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III. Der figürliche Schmuck.
{2) Silen, auf einem Felsen sitzend. Abb. 2.
Höhe 0,88 m, Breite des Felsens unten 0,45 m. Bruch durch die Hüften und das Gewand unter
dem linken Oberschenkel. Es fehlen Kopf und Hals, linke Schulter, Arme und Unterschenkel samt den
Knien und dem vorderen Teile der Plinthe. Die Oberfläche ist sehr schlecht erhalten, doch erkennt
man an einigen Stellen noch, daß der ganze Körper behaart war; die Haare sind eingeritzt, und zwar
genau in derselben Art, wie bei den kauernden Silenen der Skene des Dionysostheaters in Athen. Rück-
seite nur flüchtig ausgeführt. Hierzu ein Teil des rechten Oberarms mit Schulteransatz, abgesplittert un-d
anpassend, 0,16 m lang, ein Stück der rechten Schulter
mit Halsansatz, o, 16 m lang, und ein abgesprungenes
Fragment der Brust mit Barthaaren, 0,11 m lang.
(Alle diese Fragmente mit Einschluß des unterm linken
Oberschenkel abgesprungenen Gewandbausches liegen
auf der Photographie noch neben dem Torso.)
Zu dieser Figur gehört vielleicht der Rest eines
Schlauches, 0,20 m lang. Man erkennt noch eine Eck-
verschnürung; über eine Breitseite läuft eine Nut für
einen Wasserausfluß.
Wie die Anordnung des über den linken Ober-
schenkel fallenden Mantels zeigt, ist die Figur die
Replik einer kapitolinischen, Heibig, Führers I S. 487
Nr. 868. An dieser sind die Arme ergänzt. Bei der
milesischen war der rechte Oberarm halb nach vorn"
gehoben. Ob und wie der Schlauch etwa angebracht
war, dafür gibt es keinen Anhaltspunkt. Aber man
ließ bei solchen Figuren gern das Wasser aus dem
Schlauche springen (unten S. 69; vgl. Heibig, Führers I
Nr. 942, II Nr. 1175, 1176.
, ^3^Stehende weibliche Figur im Mantel und kurzen
Chiton, ein Ruder im linken Arm. Abb. 3.
Höhe 0,99 m, Breite ca. 0,50 m. Es fehlt der
Kopf, der rechte Arm, die linke Hand mit dem
Rudergriff, die linke obere Ecke des Ruderblattes und beide Beine von der Mitte der Oberschenkel an.
Die ganze Oberfläche des linken Oberschenkels ist abgeschlagen, mehrere Faltengrate bestoßen. Sonst
ist die Vorderseite fast ganz mit einer feinen Sinterschicht überzogen, unter der sie gut erhalten ist.
An der rechten Hüfte hinten eine Bruchfläche, die von einem Attribut herrühren könnte; vielleicht ist
aber auch nur ein Faltenbausch abgestoßen. Auf den Schultern liegen Lockenenden. Die Rückseite
nur flach ausgeführt, nicht versintert. Rechts vom Genick ein kleines Klammerloch, von dem aus ein
flüchtig geglätteter Streifen nach oben geht. Vielleicht diente die Klammer zur Befestigung des Kopfes,
unter dem ein Sprung sein mochte. Der Torso war südlich von Nymphäum in eine nahe seldschuk-
kische Mauer verbaut. Die Sinterschicht zeigt, daß er vorher ziemlich lange im Hauptbassin gelegen
hat, als dieses noch Wasser bekam. Zum linken Unterarm ist noch ein kleines Stück vorhanden, das
nur am inneren Rande anpaßt; an ihm befindet sich ein Teil des Ruderblatts mit dessen unterem Rande.
Dieses Stück war schon zwei Jahre früher als der Torso im Hauptbassin gefunden. Höhe 0,11 m.
Abb. 2.
III. Der figürliche Schmuck.
{2) Silen, auf einem Felsen sitzend. Abb. 2.
Höhe 0,88 m, Breite des Felsens unten 0,45 m. Bruch durch die Hüften und das Gewand unter
dem linken Oberschenkel. Es fehlen Kopf und Hals, linke Schulter, Arme und Unterschenkel samt den
Knien und dem vorderen Teile der Plinthe. Die Oberfläche ist sehr schlecht erhalten, doch erkennt
man an einigen Stellen noch, daß der ganze Körper behaart war; die Haare sind eingeritzt, und zwar
genau in derselben Art, wie bei den kauernden Silenen der Skene des Dionysostheaters in Athen. Rück-
seite nur flüchtig ausgeführt. Hierzu ein Teil des rechten Oberarms mit Schulteransatz, abgesplittert un-d
anpassend, 0,16 m lang, ein Stück der rechten Schulter
mit Halsansatz, o, 16 m lang, und ein abgesprungenes
Fragment der Brust mit Barthaaren, 0,11 m lang.
(Alle diese Fragmente mit Einschluß des unterm linken
Oberschenkel abgesprungenen Gewandbausches liegen
auf der Photographie noch neben dem Torso.)
Zu dieser Figur gehört vielleicht der Rest eines
Schlauches, 0,20 m lang. Man erkennt noch eine Eck-
verschnürung; über eine Breitseite läuft eine Nut für
einen Wasserausfluß.
Wie die Anordnung des über den linken Ober-
schenkel fallenden Mantels zeigt, ist die Figur die
Replik einer kapitolinischen, Heibig, Führers I S. 487
Nr. 868. An dieser sind die Arme ergänzt. Bei der
milesischen war der rechte Oberarm halb nach vorn"
gehoben. Ob und wie der Schlauch etwa angebracht
war, dafür gibt es keinen Anhaltspunkt. Aber man
ließ bei solchen Figuren gern das Wasser aus dem
Schlauche springen (unten S. 69; vgl. Heibig, Führers I
Nr. 942, II Nr. 1175, 1176.
, ^3^Stehende weibliche Figur im Mantel und kurzen
Chiton, ein Ruder im linken Arm. Abb. 3.
Höhe 0,99 m, Breite ca. 0,50 m. Es fehlt der
Kopf, der rechte Arm, die linke Hand mit dem
Rudergriff, die linke obere Ecke des Ruderblattes und beide Beine von der Mitte der Oberschenkel an.
Die ganze Oberfläche des linken Oberschenkels ist abgeschlagen, mehrere Faltengrate bestoßen. Sonst
ist die Vorderseite fast ganz mit einer feinen Sinterschicht überzogen, unter der sie gut erhalten ist.
An der rechten Hüfte hinten eine Bruchfläche, die von einem Attribut herrühren könnte; vielleicht ist
aber auch nur ein Faltenbausch abgestoßen. Auf den Schultern liegen Lockenenden. Die Rückseite
nur flach ausgeführt, nicht versintert. Rechts vom Genick ein kleines Klammerloch, von dem aus ein
flüchtig geglätteter Streifen nach oben geht. Vielleicht diente die Klammer zur Befestigung des Kopfes,
unter dem ein Sprung sein mochte. Der Torso war südlich von Nymphäum in eine nahe seldschuk-
kische Mauer verbaut. Die Sinterschicht zeigt, daß er vorher ziemlich lange im Hauptbassin gelegen
hat, als dieses noch Wasser bekam. Zum linken Unterarm ist noch ein kleines Stück vorhanden, das
nur am inneren Rande anpaßt; an ihm befindet sich ein Teil des Ruderblatts mit dessen unterem Rande.
Dieses Stück war schon zwei Jahre früher als der Torso im Hauptbassin gefunden. Höhe 0,11 m.
Abb. 2.