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Huguenin, c.
Geschichte des III. Seebataillons — 1912

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https://doi.org/10.11588/diglit.47949#0129
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Kapitel IX.
Die deutschen Detachements in Kaumi und Kiautschou.
rxti Schilderung der Unruhen im Hinterland tritt zum erstenmal
ein kleines Reiterdetachement in die Erscheinung.
Aus dem natürlichen Bedürfnis heraus, Berittene für die
Aufklärung und den Patrouillendienst zu haben, befahl Gouverneur
Jaeschke Anfang Juni 1900 die Formierung eines Reiterde-
tachements.
Angesichts der gegenwärtigen Verhältnisse,
wie es im Befehl hiess, wurde diese Truppe (20 Reiter) für den
Mobilmachungsfall zur Begleitung von Offizieren bei Patrouillenrit-
ten formiert. Die Pferde sollten aus den für die Operationstruppen
beschafften Tieren entnommen oder neu angekauft werden.
Das vom Husaren-Regiment „Königin Wilhelmine der Nieder-
lande“ überwiesene Ausrüstungsmaterial war für das Reiterde-
tachement in Gebrauch zu nehmen.
Anfänglich leitete Hauptmann Gene, der spätere Held von
Tientsin, die Unternehmungen im Hinterland; seiner Kompagnie,
der zweiten, wurde diese neugebildete Abteilung unterstellt. Ober-
leutnant Hagemeister erhielt das Kommando darüber; nachdem
die Leute zunächst auf Ponies der Marine-Feld-Batterie beritten
gemacht waren, leitete er ihre Ausbildung.
Am 18. Juli konnte Major Christ dem Gouverneur den Ab-
schluss der Formierung und den Beginn der Ausbildung melden.
Schon am 27. Juli rückte das Reiter-Detachement zu einer
8 tägigen Expedition in die Gegend von Tsimo, um den Chinesen-
kommissar Dr. Schrameier zu begleiten, der zur Untersuchung
einer von dort gemeldeten fremdenfeindlichen Bewegung nach dem
Dorfe Ho-li-tschuang reiten sollte. Auf diesem ersten Ritt haben
sich Pferde und Reiter gut bewährt.
 
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