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Tav. vn: Grundriß und Aufriß der Loggia.-Gesamtansicht:
Schiaparelli, 1908,Fig. 67; A. V enturi, La Storia dell'Arte Itaiiana,
L'Architettura del Quattrocento, 1, 1923, Fig.114; Alinari
21001 ;dieselbeAnsichtbeiG.Mancini, 1911,p.429, undEnciclo-
pedia Itaiiana, L.B. Alberti, 1929, p. 186; Foto Barsotti, um 1910,
ohne Nr. und Neuaufnahme 1964 (—Abb. 39); Soprint.-Fotos
nach der Freilegung, abgebildet in Pantheon, 1964, 1, p.63.
24 PALAZZO VECCHiETTi, Innenhof, FLORENZ Abb. 41-46
Via Strozzi 4/Via de' Vecchietti 2
Vecchietti; 1378 Bernardo Vecchietti (lt.Lapini);
Vecchietti - Poltri di Bibbiena; Anfang 19. Jahrhundert an die
del Corona (lt.Opere, 1917), in deren Besitz noch 1880 (lt. 111.
Fior., 1880); 1964 Banca d'Italia e d'America.
»Der Stock des Gebäudes aus älterer Zeit« (Limburger);
1378 wurde der Palast im Aufträge Bernardo Vecchiettis nach
Entwurf des Giovanni da Bologna umgestaltet und mit einer
Fassade nach der Via de' Vecchietti versehen (die Fassade nach
der Via Strozzi ließ Luigi del Corona 1829 durch L.Pasqui aus-
führen, lt. Fantozzi). Bei der Umgestaltung des Innenhofes wurde
im Türsturz der Ostseite die Inschrift »BERN - VEC - MDLXxvm«
eingemeißelt; vom Bestand des 13.Jahrhunderts blieben die
Brüstungen der Baikone im 1. und 2. Obergeschoß an der Ost-
seite des Hofes bestehen.
An den Brüstungen des 1. und 2. Obergeschosses je
ein Fries. - 1. Obergeschoß: Schlanke, nackte Knaben, kniend
oder in Laufstellung, halten schwere Fruchtgirlanden, in deren
Mitte sich jeweils ein Adler spreizt, der von einer züngelnden
Schlange angegriffen wird. In den freien Flächen fliegende Bän-
der. Rechts endet der Fries mit einem Knaben, der sich zu einem
auf einem übereck gestellten Sockel stehenden Kandelaber neigt,
links ist das Ende des Frieses mit der entsprechenden Figur bis
auf einen kleinen Rest durch die auftreffende Brüstung der Ost-
seite zerstört. In der Mitte des Frieses wenden sich zwei Knaben
kniend einem von Bändern umwundenen Kranz zu, der einen
Schild mit eingerundeten Seiten einschließt; die Figur des Wap-
pens zeigt einen steigenden Greifen mit rechtem Schrägbalken.
Im Fries des 2. Obergeschosses sind es gedrungene, nackte Kin-
derputten mit Kränzen im Haar, die im Lauf schwere Frucht-
girlanden halten, in deren Mitte ein Adler sitzt. In der Mitte des
Frieses ergreift ein Puttenpaar ein großes Tondo, das heute leer
ist, aber vermutlich ein umkränztes Wappen enthielt. Über dem
Fries spannt sich eine Pergola aus gekreuzten Sparrenleisten, vor
Kopf von einer Blütenranke gesäumt. - Das linke Ende des Frie-
ses ist wie beim unteren zerstört. - Die anstoßenden Brüstungen
der Nordseite des Hofes sind später mit heute fast verloschenen
Fresken in Anlehnung an die Sgraffiti versehen worden.

Beide Friese sind original, bis auf einige Flickstellen:
Beim oberen Fries hebt sich rechts oben eine erneuerte recht-
eckige Fläche dunkel ab; um die später eingezogenen Zuganker
liegen verputzte Partien, z.T. mit ergänzenden Ritzungen; der
Putto in der Mitte der linken Hälfte wahrscheinlich erneuert,
ebenso das linke Endstück. Die weiße Kalkschicht ist fast völlig
abgerieben.Von dem silbriggrauen Grund der originalen Sgraf-
fiti heben sich deutlich die erneuerten, gelbgrauen Partien ab.
Der Hof wurde gegen 1896 restauriert (lt. Elenco 1896 und
Opere 1917).
Um 1460, auf Grund des Figurenstils und der Eigen-
art der Motive. - Am oberen Fries vgl. die Jünglingsgestalten,
besonders den Knienden, mit denen des Bildes »Der hl. Niko-
laus erweckt drei Jünglinge« von Giovanni di Francesco, nach-
weislich 1430 in der Werkstatt des Fra Filippo Lippi tätig
(s. Abb .V19), ferner die gr oßformigen, schweren Fruchtgirlanden
und die Kandelaber mit denen des Sockelreliefs an Antonio
Rossellinos Grabmal des Kardinals von Portugal, 1461 ff. (Abb.
48, 49 in L. Planiscig, Rossellino 1942). - Der obere Fries ist
nicht denkbar ohne das Vorbild von A. del Castagnos Fries über
den Fresken der »Uomini famosi«, ehemals in der Loggia der
Villa Carducci in Legnaia, 1431-1437 (s. Abb.V 18); der auf der
Girlande hockende Adler ist ein antikes Motiv.
Lapini, Diario Fiorentino, ed. Corazzini, 1900, p. 199:
«9 luglio 1378 si comincio a murare la cantonata di bozzi che e
fra ferravecchi, che la murö Bernardo Vecchietti.»
Fantozzi, Guida, 1842, p. 486, s. »Innenhof«.
Carocci, in 111. Fior., 1880, p. 83/84: «11 Canto de' Diavoli».
Elenco, 1896: «11 cortile e assai grazioso ed ha belle parte ed un
verone originalissimo del xv. sec. Modernamente restaurato
trovasi in buon stato di conservazione.»
Limburger, 1910, Nr.709,s.»Innenhof«; Sgrafhto nicht erwähnt.
Opere, 1917: «L'atrio e il cortile ripristinati negli ultimi restauri
hanno forme e decorazioni elegantissimi del rinascimento.»
Alinari 3 687: 1. und 2. Obergeschoß der Ostseite des
Hofes (—Abb. 41); Soprint. 103 979: Fries des 2. Obergeschosses
(= Abb. 43,46); Soprint. 103980: Fries des 1. Obergeschosses
(beide Neuaufnahmen); Foto Bencini: fünf Detailaufnahmen der
Sgraffiti (— Abb. 42, 44, Neuaufnahmen). Umzeichnung des
unteren Frieses von A. Bigazzi (= Abb. 43).
23 PALAZZO DELL'ARTE DELLA SETA, FLORENZ Abb. 47-49
auch Arte di Por San Maria genannt
Vicolo della Seta/Via di Capaccio 3
1336 durch die Arte della Seta von den Giandonati
gekauft (lt. »Statuti«); seit 1781 Comune di Firenze; i89iFeuer-

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