KARL W.HIERSEMANN
BUCHHÄNDLER UND ANTIQUAR
LEIPZIG CI / KÖNIGSTRASSE 29
p;
Bitte um gütige Weitergabe dieses Katalogs
an Bücherkäufer oder Mitteilung ihrer Adressen
K
bi
Agradeceri se haga circular este catälogo entre los
bibliöfilos, y se me envien sus direcciones, indicando
los ramos del saber que cultivan
UB Heidelberg
■iiiiiiiiHiiHiniiiiii
10645519,6
Flugschriften. Relationen
Einblattdrucke
1454
1 Eyn manüg d. cristeheit widd. die durke. 4. (Mainz, J. Gutenberg,
1454.) (Hain 10 741.) — Gutenbergs Türkenkalender f. d. J. 1455.
Rekonstruierter Typendruck nebst e. druckhist. Studie v. G. Mori. 2 Heft-
chen. Mainz, Gutenb.-Qes., 1928. 8.—
1456
2 Calixtus III., die Türkenbulle. Ein deutscher Druck v. 1456 in d. ersten
Gutenbergtype. In Nachbildg. hrsg. v. P. Schwenke. M. e. geschichtlich-
sprachlichen Abhandlg. v. H. Degering. Berl. 1911. Altimit Holzdeckelbd.
mit gepr. Ldrrücken u. Metallschutzband nebst Schließe. 18.—
1482
3 Zeichen der falschen Gulden. Fol. (Augsburg, Joh. Schönsperger, um
1482.) Got. Type. 32 Z. Einblattdruck mit 10 Münzabb. in Holzschnitt.
700.—
Kat. d. Einblattdrucke 1563. Schreiber II, 2043 u. V, 4171. Günther 89. Fehlt bei
Hain, Copinger, Winship u. Voullieme.
Einblattdruck von größter Seltenheit, mit einigen Wurmstichen
am linken Rand u. Kleisterspuren. 8 Buchstaben sind handschriftlich ergänzt. Etwas
tintenfleckig.
„In Göttingen hatte man 1482 die Entdeckung gemacht, daß dort u. in einigen
anderen Städten in beträchtlichem Umfange nicht nur minderwertiges, sondern direkt
falsches Geld hergestellt worden war, und zwar nicht von gewöhnlichen Glücksrittern,
sondern v. münzkundigen Meistern selbst, die sich d. Kenntnisse u. Erfahrungen ihres
Berufes zunutze gemacht hatten, um d. Betrug in großem Stile zu betreiben. Das Ge-
rücht sagte ihnen nach, daß sie nicht weniger als 4 Tonnen, d. h. 400 000 rheinische
Gulden, falscher Münze in d. Verkehr gebracht hätten, u. zwar Münzen, die so raffiniert
gearbeitet waren, daß sie weder am Klange noch am Striche zu erkennen waren, ob-
wohl sie nur aus gehärtetem Kupfer m. einem ganz dünnen Überzug v. Gold bestanden,
so daß ihr wirklicher Wert sich auf nicht mehr als 5 Weißpfennige (5 silberne Schil-
linge) belief, obgleich sie als volle Gulden ausgegeben wurden.“
„Dies Ereignis ist der Anlaß dazu gewesen, daß, wohl zum ersten Male, die Buch-
druckerkunst dazu verwandt wurde, den Handel u. Verkehr aufzuklären über die Ge-
fahr, die ihm v. diesem falschen Gelde drohte.“ (Vgl. Haebler, „Falsche Gulden“,
Blätter in Zeitschr. f. Bücherfr., Jahrg. 11, S. 219 u. ff.)
KARL W. HIERSEMANN, LEIPZIG, KÖNIGSTR. 29. KAT. 594
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1454
1 Eyn manüg d. cristeheit widd. die durke. 4. (Mainz, J. Gutenberg,
1454.) (Hain 10 741.) — Gutenbergs Türkenkalender f. d. J. 1455.
Rekonstruierter Typendruck nebst e. druckhist. Studie v. G. Mori. 2 Heft-
chen. Mainz, Gutenb.-Qes., 1928. 8.—
1456
2 Calixtus III., die Türkenbulle. Ein deutscher Druck v. 1456 in d. ersten
Gutenbergtype. In Nachbildg. hrsg. v. P. Schwenke. M. e. geschichtlich-
sprachlichen Abhandlg. v. H. Degering. Berl. 1911. Altimit Holzdeckelbd.
mit gepr. Ldrrücken u. Metallschutzband nebst Schließe. 18.—
1482
3 Zeichen der falschen Gulden. Fol. (Augsburg, Joh. Schönsperger, um
1482.) Got. Type. 32 Z. Einblattdruck mit 10 Münzabb. in Holzschnitt.
700.—
Kat. d. Einblattdrucke 1563. Schreiber II, 2043 u. V, 4171. Günther 89. Fehlt bei
Hain, Copinger, Winship u. Voullieme.
Einblattdruck von größter Seltenheit, mit einigen Wurmstichen
am linken Rand u. Kleisterspuren. 8 Buchstaben sind handschriftlich ergänzt. Etwas
tintenfleckig.
„In Göttingen hatte man 1482 die Entdeckung gemacht, daß dort u. in einigen
anderen Städten in beträchtlichem Umfange nicht nur minderwertiges, sondern direkt
falsches Geld hergestellt worden war, und zwar nicht von gewöhnlichen Glücksrittern,
sondern v. münzkundigen Meistern selbst, die sich d. Kenntnisse u. Erfahrungen ihres
Berufes zunutze gemacht hatten, um d. Betrug in großem Stile zu betreiben. Das Ge-
rücht sagte ihnen nach, daß sie nicht weniger als 4 Tonnen, d. h. 400 000 rheinische
Gulden, falscher Münze in d. Verkehr gebracht hätten, u. zwar Münzen, die so raffiniert
gearbeitet waren, daß sie weder am Klange noch am Striche zu erkennen waren, ob-
wohl sie nur aus gehärtetem Kupfer m. einem ganz dünnen Überzug v. Gold bestanden,
so daß ihr wirklicher Wert sich auf nicht mehr als 5 Weißpfennige (5 silberne Schil-
linge) belief, obgleich sie als volle Gulden ausgegeben wurden.“
„Dies Ereignis ist der Anlaß dazu gewesen, daß, wohl zum ersten Male, die Buch-
druckerkunst dazu verwandt wurde, den Handel u. Verkehr aufzuklären über die Ge-
fahr, die ihm v. diesem falschen Gelde drohte.“ (Vgl. Haebler, „Falsche Gulden“,
Blätter in Zeitschr. f. Bücherfr., Jahrg. 11, S. 219 u. ff.)
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