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Hoppe, Oswald
Der Silberbergbau zu Schneeberg bis zum Jahre 1500 — Heidelberg, 1908

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https://doi.org/10.11588/diglit.52542#0037
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nur hier und da begegnen wir seinem Namen,100 manchmal in
Gemeinschaft mit den übrigen Bergmeistern, wenn es sich um
ein von den Bergmeistern gemeinsam abzugebendes Gutachten
handelt.101 Raspe ist bis in die 80er Jahre hinein Bergmeister.102
Die immer geringer werdenden Einnahmen aus seinem Amte
veranlaßten ihn jedenfalls zur Amtsniederlegung.103 Sein Nach-
folger war Gregor Heßler, von 1477—78 Viertelsmeister auf dem
Schneeberge.104 Nach Meltzer soll Heßler bei den Landesherren
in großem Ansehen gestanden und seine Autorität ungewöhnlich
zu „manutenieren“ gewußt haben.105 Daß er es mit seinem Amte
ernst genommen hat, beweist seine Klage, daß man auf seine
Vorstellungen nicht höre; er wolle gehen, weil ihm viel zu Un-
recht vorgeworfen werde; auch daß der Berg in merklichem Ab-
falle sei, lasse ihn besorgen, daß dies seiner Versäumlichkeit
zugezählt werde, obwohl er doch oft gewarnt habe.106 Im Jahre
1490 ist Nie. Hacker Bergmeister auf dem Schneeberge.107 Die
übrigen Bergmeister unserer Periode waren nach Meltzer der be-
reits genannte Gregor Heßler (1492—95), Nicol Meiner (1495—97),
zugleich Bergmeister auf dem Schreckenberge, bis ihn Herzog
Georg zum ständigen Bergmeister dort ernannte, Thomas Hörnigk
(1497—99) und Hans Fischer (1499—1509).108 Letzterer wird
auch als Bergmeister von Freiberg erwähnt;109 wahrscheinlich
Amt, wöchentlich 30 Schwertgroschen. In den Rechnungsabnahmen des Land-
rentmeisters (1474) heißt es: Als yederman sagt, so hab er nye keinen heller
verdient und wer besser, myne gn. h. behilden solch gelt und kawfften pferde
darumb, und man sagt, das er nymer in kein gruben nach uf den bergk
kume, und die berglutte und ander sagen, wenn er gleich hinein kome, so
kennet er doch der zwitter nicht. Dem andern uf dem Geußing gibt man
XII gr, dem es in einer wochen swerer wirt denn Klugen in 10 jaren, als
yederman sagt. H.St.A. Dresd. W.A. Loc. 4336 Nr. 25 XCII. — 10°) H.St.A.
Dresd. W.A. Bergwerkss. Kaps. VIA Bl. 170, 173 (Lehnbriefe). Vergl. oben An-
merkung 97. — 101) Anh. I Nr. 2. — H.St.A. Dresd. W.A. Bergwerkss. Kaps.V
Bl-71. — 102) Zuletzt wird er Bergmeister in einer Urkunde vom 22. März 1481
genannt. Lehmann a. a. O. S. 54. — 103) Vergl. unten. — ’01) Er ist Freitag nach
Estomihi 1482 (22. Februar) Bergmeister. H.St.A. Dresd. Loc. 4491, Verschrei-
bung über berwerck, Bl. 110. Demnach ist die Angabe Meltzers, daß er 1487
post Miseric. ins Amt gekommen sei, unrichtig. Meltzer a. a. O. Ausg. v. 1684,
S. 173. Über die Viertelsmeister vergl. unten. — 105) Meltzer a. a. O. Ausg. v. 1684,
S. 173. —.loe) H.St.A. Dresd. W.A. Bergwerkss. Kaps.V Bl. 60, Bericht der
Rechenherren vom 27. Sept. 1484. — 1l)7) Benseler, Qesch. Freibergs I S. 379.—
,os) Meltzer a. a. O. Ausg. v. 1684 S. 173 ff. — 109) H.St.A. Dresd. Cop. 106
Bl. 233 (vom Jahre 1501).
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