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Hirschmann, Otto; Goltzius, Hendrick; Goltzius, Hendrick [Ill.]; Hirschmann, Otto [Oth.]
Verzeichnis des graphischen Werks von Hendrick Goltzius: 1558 - 1617 — Leipzig: Verlag von Klinkhardt & Biermann, 1921

DOI Page / Citation link:
https://doi.org/10.11588/diglit.62430#0015
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IX

Vermutlich haben diese Unterschiede ihre Ursache in dem ver-
schiedenen Grade der Einfeuchtung, dem das Papier beim Ab-
drucken unterworfen worden ist; stark eingefeuchtete Blätter
haben sich beim Eintrocknen zusammengezogen, so daß der
darauf befindliche Druck kleiner von Umfang ist, als der eines
auf trockeneres Papier gedruckten Stiches1). Gemessen wurden
nicht die Plattenränder, sondern die Höhe und Breite der meist
durch eine Einfassungslinie umrissenen Darstellung. Dieses Ver-
fahren bietet eine größere Gewähr für die Konstanz der Maße,
als das Aufnehmen der Plattenränder. Die Plattenränder sind
mechanischen Eingriffen und zufälligen Veränderungen aus-
gesetzt, unter denen der mit dem Stichel bearbeitete Bezirk der
Platte nicht leidet. Zudem bietet das Verfahren den Vorteil, daß
auch die so häufig vorkommenden Abzüge mit undeutlichen oder
beschnittenen Plattenrändern an Hand der so aufgenommenen
Maße identifiziert werden können. Aus demselben Grunde sind
die Schriftränder, die auf vielen Drucken abgeschnitten worden
sind, gesondert gemessen.
Zustände. Als Zustandsänderungen sind willkürliche Ein-
griffe in den gravierten Teil der Platte betrachtet worden, un-
geachtet, ob diese durch den Künstler oder durch fremde Hand
stattgefunden haben. Abschleifungen, Kerben und Beschnei-
dungen an den Plattenrändern wurden, besondere Fälle ausge-
nommen, außer acht gelassen. Ebensowenig sind Druckzufällig-
keiten, Sandkratze u. dgl. berücksichtigt worden. Beschrieben
wurde in der Regel der Zustand, in dem die Platte als durch den
Künstler abgeschlossen und fertig gearbeitet gelten kann; bei
unvollendet gebliebenen Platten wurde das letzte durch den
Künstler selbst behandelte Stadium als Grundlage genommen.
Diese Zustände wurden kurz als „Beschrieben“ angedeutet. Die
vor diesem Zustand erwähnten Veränderungen können demnach

J) Der Ausdehnungscoefficient des Kupfers (der Kupferplatte)
kann, obschon relativ groß, doch nur bei den allergrößten
Formaten und auch dort nur von unerheblichem Einfluß auf
diese Abweichungen gewesen sein.
 
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