s Schriften. Jean Charlier de Gerson (1363 bis
1429'1 vom Konstanzer Konzil her bekannt, Kanzler d. Pariser Universität.
Er galt vielen für den Verf. v. Thomas v. Kempon’s Schrift de imitatione
Christi. Auf d. weiteren Verwechslung d. Orte beruht offenbar d. Inter-
esse, das der gegenwärtige Mönch daran nahm.
Voran geht Bl. 4 ein anonymer Traktat, beginnend m. e. byzantinischen Zitat
a. „Cerolampadius“ (?) u. e. Partie über Luther, dessen „Sekte" (Bl. 92)
öfter bekämpft wird. Bl. 24 ff. Excerpte a. Paulus Amnicola, e. bekannten
Gegner Luthers. 38 ff. Aus e. Streitschrift geg. Jakob Faber Stapulensis v.
d. bekannten Gegner des Erasmus: Natalis Beda „regente Academiae
Parisinae" und Rektor in Montaigu („monte acuto"). 64: Aus d. Regula
e. Benediktiner-Abtes. 66: wieder Erasmus. Dann histor. Notizen. 69:
Luther. 82: ad Romanos. 92: Aus d. Briefe e. Poenitentiar’s v. Marien-
steyn. 95: Sprichwörter. 97: Ratio sanctae ecclesiae a Johanne Melosingo
ob the(sim?) M. Johannis Culsantei (?) subscriptam (?). 100: Aus Dio.
Carthusius (?) speculo praelatorum. 101 ff.: Gerson. 110 ff.: v. anderer
Hand: nach Sasgerus, einem Minoriten, in examine novarum doctrinarum.
116 ff.: Imitatio Christi. 121 ff.: Considerationes .XII Gersonis. 129: Vom
heiligen Vincenz Lerinensis, dem französischen Mönchi?. Schluss.
Dazwischen stehen überall Aufzeichnungen, welche d. Klosterleben betreffen, .
m. Datum: So z. B. Bl. 102 eines Magister Gerh. Groet’s Gespräch m. e.
Karthäuser. 34 v. fremder, gleichzeitiger Hand die Namen von 4 Prioren,
die nacheinander in Nürnberg funktionierten: 74, datiert 1514), v. e.
Klostervisitation (ebenso 84); 96, datiert 1524, nennt sich d. Schreiber d.
Buches als Gardian des Memminger Klosters, wovon noch des weiteren die
Rede. Offenbar hat er lange vor 1519 an der Hand seiner Lektüre zu exzer-
pieren begonnen; d. Anfang üb. Luther (in der Schrift m. d. Schluss über-
einstimmend) hat er zuletzt geschrieben u. vorgeheftet. D. abgerissene Bl.
vorne scheint keinen Text enthalten zu haben; es fehlte schon vor Jahr-
hunderten, als d. Buxheimer sich auf Bl. 1 einzeichneten.
Der Text, auch in d. gotisch. Partien u. d. roten Titeln, ist v. ein u. dem-
selben (Winkler) geschrieben, u. nur ganz weniges (HO ff.) u. Einträge v.
andern Insassen des Klosters.
831 Fulda. — Schannat, J. Fr., diocesis Fuldensis cum annexa suaHier-
archia. M. 1 gef. Tafel, sowie vielen Kupfern im Text. Fol. Frankf.
1727. Halblederbd. 10 —
Die geograph. Tafel fehlt.
832 — — historia Fuldensis in 3 partes divisa, quarum prior monasterii
Fuldensis originem, incrementa complectitur, altera in abbatum Ful-
densium jura, praerogativas et privilegia inquisit, tertia res ab iisdem
abbatibus gestas exponit et ab anno 1244 deductas usque in praesentem
annum 1729 late prosequitur. Cum figuris aeri incisis. Acc. integer
Codex probationum, necnon index abbatum emortualis. Fol. Frankf.
1729. M. Frontisp., schönen Kupfervignetten u. Initialen, 1 Karte d.
Bistums Fulda, 3 Münztafeln u. vielen Abb. in Kupferstich. Fol.
Frankf. 1729. Pappbd. 35 —
Schönes, unbeschnittenes Exemplar.
1 Goldm. = 13 d = $ 0,24 = Schw. fr. 1,30 = Holl. fl. 0,62 = Schw. kr. 0,90.