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194 AchkerAbschn. Garten mäßige Verschmier. einzelnerThcile rc.
sehr malerischen Lagen und Gestalten. Bald heben sie sich zu steilen Höhen, bald
senken sie sich wieder zu Mittlern Bergen herab, zuweilen mit scharfen Absätzen,
meistens aber mit schönen wellenförmigen Erhebungen. Sie rücken zuweilen der
Straße so nahe, als wollten sie eine noch größere Aufmerksamkeit fordern. Es ist
eine weit prächtigere Strecke von Gebirgen als der Harz, prächtiger in der ganzen
Lage und in der Zeichnung der Umrisse. — Ich darf hiebey bemerken, daß das
Harzgebl'rge, nach meinen wiederholten Reisen zu den Alpen, niemals einen son-
derlichen Eindruck auf nM gemacht, obgleich die dunkeln Walder vom Nadelholz,
womit es bedeckt ist, ihm ein ehrwürdiges Ansehen geben. — Die Gebirge von
Lothringen sanken, als ich das letztemal die Straße befuhr, allmählich in das
feyerliche Dunkel eines abgeregneken ruhigen Sommerabends; doch blieb über ihren
Häuptern die ganze Helle der Abendröthe schweben, welche den Saum der stillen
Wolken, die neue Gebirge zu seyn schienen, vergoldete und hin und wieder einen
matten Lichtstrahl in ihre Zinsterniß hinaufschoß; eine erhabene Seene, wie OssiaN
der Natur nachmalt. — Wo sich die Straße von Colmar nach Breysach gegen
den Rhein wendet, verliert man nach und nach diese prächtigen Berge aus dem
Gesichte. Doch bleibt der Weg immer lebhaft und anmuthig; der König der deut-
schen Ströme erscheint bey Kemps in einigen glänzenden Ansichten; und bald fan-
gen die Vorgebirge der Schweiz und der Prospect von Basel an, das Auge mit
ihrem Zauber zu reizen.")
*) Von den helvetischen Landstraßen die Schweiz zu reden Gelegenheit rieh»
werde ich in meinen neuen Briefen über men.

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