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Philips Wouwerman. 659
noch nicht so stark, wie bei den beiden andern. Er malt auch
Reisende, Bauern bei der Ernte und auf dem Markte und Jagdbilder
und umfaßt somit beinahe das ganze Stoffgebiet Wouwermans. Auch
staffiert er wie dieser die Landschaften Anderer, namentlich die des
Wijnants, Moucheron und Verboom. Dennoch steht er an künst-
lerischer Qualität beträchtlich hinter Wouwerman zurück, sowohl
was die Zeichnung und Behandlung seiner Figuren, als auch was
die atmosphärische Feinheit seiner Landschaften betrifft.
Noch weiter als Lingelbach sind Huchtenburgh und Dirk Maas
von ihrem Vorbild entfernt. Beide gehören bereits der Verfallzeit
der holländischen Kunst an.
Wenn wir hier noch die Namen von Dirk Stoop (1610—1686),
Herman van Lin (um 1650—70), Hendrik V ersehn ring
(1627—1690), E. Ouden d i j k und allenfalls noch die des Abraham
Hon di us (um 1625—1695 [?]) und F. Bock (um 1683) nennen,
so haben wir die Zahl derer, die mit einigem Recht zu den
Nachahmern von Wouwermans Pferde- und Schlachtenbildern ge-
rechnet werden können, so ziemlich erschöpft, nicht aber die Zahl
derjenigen, deren Bilder von spekulativen Kunsthändlern mitunter
dem Meister zugeschrieben werden. Hierzu gehören in erster Linie
die sich um Jan Martsen de Jonge und Palamedes Pala-
medesz gruppierenden Schlachtenmaler, die durchschnittlich eine
Generation älter sind als Wouwerman: A. v. Hoef, J. J. v. d.
Stoffe, Is. Junius, P. v. Hillegaert, H. A. Pacx und der-
gleichen. Auch Jan Asselijn hat in seiner Frühzeit einige derartige
Bilder gemalt.
Mit ebensowenig Recht wie die genannten wird eine Reihe von
Künstlern des ausgehenden XVII. und XVIII. Jahrhunderts aus Flandern
und aller Herren Länder mit Wouwerman verwechselt. Es sind dies
die van Bioemen, Breydel, Bredaei, Falens, Cerquozzi, Bourguignon
und Querfurt. Je später ihre Lebenszeit fällt, um so weiter ent-
fernen sie sich von Wouwerman, obwohl nicht zu leugnen ist, daß
dieser zusammen mit einer Gruppe vlämischer Meister: P. Snayers,
P. Meulener und A. F. van der Meulen für das ganze achtzehnte
Jahrhundert vorbildlich gewirkt hat.
 
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