Gefichter, deren h9hHh| • "^^^^"^'^H Haltete, Iah man z.
Haare, zu flattern- B.ein großesFen-
fiert, (ich im Fond ' 1 " glas «Phönix», das
ausbreiten, die Abb. 3. Sturm. Farbenholzfchnitt. 1896 freilich mit dem
Kompofition be- Vogel, fo wie ihn
reits von jener rein ornamentalen Linie, welche fich die heraldifehe Phantafie als konkretes Natur-
diezweite Hälfte der neunziger jähre beherrfchte. tier vorftellt, nichts mehr zu tun hat, löndern das
Sprach fich gerade in den festeren Blättern ein die Idee des Phönix rein als Ornament ausbeutet:
höehft intenfives künftlerilches Intereffe für die ein langgeftrecktes Etwas mit fächerförmigem
abftrakte Dekorationslinie aus, fo kann es nicht Schwanz und fächerförmigen, fich einrollenden
Wunder nehmen, daß fich Behrens fchon bald Flügeln, in der beherrfchenden fenkrechten Aehfe,
mit bemerkenswertem Eifer den damals in um das obere Ende, wo der Kopf zu fitjen käme,
Deutfchland neu erwachten, eigentlichen buch- eine fich konzentrifeh verbreitende Leuchtkraft,
künftlerifchen Beftrebungen zuwandte. Eines indetfen den ganzen unteren Teil bewegte Wellen
feiner frühelten Vorfa^papiere, in Holzlchnitt, oder züngelnde Flammen einnehmen. Auch seine
zeigt ein großes, mit der Natur immerhin noch Knüpfteppiche konnten eigentlich in nichts mehr
verwandtes Blumenmotiv, von unten empor- den Maler von Gegenftändlichkeiten verraten,
waehfend, in Silber, Gold und Blau auf gel'ättig- Ihr Stil ift wie der des Glasfenfters mit äfthetifchem
tem Dunkelgrün. Aber bald herrfcht auch hier Scharffinn als reine Fläche erkannt, und diele
die weiche und breite großzügige Ornament- Fläche wird nun mit farbig abgeftuften, unregel^
kurve in ihrer realiftifchen Schönheit, wie wir fie mäßigen Motiven gelchmückt, zumeift in Syftemen
als Buehfchmuck zu einem den Künffler behan- von einen Kern umlaufenden, gleich breiten
delnden Auffat^e Friedrich Carftanjens im Pan1) Streifen, Formen, die allgemein in dem Stil jener
fehen. Sie kehrt wieder in einer Anzahl von
rahmenden Außentitelblättern für die Verleger Verlage von Schufter und Loeffler in Berlin und Leipzig.
Sc-r l \\j l j x ij i Im Einzelnen ift der Buehfchmuck von Behrens lehr Ichön,
. filetier, Werke von Hartleben, und A. Druck- „. . , . c .... . .. , . '
' . pi grolizugige tiandornamente von einer Sattigkeit und einer
mann, Dekorative Kunlt, Autgaben, für die (ich faiiftilchen Typik, die geradezu an japanifche Wappen ge-
Behrens ebenfo lehr wie fein Freund und Lands- mahnt. Eigentümlich eindrucksvoll erfcheint auch der gra-
mann Otto Eckmann produktiv interertierte. "öfe dreifarbige Pfau des Außentitels, der mit Teinern (chön
Schließlich ift es diefe neue fchöne Linie auch, karten langer' Schweif Ae*^chriftfa^ umrahmt. Daß frei-
,. r i l . -,i- i l ni .i- i lieh dem Seitenbilde häutig etwas üisharmonilches eignet,
die die folgerecht neuzeitliche buchkunltler.lche ein Mange, an Zurammen(Kmmung von Sa^ und Zierat| ein
Ausftattung von Otto fulius Bierbaums «Buntem AußerachtlalTen des relativen wie des abfoluten Maßftabs,
Vogel» (gezeichnet 1898, erfchienen 1899) be- Häufung von in ihrer Größe und ihrem Formcharakter diver-
werkftelligte") (Abb. 4), ja, die weiterhin auch 9enten Schmuckformen usw., zeigt uns heute, daß damals
unfer getarntes buchkünftlerifches Beftreben wie das hierauf
1) September 1898. IV. Jahrgang. Heft 2. Seite 117 bis 120. gerichtete Können eines fpäter fo eminenten Buchkünftlers
2) «Der bunte Vogel» von 1899. Ein Kalenderbuch von Otto wie Peter Behrens (ich durchaus noch in den Anfangsftadien
Julius Bierbaum. Mit Buehfchmuck von Peter Behrens. Im der Entwicklung befand.
6
Haare, zu flattern- B.ein großesFen-
fiert, (ich im Fond ' 1 " glas «Phönix», das
ausbreiten, die Abb. 3. Sturm. Farbenholzfchnitt. 1896 freilich mit dem
Kompofition be- Vogel, fo wie ihn
reits von jener rein ornamentalen Linie, welche fich die heraldifehe Phantafie als konkretes Natur-
diezweite Hälfte der neunziger jähre beherrfchte. tier vorftellt, nichts mehr zu tun hat, löndern das
Sprach fich gerade in den festeren Blättern ein die Idee des Phönix rein als Ornament ausbeutet:
höehft intenfives künftlerilches Intereffe für die ein langgeftrecktes Etwas mit fächerförmigem
abftrakte Dekorationslinie aus, fo kann es nicht Schwanz und fächerförmigen, fich einrollenden
Wunder nehmen, daß fich Behrens fchon bald Flügeln, in der beherrfchenden fenkrechten Aehfe,
mit bemerkenswertem Eifer den damals in um das obere Ende, wo der Kopf zu fitjen käme,
Deutfchland neu erwachten, eigentlichen buch- eine fich konzentrifeh verbreitende Leuchtkraft,
künftlerifchen Beftrebungen zuwandte. Eines indetfen den ganzen unteren Teil bewegte Wellen
feiner frühelten Vorfa^papiere, in Holzlchnitt, oder züngelnde Flammen einnehmen. Auch seine
zeigt ein großes, mit der Natur immerhin noch Knüpfteppiche konnten eigentlich in nichts mehr
verwandtes Blumenmotiv, von unten empor- den Maler von Gegenftändlichkeiten verraten,
waehfend, in Silber, Gold und Blau auf gel'ättig- Ihr Stil ift wie der des Glasfenfters mit äfthetifchem
tem Dunkelgrün. Aber bald herrfcht auch hier Scharffinn als reine Fläche erkannt, und diele
die weiche und breite großzügige Ornament- Fläche wird nun mit farbig abgeftuften, unregel^
kurve in ihrer realiftifchen Schönheit, wie wir fie mäßigen Motiven gelchmückt, zumeift in Syftemen
als Buehfchmuck zu einem den Künffler behan- von einen Kern umlaufenden, gleich breiten
delnden Auffat^e Friedrich Carftanjens im Pan1) Streifen, Formen, die allgemein in dem Stil jener
fehen. Sie kehrt wieder in einer Anzahl von
rahmenden Außentitelblättern für die Verleger Verlage von Schufter und Loeffler in Berlin und Leipzig.
Sc-r l \\j l j x ij i Im Einzelnen ift der Buehfchmuck von Behrens lehr Ichön,
. filetier, Werke von Hartleben, und A. Druck- „. . , . c .... . .. , . '
' . pi grolizugige tiandornamente von einer Sattigkeit und einer
mann, Dekorative Kunlt, Autgaben, für die (ich faiiftilchen Typik, die geradezu an japanifche Wappen ge-
Behrens ebenfo lehr wie fein Freund und Lands- mahnt. Eigentümlich eindrucksvoll erfcheint auch der gra-
mann Otto Eckmann produktiv interertierte. "öfe dreifarbige Pfau des Außentitels, der mit Teinern (chön
Schließlich ift es diefe neue fchöne Linie auch, karten langer' Schweif Ae*^chriftfa^ umrahmt. Daß frei-
,. r i l . -,i- i l ni .i- i lieh dem Seitenbilde häutig etwas üisharmonilches eignet,
die die folgerecht neuzeitliche buchkunltler.lche ein Mange, an Zurammen(Kmmung von Sa^ und Zierat| ein
Ausftattung von Otto fulius Bierbaums «Buntem AußerachtlalTen des relativen wie des abfoluten Maßftabs,
Vogel» (gezeichnet 1898, erfchienen 1899) be- Häufung von in ihrer Größe und ihrem Formcharakter diver-
werkftelligte") (Abb. 4), ja, die weiterhin auch 9enten Schmuckformen usw., zeigt uns heute, daß damals
unfer getarntes buchkünftlerifches Beftreben wie das hierauf
1) September 1898. IV. Jahrgang. Heft 2. Seite 117 bis 120. gerichtete Können eines fpäter fo eminenten Buchkünftlers
2) «Der bunte Vogel» von 1899. Ein Kalenderbuch von Otto wie Peter Behrens (ich durchaus noch in den Anfangsftadien
Julius Bierbaum. Mit Buehfchmuck von Peter Behrens. Im der Entwicklung befand.
6