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174 Anhang. Beschreibungen

schm welchen d!« Haine, lustgebüsche, Wildnisse, Spaziergänge, alle Anpflanzungen
und Scenen, mir Waldstücken abwechselnd, liegen.
Die Schloßallee geht nach Norden, und theilt den Wald und den ganzen Park
in zwey große Reviere, in das Ostrevler, das sich von Norden nach Osten zur Rech-
ten erstreckt, und in das Westrevier, das sich von Norden nach Westen zur Linken
verbreitet.
Zwischen dem Schlosse und dem Anfänge des Waldes, wo die Schloßallee nut
allen Haupralleen anfangt, außer daß die äußerste Allee zur Rechten, oder die soge-
nannte Reikallee schon unmittelbar bey dem Schloßgebäude anhebt, verbreitet sich ein
überaus ansehnlicher Vorplatz. Er ist nahe an dem Schlosse mit zwey Vasen und
vier schönen Statüen, welche die Jahreszeiten vorstellen, von Wiedewelk gezieret.
Die beyden Vasen -) sind von weißem italiäm'schm Marmor, und stehen auf Mß-
gestellen von nordischem Marmor. Sie sind mit Blumen umkränzt und behangen;
und auf der einen sind die Bildnisse des Socmtes und des Diogenes, auf der an-
dern die vom Anacreon und der Sappho medaillenförmig vorgestellt. Die Figuren
der Jahreszeiten sind in völliger Lebensgröße: Flora mit einem Blumenkranz; Ce-
res mit Kornähren und Sommerfrüchten; ein junger Bacchus mit Trauben; ein
Greis im Gewand eingehüllt, bey einem Feuertopf. Der Vorplatz ist darauf mit
zwey großen Rasen bekleidet, die ringsumher mit Blumenstücken umkränzt sind. In
gerader Linie von diesem Vorplatze hat man eine prächtige Aussicht in die große Schloß-
allee hin.
Auf den beyden Ecken des Waldes, wo sie anfängt, wird das Auge von zwey
großen Werken der Bildhauerkunst gereizt, welche die beyden Königreiche, zur Rech-
ten Norwegen, zur Linken Dännemark abbilden. Sie sind in sitzenden weiblichen
Figuren von weißem Lraliättischen Marmor, das Gesicht nach dem Schlosse gekehrt,
vorgestellet, und ruhen auf erhabenen Sitzen, mit einem auf den Seiten fortlaufenden
Dockengeländer von röthlichem nordischen Marmor. Das ganze längliche Fußge-
stell mit den Geländern und den Sitzen in der Mitte ist zwey und sechzig Fuß lang.
Der obere Theil des Geländers ist mit den Wappen des Königs, mit Blumenkrän-
zen,

*) Diese und die folgenden Werke der
Bildhauerkunst, die hier genauer angezeigt
werden, sind von dem berühmten Bild-
hauer, dem Iusiizralh und Professor, auch
Direckor der Academie der Künste zu Co-
penhagen, Herrn Wiedewelt. Man hat
von dem größten Theil Abbildungen in Fol.

gestochen, unter dem Titel: Nonuments
IUeäensdurAioÄ zullu bViäsriel V. ereäta,
ohne Beschreibung. Allein diese Werke
verdienten durch einen glücklichem Grab-
stichel zum Ruhm der nordischen Kunst
den Ausländern bekannt gemacht zu
werden.
 
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