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Humann, Carl
Magnesia am Maeander: Bericht über die Ergebnisse der Ausgrabungen der Jahre 1891 - 1893 — Berlin, 1904

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https://doi.org/10.11588/diglit.4616#0045
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Technische Einzelheiten.

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.angemessenen Weise eine fortlaufende Kinne herausgenommen. Die Dachflächen waren mit
Tonziegeln gedeckt und diese jedenfalls in einem Estrich gebettet. Bei den französischen
und den deutschen Ausgrabungen wurden Bruchstücke sowohl von Flach- als von Deck-
ziegeln gefunden, welche in ihren Formen und Maßen, soweit die letzteren bekannt sind,
den sonst üblichen entsprachen (Abb. 25). Die Ziegel waren von verschiedener Güte; an den
schärfer gebrannten Flachziegeln waren auch die horizontalen Fugen gegen das Eindringen
des Regenwassers gesichert. Viele der Ziegel trugen Stempel; die beim Artemision gefundenen
zeigen einen Namen, die auf der Agora gefundenen das städtische Wappen, einen Reiter.

Abb. 26. Dachrinne aus Ton. 1: 5.

An minder bedeutenden Gebäuden verwendete man tönerne Rinnen; zu einer solchen ge-
hörte ein bei den deutschen Ausgrabungen gefundenes Bruchstück. Die Rinne (Abb. 26)
hatte eine kastenartige Gestalt; ihre braunrot gefärbte Ansicht trägt eine Reihe flach er-
habener, streng gezeichneter Palmetten und Kelche und unterscheidet sich von den ähnlich
gestalteten Rinnen in Pompeji vorteilhaft durch ihre anspruchslose Einfachheit1).

') Die Bruchstücke der Ziegel und der genannten Rinne befinden sich im Pergamon-Museum. Der
Namenstempel bei Kern No. 353. Das Wappen von Magnesia ist wiedergegeben in der Abbildung zur
Inschrift Kern No. -1 und nach Münzen bei Rayet et Thomas Bd. I Abb. 81, 35 und 37.
 
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