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Hofstede de Groot, Cornelis [Hrsg.]
Die Urkunden über Rembrandt (1575 - 1721) (Hauptband): 1575 - 1721 — Haag, 1906

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https://doi.org/10.11588/diglit.11112#0282
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— 268 —

Vriend Rembrant, heb ick eerst sien gaen bangs dit paneel;
Dies moest mijri Pen wat Rijms van uw begaeft Pinceel
En mijnen Int wat Roems van uwe Verwen spreken.

J. De Decker.

Zum ersten Male gedruckt in De Hollantsche Parnas, 1660,
S. 405; später in Jeremias de Dekker, Rijmoefeningen 1667, S. 85,
1726 Bd. II., S. 23o. Auch bei Immerzeel, Lofrede op Rembrandt
S. 64, und Vosmaer, zweite Ausgabe, S. 166, mit französischer
Uebersetzung.

In der Ausgabe von 1726 sind in der Aufschrift die Worte:
„voor H. F. Waterloos" ersetzt durch den Spruch: Micat inter
omnes.

Die Stelle im Johannes-Evangelium (XX, 16) lautet: „Jesus
spricht zu ihr: Maria. Da wandte sie sich um und spricht zu
ihm: Rabbuni." Dieser Text passt zu dem Bilde vom Jahre 1638 im
Buckingham Palace (Bode No. 221, auf Holz), nicht aber auf
das vom Jahre 1651 in Braunschweig (Bode, No. 333. auf Lein-
wand). Auf letzterem Bilde ist vielmehr der folgende Vers 17
illustrirt: „Spricht Jesus zu ihr: Rühre mich nicht an." Auch
fehlt in diesem Bilde die hoch in die Luft aufsteigende, mit den
übrigen Theilen des Bildes kontrastirende Felswand, und ist es
entgegen Zeile 12 auf Leinwand gemalt.

Obwohl also Beschreibung und Material für das Bild vom
Jahre 1638 sprechen, bleibt es auffallend, dass de Dekker gegen
1660 in einem Gedicht hervorheben sollte, er habe Rembrandt das
1638 entstandene Bild für H. F.Waterloos malen sehen. Wenn man
nicht annehmen will, dass das Gedicht etwa 20 Jahre ungedruckt
geblieben ist, ist es am wahrscheinlichsten, dass es sich auf eine
jetzt verschollene Komposition Rembrandt's etwa aus den Jahren
1655 — 1658 bezieht.

1660 NO- 222. LOBGEDICHT AUF REMBRANDTS BILDNISS

DES JEREMIAS DE DEKKER.

V. 1. Wenn Rembrandt de Dekker malen will, muss er, ehe
er anfängt, sich wohl überlegen, dass er einen ausgezeichneten
 
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