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Moirunrenten und Inschriften.

Du bist oft siech vor Wollust, ich bleibe
stets gesund;
Dich schützt vor Geld ein Schweizer, mich
schützt mein tremrHund;
Du schlummerst ein bey Saiten, ich bey
' dem Wafferfall;
Du hörst Castrat und Geiger, ich Lerch
und Nachtigall;
Dich sieht der heiße Mittag, mich sieht
der Morgen wach;
Dein Mädchen glanzt von Schminke,
mein Mädchen glanzt vom Bach.
Kommt, des schönen Mayen,
Schwestern, euch zu freuen,
Mit Gesang und Tanz!
Durch das Grün der Linde
Lispeln laue Winde,
Schimmert Mondenglanz.
O! genießt des bebens!
Collen euch vergebens
So viel Freuden blühn?
Laßt das Haar uns kränzen,
Und in raschen Tanzen
Unsre Wangen glühn!
In Wiesen und Flur
Giebt tms die Natur
Die schönsten Blumen zu pflücken;
!Il Baus.

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Drum will ich zum Tanz
Mit einem Kranz
Die blonden Haare mir schmücken
Doch sollt' ich nicht deih
Der alles so schön
Erschuf, erst brünstig erheben?
Durch Iubelgesang
Preiß ihn mein Dank,
Doch mehr mein künftiges Leben!
O l du bist selig, 0 ! du Weiser,
In deiner ungestörten Ruh!
Wiel seliger, als alle Kaiser,
Und alle Könige bist Lu!
-H-
Am Morgen meiner Lebenszeit
Blüh ich der Rose gleich;
Noch ist mein Herz von Fröhlich-
keit
Und süßen Wünschen reich.
Doch öffn' ich dieses der Begier,
Der Wollust falschen Scherz:
So trifft mich ihre Glut, in ihr
Verwelkt ein edles Herz.
Wie selig ist, wer ohne Sorgen
Sein väterliches Erbe pflügt!
V Die
 
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