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Die schöne Vase, deren Hauptseite auf der beigefügten Doppeltafel in halber Grösse des
Originals hier zum ersten Mal veröffentlicht wird, wurde im November 1833 zu Kuvo gefunden.
Bald darauf kam sie für einen hohen Preis1 in die Hände Giulio Jatta's und bildet seitdem
eine der Hauptzierden der stattlichen Sammlung Jatta (no. 1093), deren jetziger Besitzer, mein
verehrter Freund Jatta, bereitwilligst wie immer die dieser Publication zu Grunde liegende Durch-
zeichnung zu nehmen mir erlaubt hat.
Es ist eine Prachtamphora (anfora con manichi a volute)2, deren Höhe 0,59 und deren
grösster Umfang 1,24 Meter misst, von schönster Technik und vollendetster Ausführung. Das
gesättigte Mennigroth der vierzig Figuren hebt sich wirkungsvoll aus dem tiefschwarzen glänzen-
den Firniss des Grundes hervor; die Zeichnung ist fein und leicht, im Ganzen sehr correct, immer
anmuthig und verständnissvoll. Die Erhaltung des Gefässes lässt wenig zu wünschen: zum
grössten Theil3 ergänzt und übermalt ist auf der Hauptseite nur die steife Bakchantin ganz
links vom Beschauer; übermalt sind auch — aber sehr sorgfältig und bis auf eine richtig — die
neunzehn Inschriften, deren weisse Deckfarbe völlig geschwunden war4. Entstanden wird die Vase,
welche ein vollendetes Beispiel aus der ßlüthezeit der apulischen Vasenmalerei ist, etwa um
300 (Ol. 120) vor unserer Zeitrechnung sein.
Kurze Zeit nach dem Funde, ehe das Gefäss vollständig gesäubert und wiederhergestellt
war, wurde es zum ersten Mal erwähnt und oberflächlich 5 beschrieben von Bonghi im Bull, del-
Flnst. 1834 pag. 38; vgl. auch Gerhard im Archäol. Intelligenzbl. 1834 S. 51. Genauer und aus-
führlicher in Betreff der Hauptseite, aber für die Rückseite mit den beiden Marsyasscenen un-
1) Man sprach von '1500 Ducati (ungefähr 1700 Thalern)': Gerhard Arch. Intelligenzblatt. II. S. 51.
2) Die Form vgl. bei Jatta Catal. Tav. II 8 = Jahn Münch. Vasens. Taf. II 49 = Stephani Vasens. der
Ermitage Taf. IV 201. 203 = Heydemann Neap. Vasens. Taf. II 80.
3) Nur die beiden Hände und der Baumstamm in der Kechten sind verschont geblieben.
4) Vgl. dazu Jatta Catal. pag. 487 nota 1.
5) Der dort erwähnte 'guerriero galeato con la picea in mano' ist Athene auf der Marsyasdarstellung; 'un
cavallo' geht auf den Esel vor Sikinnos; usw.
1*
Die schöne Vase, deren Hauptseite auf der beigefügten Doppeltafel in halber Grösse des
Originals hier zum ersten Mal veröffentlicht wird, wurde im November 1833 zu Kuvo gefunden.
Bald darauf kam sie für einen hohen Preis1 in die Hände Giulio Jatta's und bildet seitdem
eine der Hauptzierden der stattlichen Sammlung Jatta (no. 1093), deren jetziger Besitzer, mein
verehrter Freund Jatta, bereitwilligst wie immer die dieser Publication zu Grunde liegende Durch-
zeichnung zu nehmen mir erlaubt hat.
Es ist eine Prachtamphora (anfora con manichi a volute)2, deren Höhe 0,59 und deren
grösster Umfang 1,24 Meter misst, von schönster Technik und vollendetster Ausführung. Das
gesättigte Mennigroth der vierzig Figuren hebt sich wirkungsvoll aus dem tiefschwarzen glänzen-
den Firniss des Grundes hervor; die Zeichnung ist fein und leicht, im Ganzen sehr correct, immer
anmuthig und verständnissvoll. Die Erhaltung des Gefässes lässt wenig zu wünschen: zum
grössten Theil3 ergänzt und übermalt ist auf der Hauptseite nur die steife Bakchantin ganz
links vom Beschauer; übermalt sind auch — aber sehr sorgfältig und bis auf eine richtig — die
neunzehn Inschriften, deren weisse Deckfarbe völlig geschwunden war4. Entstanden wird die Vase,
welche ein vollendetes Beispiel aus der ßlüthezeit der apulischen Vasenmalerei ist, etwa um
300 (Ol. 120) vor unserer Zeitrechnung sein.
Kurze Zeit nach dem Funde, ehe das Gefäss vollständig gesäubert und wiederhergestellt
war, wurde es zum ersten Mal erwähnt und oberflächlich 5 beschrieben von Bonghi im Bull, del-
Flnst. 1834 pag. 38; vgl. auch Gerhard im Archäol. Intelligenzbl. 1834 S. 51. Genauer und aus-
führlicher in Betreff der Hauptseite, aber für die Rückseite mit den beiden Marsyasscenen un-
1) Man sprach von '1500 Ducati (ungefähr 1700 Thalern)': Gerhard Arch. Intelligenzblatt. II. S. 51.
2) Die Form vgl. bei Jatta Catal. Tav. II 8 = Jahn Münch. Vasens. Taf. II 49 = Stephani Vasens. der
Ermitage Taf. IV 201. 203 = Heydemann Neap. Vasens. Taf. II 80.
3) Nur die beiden Hände und der Baumstamm in der Kechten sind verschont geblieben.
4) Vgl. dazu Jatta Catal. pag. 487 nota 1.
5) Der dort erwähnte 'guerriero galeato con la picea in mano' ist Athene auf der Marsyasdarstellung; 'un
cavallo' geht auf den Esel vor Sikinnos; usw.
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