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TOPOGRAPHIEN
Die Schedelsche Chronik zeichnet sich vor allen früher erschienenen ähnlichen
Werken durch starkes Hervortreten des geographischen Elementes aus. Zum ersten
Male werden hier eine Anzahl v. Städteansichten wiedergegeben, denen eine Aufnahme
nach der Natur zugrunde liegt.
Vollständiges unkoloriertes Exemplar. Von Blatt 14 ist die untere Ecke
mit 22 Halbzeilen Text auf der einen Seite (die andere weiß) photolithogr. ergänzt.
Ebenso ist ein ganz kleines Stück der Karte (Bl. 286 vo.) mit der Feder ergänzt.
Bei einer Anzahl Blätter Ist die weiße untere Ecke des äußeren Randes sauber ange-
stückt. Der Lederrücken ist erneuert. Im übrigen Ist das Exemplar gut und sauber
erhalten. Hier und da einige alte Randbemerkungen aus der Mitte des 17. Jahrhunderts.
29 Schedel, H., Buch der Chroniken und Geschichten. Kl.-Fol. Augsburg,
Hans Schönsperger, 1500. Got. Type, 2spalt, 51—52 Z., 317 num. Bl.
u. 11 Bl. Register, das letzte, leere Bl. fehlt. Mit mehr als 1500 Holz-
schnitten nach Mich. Wohlgemuth u. Wilh. Pleydenwurff u. 1 Karte.
Ldrbd., etwas beschabt. 480.—
Hain-Cop.-Winsh. 14 5122. B. M. C. II, 375. J. B. 6422. Baer, d. 111. Historienbücher
d. 15. Jh., S'. 181 ff.
Die vorliegende Schönspergersehe Nachdruckausgabe enthält zum großen Teil
Kopien der Holzschnitte der Nürnberger Orlg.-Ausgabe v. J. 1493. Anfangs sind die
Holzschnitte koloriert. Mit der oft fehlenden Karte.
30 — Schedel, Hermann, Briefwechsel (1452—78). Hrsg. v. P. Joachimson.
Tüb. 1893. — Publ. d. Lit. Ver. 196. 12.—
Die Briefe Hermann Schedels in Augsburg richten sich meist an den Neffen Hart-
mann in Nürnberg, dessen Erziehung er zu leiten bemüht ist. Sie gehören, in Latei-
nisch geschrieben, zu den frühesten Zeugnissen humanistischer Briefstellerei in
Deutschland.
31 Schoppe, J., u. C. Gropius, malerische Ansichten verschiedener Gegen-
den u. Merkwürdigkeiten auf einer Reise durch Ostreich, Steiermark,
Tyrol, die Schweiz, Ober- und Unter-Italien. Mit natur-romant. Dichtungen
von G. A. v. Maltitz. Auswahl von 19 Blatt Lithographien. Fol. Berlin
(1823). — Angeb.: 6 Stahlstiche mit Darstellungen lebender Bilder, gestellt
v. d. Berliner Hofgesellschaft 1821. Pgtbd. 40.—
32 Stumpff, J., gemeiner löblicher Eydgnoschaft Stetten, Landen u. Völckern
chronicwirdiger thaten beschreibung. Hierinn auch d. gelegenheit der
gantzen Europe. (2. Ausg.) bis 1586 fortges. v. J. R. Stumpff. M. 5 doppel-
blattgroßen Karten u. über 2000 Holzschnitten, darunter teilw. ganzseitigen
Karten, Wappen, Portr., Städteansichten, Schlachtenbildern, kulturgesch.
Darstellgn. sowie Druckermarke. Fol. Zürich, Froschouer, 1586. Ganz-
pgtbd. d. Zt. Titel gestempelt. 520.—
Lonchamp 2819. Ebert (1. Ausg.) 21 872. Muth er (1. A.)> S. 257. Nordenskiöld 128 b.
Collation: VIII (1 weiß), XXII u. 732 Bl.
Zweite stark vermehrte Ausgabe der sehr gesuchten ersten Schweizer
Chronik, die der Weltchronik Schedels in ihrer Art ebenbürtig ist.
Auf Bl. 2 b ist die Weltkarte aus Joh. Konters rudimenta cosmographica (Basel
1546), „Universalis Cosmographia Tiguri HVE M.D.XL.VI.“ abgedruckt, die auch Ame-
rika enthält (Faks. Nordenskiöld, XLIV). Im ersten Buche „Von Europa“ werden
u. a. Sarmatia (Rußland), Polen, Ungarn, Türkei, Griechenland, Italien, Spanien (mit
Angabe d. Entdeckung Amerikas) behandelt, mit meist größeren interessanten
Karten usw.
Bl. 79 b enth. eine merkwürdige frühe Karte v. Afrika. — Die Karte v. „Teutsch-
landt“ ist nach Münster hergestellt, aber besser gestochen u. m. zahlr. Wappen über
das ganze Blatt hin bereichert. Es ist dies der Anfang dekorativen Kartenschmucks,
der sich dann namentlich im 17. Jahrh. ausbildete. Die Namen d. Länder, Land-
schaften u. Städte sind bis auf wenige verdeutscht u. m. deutschen Buchstaben ge-
druckt (Wolkenhauer).
KARL W. HIERSEMANN, LEIPZIG, KÖNIGSTR. 29. KAT. 608
TOPOGRAPHIEN
Die Schedelsche Chronik zeichnet sich vor allen früher erschienenen ähnlichen
Werken durch starkes Hervortreten des geographischen Elementes aus. Zum ersten
Male werden hier eine Anzahl v. Städteansichten wiedergegeben, denen eine Aufnahme
nach der Natur zugrunde liegt.
Vollständiges unkoloriertes Exemplar. Von Blatt 14 ist die untere Ecke
mit 22 Halbzeilen Text auf der einen Seite (die andere weiß) photolithogr. ergänzt.
Ebenso ist ein ganz kleines Stück der Karte (Bl. 286 vo.) mit der Feder ergänzt.
Bei einer Anzahl Blätter Ist die weiße untere Ecke des äußeren Randes sauber ange-
stückt. Der Lederrücken ist erneuert. Im übrigen Ist das Exemplar gut und sauber
erhalten. Hier und da einige alte Randbemerkungen aus der Mitte des 17. Jahrhunderts.
29 Schedel, H., Buch der Chroniken und Geschichten. Kl.-Fol. Augsburg,
Hans Schönsperger, 1500. Got. Type, 2spalt, 51—52 Z., 317 num. Bl.
u. 11 Bl. Register, das letzte, leere Bl. fehlt. Mit mehr als 1500 Holz-
schnitten nach Mich. Wohlgemuth u. Wilh. Pleydenwurff u. 1 Karte.
Ldrbd., etwas beschabt. 480.—
Hain-Cop.-Winsh. 14 5122. B. M. C. II, 375. J. B. 6422. Baer, d. 111. Historienbücher
d. 15. Jh., S'. 181 ff.
Die vorliegende Schönspergersehe Nachdruckausgabe enthält zum großen Teil
Kopien der Holzschnitte der Nürnberger Orlg.-Ausgabe v. J. 1493. Anfangs sind die
Holzschnitte koloriert. Mit der oft fehlenden Karte.
30 — Schedel, Hermann, Briefwechsel (1452—78). Hrsg. v. P. Joachimson.
Tüb. 1893. — Publ. d. Lit. Ver. 196. 12.—
Die Briefe Hermann Schedels in Augsburg richten sich meist an den Neffen Hart-
mann in Nürnberg, dessen Erziehung er zu leiten bemüht ist. Sie gehören, in Latei-
nisch geschrieben, zu den frühesten Zeugnissen humanistischer Briefstellerei in
Deutschland.
31 Schoppe, J., u. C. Gropius, malerische Ansichten verschiedener Gegen-
den u. Merkwürdigkeiten auf einer Reise durch Ostreich, Steiermark,
Tyrol, die Schweiz, Ober- und Unter-Italien. Mit natur-romant. Dichtungen
von G. A. v. Maltitz. Auswahl von 19 Blatt Lithographien. Fol. Berlin
(1823). — Angeb.: 6 Stahlstiche mit Darstellungen lebender Bilder, gestellt
v. d. Berliner Hofgesellschaft 1821. Pgtbd. 40.—
32 Stumpff, J., gemeiner löblicher Eydgnoschaft Stetten, Landen u. Völckern
chronicwirdiger thaten beschreibung. Hierinn auch d. gelegenheit der
gantzen Europe. (2. Ausg.) bis 1586 fortges. v. J. R. Stumpff. M. 5 doppel-
blattgroßen Karten u. über 2000 Holzschnitten, darunter teilw. ganzseitigen
Karten, Wappen, Portr., Städteansichten, Schlachtenbildern, kulturgesch.
Darstellgn. sowie Druckermarke. Fol. Zürich, Froschouer, 1586. Ganz-
pgtbd. d. Zt. Titel gestempelt. 520.—
Lonchamp 2819. Ebert (1. Ausg.) 21 872. Muth er (1. A.)> S. 257. Nordenskiöld 128 b.
Collation: VIII (1 weiß), XXII u. 732 Bl.
Zweite stark vermehrte Ausgabe der sehr gesuchten ersten Schweizer
Chronik, die der Weltchronik Schedels in ihrer Art ebenbürtig ist.
Auf Bl. 2 b ist die Weltkarte aus Joh. Konters rudimenta cosmographica (Basel
1546), „Universalis Cosmographia Tiguri HVE M.D.XL.VI.“ abgedruckt, die auch Ame-
rika enthält (Faks. Nordenskiöld, XLIV). Im ersten Buche „Von Europa“ werden
u. a. Sarmatia (Rußland), Polen, Ungarn, Türkei, Griechenland, Italien, Spanien (mit
Angabe d. Entdeckung Amerikas) behandelt, mit meist größeren interessanten
Karten usw.
Bl. 79 b enth. eine merkwürdige frühe Karte v. Afrika. — Die Karte v. „Teutsch-
landt“ ist nach Münster hergestellt, aber besser gestochen u. m. zahlr. Wappen über
das ganze Blatt hin bereichert. Es ist dies der Anfang dekorativen Kartenschmucks,
der sich dann namentlich im 17. Jahrh. ausbildete. Die Namen d. Länder, Land-
schaften u. Städte sind bis auf wenige verdeutscht u. m. deutschen Buchstaben ge-
druckt (Wolkenhauer).
KARL W. HIERSEMANN, LEIPZIG, KÖNIGSTR. 29. KAT. 608