Universitätsbibliothek HeidelbergUniversitätsbibliothek Heidelberg
Metadaten

Arndt, Ernst Moritz [Mitarb.]
Historisches Taschenbuch: für das Jahr ... — 1814

DOI Heft:
Bruchstücke einer teutschen Kronik
DOI Artikel:
b. Die Hunnen und die Völkerwanderung
DOI Seite / Zitierlink:
https://doi.org/10.11588/diglit.70525#0112
Überblick
Faksimile
0.5
1 cm
facsimile
Vollansicht
OCR-Volltext
72

und setzte sich selbst darauf. Er nannte sich
König von Italien. So endigte Rom.
Sonderbar genug zehen Jahre langer
als Rom dauerte in Nordgallicn ein kleiner
halbrömischer Staat fort, dessen römischer
Statthalter Siayrius hieß, in dem Lands
über dem Liger und um die Sequana, die
spater Loire und Seine hießen, immer enger
eingeklemmt, westlich von Britten in Ar>
morikum, östlich von Burgundern, nördlich
von Franken. Wir kommen nun aus die
Franken. Dieses große Volk, wahrscheinlich
aus mehren schon bekannten germanischen
Völkern mit einem neuen gemeinschaftli-
chen Bundesnamen erwachsen, hatte seit
dem Anfänge des dritten Jahrhunderts sich
den Römern furchtbar gemacht und bei der
Schwäche Roms sich in dem westlichen Bel-
gien zwischen der Maas und Schelde immer
weiter ausgedehnt; doch war es eines der
spätesten Völker, das in den verlassenen und
schlecht vertheidigten römischen Landen
Reiche zu gründen wagte. Diese Erscheinung
läßt sich theils aus seinen innern Verhält-
nissen, theils aus der Gelegenheit des Lan-
des, worin es wohnte, erklären. Die Fran-
ken, wiewohl ein mächtiges und zahlreiches
Volk, waren wieder in viele Stämme ge-
 
Annotationen