Nachträge.
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2. Sänger (Kitharöden) und Zuhörer derselben: Mon. dell’Inst. II, 49 (= Arch.
Ztg. 1843, Taf. 11 = Creuzer, Zur Archäol. III, Taf. 10); VIII, 9; I, 57, 2; VIII, 43, 1;
Tischb., Haniilt. III, 5 (= Müller-Wieseler II, 14, 149); Elite ceram. III, 86; IV, 81;
Inghir., V. f. 58; 170; 326; Compte-rendu 1862, pl. VI; Arch. Ztg. 1860, Taf. 139; 1884,
Taf. 18; Ann. dell’Inst. 1879., tav. D; Arch. Ztg. 1843, Taf. 12, 1 (= Müller-Wies. I, 56, 275);
Milling., Div. 30; Jatta, Vas. Caput. II; Benndorf, Griech. und siz. Vasenb. 40.
3. Liebende (liebeskranke oder Liebeswerbungen empfangende Frauen: Tischb.,
1. c. I, 3; 18; Mon. dell’Inst. III, 47; IV, 23; 24; X, 26 (?); Dubois, 1. c. 7, 4; 21, 2;
Inghir., V. f. 182; Passeri 35 (vgl. 13; 34; 38); Fröhner, Choix des vas. grecs, pl. VII, 1;
Neapel S. A. 40; R. Rochette, 1. c. 49 A .= Overb., 1. c. XII, 6 (Helena beim Eintritt des
Paris; auf einem Vasenbild älteren Stils, Gerh., Ant. Bildw. 39 = Overb., 1. c. XII, 9 wendet
sie dabei ihr Antlitz im Profil ganz nach der anderen Seite, was ebenfalls den Ausdruck
einer aufsteigenden zarten Empfindung bezweckt); Mon. dell’Inst. IV, 21 (Stheneboia). Wie
in den Anfängen der Vasenmalerei die Wildheit des tierischen, so soll in den Zeiten der
Überreife die volle Schönheit des weiblichen Antlitzes durch die Enface-Wendung ausgedrückt
werden. Vgl. zur raschen Übersicht Elite ceram. IV, Anf., und zwar Aphroditeköpfe 1;
2; A. auf dem Schwan 4; 5. Frauen im Bade 12; 19; 21. Toilette der A. 33 A; Küssende 42;
43; 68; ferner 63; 69; 77; 78; 83; 87.
4. B e t r ü b t e und Trauernde: Elektra (R. Rochette, 1. c. 31 = Milling.,
Div. 16 = Inghir., V. f. 139 = Overb., 1. c. XXVIII, 7; R. Roch., 1. c. 34 = Overb., 1. c. 5;
Elite ceram. IV, 87; Compte-rendu 1862, pl. VII; Inghir., V. f. 153; 154; Jatta, Vas. Caput. I);
ähnliche außermythische Figuren (Mus. Greg. II, 24, 2 a; Milling., Div. 41; 57; d’Hancar-
ville II, 100 [III, 5]); Achilleus (Mon. dell’Inst. IX, 32; 33; ibid. V, 11 == Overb., 1. c. XX,
4; Passeri III, 276 = Winckelm., Mon. ined. 131 = Milling., Gal. myth. 160, 585 = Inghir.,
Gal. om. II, 170 = Overb., 1. c. XVII, 1; Inghir., V. f. 51); Oedipus und Antigone (Milling.,
Div. 23); Amphiaraos und Eurydike (Mon. ined. de la sect. frang. de l’inst. 5 = Gerh.,
Archemoros, Taf. 1 = Overb., 1. c. IV, 3); Antigone und Ismene (Mon. dell’ Inst. X. 26, 27);
Polymestor und Hekabe (ibid. II, 12 — Weicker, A. D., III, 23, 3 = Overb., 1. c. XXVIII, 2);
Orest und Iphigenie (Mon. dell’ Inst. IV, 51 == Arch. Ztg. 1849, Taf. 12 = Overb., 1. c.
XXX, 7); Telephos und Agamemnon (Inghir., V. f. 368) ; Lykos und Amphion (Arch. Ztg.
1878, Taf. 7); Theseus und Peirithoos (ibid. 1844, Taf. 15 == Müller-Wies. II, 68, 862);
Peirithoos (Arch. Ztg. 1884, Taf. 19 a); Marsyas (ibid. II, 14, 150 = Tischb., Hamilt. IV, 6);
Odysseus (Mon. dell’ Inst. IV, 10 = Weicker, A. D. III, 29 = Overb., 1. c. XXXII, 12
— Arch. Ztg. 1844, Taf. 17, 2); Penelope (Mon. dell’ Inst. VI, 8) ; ein Gefangener (Arch.
Ztg. 1850, Taf. 18, 1); Io (ibid. 1870, Taf. 30, 1 — Overb., Kunstm. 7, 17); ein Trauerbote
(Mon. dell’Inst. IX, 50, 51).
Wie schon aus den hier angeführten Beispielen hervorgeht, sind nicht
alle Figuren, die mittels der Enface-Wendung aus dem Rahmen des Bildes
herausblicken, dadurch in jene Beziehung zu dem Beschauer gesetzt, die
eingangs dieser Betrachtung als dämonisch oder faszinierend (im höheren
oder geringeren Maße) bezeichnet wurde. Sehr oft dient das Mittel nur
der Abwechslung und zur Belebung des Bildes, nicht viel anders, als wenn
(schon auf schwarzfigurigen Vasen) von mehreren Rossen eines Gespannes
eines den Kopf in der Vor der ansicht zeigt. Weit öfter jedoch bedeutet die
Abwendung der Augen von der Sehachse der übrigen Figuren doch Einkehr
in sich selbst, Blick in eine andere Welt als die unmittelbar dargestellte, und
die Person setzt sich dadurch in tieferen Rapport zu dem Beschauer als
die übrigen.
Man wird dadurch wieder auf einen Ort verwiesen, wo der Beschauer
wie beim Fürstenhause oder beim Tempel in einen tektonischen Rahmen
höherer Ordnung gleichsam selbst eintritt, nämlich auf das antike Theater.
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2. Sänger (Kitharöden) und Zuhörer derselben: Mon. dell’Inst. II, 49 (= Arch.
Ztg. 1843, Taf. 11 = Creuzer, Zur Archäol. III, Taf. 10); VIII, 9; I, 57, 2; VIII, 43, 1;
Tischb., Haniilt. III, 5 (= Müller-Wieseler II, 14, 149); Elite ceram. III, 86; IV, 81;
Inghir., V. f. 58; 170; 326; Compte-rendu 1862, pl. VI; Arch. Ztg. 1860, Taf. 139; 1884,
Taf. 18; Ann. dell’Inst. 1879., tav. D; Arch. Ztg. 1843, Taf. 12, 1 (= Müller-Wies. I, 56, 275);
Milling., Div. 30; Jatta, Vas. Caput. II; Benndorf, Griech. und siz. Vasenb. 40.
3. Liebende (liebeskranke oder Liebeswerbungen empfangende Frauen: Tischb.,
1. c. I, 3; 18; Mon. dell’Inst. III, 47; IV, 23; 24; X, 26 (?); Dubois, 1. c. 7, 4; 21, 2;
Inghir., V. f. 182; Passeri 35 (vgl. 13; 34; 38); Fröhner, Choix des vas. grecs, pl. VII, 1;
Neapel S. A. 40; R. Rochette, 1. c. 49 A .= Overb., 1. c. XII, 6 (Helena beim Eintritt des
Paris; auf einem Vasenbild älteren Stils, Gerh., Ant. Bildw. 39 = Overb., 1. c. XII, 9 wendet
sie dabei ihr Antlitz im Profil ganz nach der anderen Seite, was ebenfalls den Ausdruck
einer aufsteigenden zarten Empfindung bezweckt); Mon. dell’Inst. IV, 21 (Stheneboia). Wie
in den Anfängen der Vasenmalerei die Wildheit des tierischen, so soll in den Zeiten der
Überreife die volle Schönheit des weiblichen Antlitzes durch die Enface-Wendung ausgedrückt
werden. Vgl. zur raschen Übersicht Elite ceram. IV, Anf., und zwar Aphroditeköpfe 1;
2; A. auf dem Schwan 4; 5. Frauen im Bade 12; 19; 21. Toilette der A. 33 A; Küssende 42;
43; 68; ferner 63; 69; 77; 78; 83; 87.
4. B e t r ü b t e und Trauernde: Elektra (R. Rochette, 1. c. 31 = Milling.,
Div. 16 = Inghir., V. f. 139 = Overb., 1. c. XXVIII, 7; R. Roch., 1. c. 34 = Overb., 1. c. 5;
Elite ceram. IV, 87; Compte-rendu 1862, pl. VII; Inghir., V. f. 153; 154; Jatta, Vas. Caput. I);
ähnliche außermythische Figuren (Mus. Greg. II, 24, 2 a; Milling., Div. 41; 57; d’Hancar-
ville II, 100 [III, 5]); Achilleus (Mon. dell’Inst. IX, 32; 33; ibid. V, 11 == Overb., 1. c. XX,
4; Passeri III, 276 = Winckelm., Mon. ined. 131 = Milling., Gal. myth. 160, 585 = Inghir.,
Gal. om. II, 170 = Overb., 1. c. XVII, 1; Inghir., V. f. 51); Oedipus und Antigone (Milling.,
Div. 23); Amphiaraos und Eurydike (Mon. ined. de la sect. frang. de l’inst. 5 = Gerh.,
Archemoros, Taf. 1 = Overb., 1. c. IV, 3); Antigone und Ismene (Mon. dell’ Inst. X. 26, 27);
Polymestor und Hekabe (ibid. II, 12 — Weicker, A. D., III, 23, 3 = Overb., 1. c. XXVIII, 2);
Orest und Iphigenie (Mon. dell’ Inst. IV, 51 == Arch. Ztg. 1849, Taf. 12 = Overb., 1. c.
XXX, 7); Telephos und Agamemnon (Inghir., V. f. 368) ; Lykos und Amphion (Arch. Ztg.
1878, Taf. 7); Theseus und Peirithoos (ibid. 1844, Taf. 15 == Müller-Wies. II, 68, 862);
Peirithoos (Arch. Ztg. 1884, Taf. 19 a); Marsyas (ibid. II, 14, 150 = Tischb., Hamilt. IV, 6);
Odysseus (Mon. dell’ Inst. IV, 10 = Weicker, A. D. III, 29 = Overb., 1. c. XXXII, 12
— Arch. Ztg. 1844, Taf. 17, 2); Penelope (Mon. dell’ Inst. VI, 8) ; ein Gefangener (Arch.
Ztg. 1850, Taf. 18, 1); Io (ibid. 1870, Taf. 30, 1 — Overb., Kunstm. 7, 17); ein Trauerbote
(Mon. dell’Inst. IX, 50, 51).
Wie schon aus den hier angeführten Beispielen hervorgeht, sind nicht
alle Figuren, die mittels der Enface-Wendung aus dem Rahmen des Bildes
herausblicken, dadurch in jene Beziehung zu dem Beschauer gesetzt, die
eingangs dieser Betrachtung als dämonisch oder faszinierend (im höheren
oder geringeren Maße) bezeichnet wurde. Sehr oft dient das Mittel nur
der Abwechslung und zur Belebung des Bildes, nicht viel anders, als wenn
(schon auf schwarzfigurigen Vasen) von mehreren Rossen eines Gespannes
eines den Kopf in der Vor der ansicht zeigt. Weit öfter jedoch bedeutet die
Abwendung der Augen von der Sehachse der übrigen Figuren doch Einkehr
in sich selbst, Blick in eine andere Welt als die unmittelbar dargestellte, und
die Person setzt sich dadurch in tieferen Rapport zu dem Beschauer als
die übrigen.
Man wird dadurch wieder auf einen Ort verwiesen, wo der Beschauer
wie beim Fürstenhause oder beim Tempel in einen tektonischen Rahmen
höherer Ordnung gleichsam selbst eintritt, nämlich auf das antike Theater.