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Hintze, Erwin [Hrsg.]
Die deutschen Zinngießer und ihre Marken (Band 6): Süddeutsche Zinngießer : T. 2, Künzelsau/Sulzbach — Leipzig, 1928

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https://doi.org/10.11588/diglit.41534#0126
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114

München

Lfde.
Nr.

558

Stadt- Meister-
zeichen Zeichen


Meister — Gegenstand — Eigentümer

Johann Adrian Bicking (Bickhing, Bichhing, Böging,
Picking, Pickhin, Pecking, Pücking), Sohn des Güterver-
walters Valentin Bicking von St. Martin in Erfurt, lernt
dort von 1748—1752 bei Caspar Köhler (Erfurt Zinng.
Handwerksb. I Bl. 59 b, 101 b). Geht dann 9 Jahre auf
die Wanderschaft. Bewirbt sich am 4. März 1761 um die
Thomas Kochsche Zinngiessergerechtigkeit.; will eine
Bürgerstochter heiraten, hat auch das nötige Geld zur
Anschaffung von neuen Formen (Akten Gewerbewesen
Zinngiesser 1553/1792 Bl. 177 b—180). Erwirbt am 17.
April 1761 das Bürgerrecht (Bürgerrechtsreg. 1761/1770
Bl. 2 b). Heiratet am 6. Juli 1761 Franziska, die Tochter
des Tuchscherers Joseph Strigl (Traub. Peterspfarrei).
Erscheint von 1768—1796 mehrmals als verordneter Zunft-
führer. Wird am 29. Juli 1769 von Ludwig Joseph, Bischof
zu Freising, zum Hofzinngiesser ernannt. Wird am 10.
Januar 1785 wegen des Handels der Zinngiesser mit gläser-
nen Krügen beim Stadtoberrichter vernommen (Münch.
Stadtarchiv, Akten Gewerbewesen, Generalien des Zinn-
giessergewerbes 1744—1855 Bl. 3). Stirbt am 24. Juni
1796 (Totenb. Peterspfarrei). Seine Gerechtsame wird
1797 von Martin Miesgang übernommen. (Münch. Zinng.
Rechnungsb. u. Originalurk. bei den Zinngiesserakten.)

559

560


Johann Adrian Bicking, siehe Nr. 558.
Kanne mit Fuss und schlank bimförmigem Körper.
An der Stirnseite in Gravierung zwei Beile, Initialen
von 1764 und zwei gekreuzte Blattwedel.
H. mit profiliertem kugelförm. Deckeldrücker 30,8 cm.
Sammlung Reinhold Kirsch, München.
Johann Wilhelm Entres (Endtres, Entrs, Endres), Sohn
des Glasers Michael Entres in Mannheim, geb. 1741, wird
1765 Meister. Erwirbt am 4. März 1765 das Bürgerrecht
(Bürgerrechtsreg. 1761/70 Bl. 58 b). Heiratet am 1. April
1765 Magdalena, Tochter des Zinngiessers Johann Joseph
Schmiderer, dessen in der „Inneren Statt Petri“ (Marien-
platz 20) gelegene Werkstatt er übernimmt (Hochzeits-
amtsprot.). Ist 1774/77 und 1786/88 verordneter Zunft-
führer. Lässt 1795 seinen Sohn als Lehrjungen einschrei-
ben. Stirbt am 2. April 1797 (Totenb. Peterspfarrei). Die
Witwe verkauft am 24. Dezember 1804 die Zinngiesser-
gerechtigkeit an Johann Baptist Knoll (Gewerbekataster).
Teller ohne Verzierung. Dm. 25 cm.
Sammlung Peter Staudinger, Bad Tölz.
 
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