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I. Kapitel.
Geschichtlicher Überblick, insbesondere Geschichte
der Bergordnungen.
Der Silberbergbau in der Gegend von Schneeberg reicht weit
in das Mittelalter zurück. Bereits am 3. Mai 1316 wurden auf dem
Hohenforst oder Fürstenberg, zwischen Kirchberg und Weißbach,
von Markgraf Friedrich den Bürgern von Zwickau burgerlehen
icwedersi.it der viintgruben verliehen.1 Dieses Bergwerk wurde
später, nach Meltzer infolge der Hussitenkriege, auflässig.2 Auch
in der näheren Umgebung des Schneeberges soll, noch ehe der
Schneeberg selbst in Angriff genommen wurde, Bergbau getrieben
worden sein, so auf Eisenstein am Wolfsberge und Hasenberge,
auf Silber in Niederschlema an der Mulde, wo eine berühmte
Zeche, die Silberwage, war, auf welcher im Jahre 1440 das erste
Silber gemacht worden sein soll, und endlich auf Kupfer in Ober-
schlema und am Gleesberge.3
Die älteste Urkunde über Bergbau auf dem Schneeberge selbst
stammt aus dem Jahre 1453; Kurfürst Friedrich gibt seinem Berg-
meister und Bergschreiber Befehl, das neue Bergwerk, das sich uff
dem Sneberge bie Zcwickau erowget habe, das dantie hoffenlich
were gewynhafft zcu 'werden, zu besichtigen,4 vielleicht um ihr
Urteil abzugeben, ob sich eine Beteiligung am Bergwerk empfehle.
Wir hören aber nichts darüber; ebensowenig wissen wir, ob die
Grube dauernd im Betriebe war oder bald liegen blieb. Jeden-
falls wurde aber auf dem Schneeberge vom Jahre 1460 an dauernd
Bergbau getrieben, wie die Münzbefreiungen beweisen, die die
Zwickauer Bürger Merten Römer und Hans Federangel, sowie
ihre Mitgewerken 1460 und 1466 für ihre „Fundgrube“ auf dem
Schneeberge erhielten.5 Die Verlängerung der Münzbefreiung von
1466 auf acht weitere Jahre läßt uns aber auch vermuten, daß die
Erträgnisse gering waren bezw. eine die Kosten erheblich über-
schreitende Ausbeute zunächst nicht erzielt wurde, und es ist wohl
0 Ermisch, U.B. II Nr. 872. — 2) Meltzer a. a. O. Ausg. v. 1716. S 59. —
3) Albinus, Meißn. Bergchr. S. 25. — 4) H.St.A. Dresd. W. A. Bergwerkss. Kaps. V
Bl. 1. Vergl. Bl. 2. — 5) Ebenda Cop. 58 Bl. 390.
 
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